| Diamond League Florenz

Jakob Ingebrigtsen auf neuem Niveau, Malaika Mihambo steigert sich

Beim Diamond League-Meeting in Florenz hat Jakob Ingebrigtsen am Donnerstag mit einem Europarekord über 5.000 Meter starke Konkurrenz aus Afrika hinter sich gelassen. Malaika Mihambo verbesserte sich in diesem Sommer auf 6,82 Meter, verpasste allerdings den Sieg trotz Tagesbestweite. Das Diskuspodest erklomm Kristin Pudenz als Dritte.
Jan-Henner Reitze

Die hochklassig besetzten Rennen über die Mittel- und Langstrecken beim Diamond League-Meeting in Florenz (Italien) hielten am Donnerstagabend, was die Felder versprachen. Höhepunkt der "Golden Gala" war das 5.000-Meter-Rennen der Männer. Dabei legte Europas aktuell bester Läufer den nächsten Leistungssprung hin und darf sich nun auch Hoffnungen auf eine Medaille oder sogar Gold bei den Olympischen Spielen in Tokio (Japan; 31. Juli bis 9. August) machen: Jakob Ingebrigtsen. Der erst 20-Jährige Norweger steigerte dank einer fulminanten Schlussrunde den Europarekord auf 12:48,45 Minuten und seine Bestzeit um gut 13 Sekunden. Der Doppel-Europameister ließ dabei Gegner hinter sich, die ihm wohl auch im Olympiafinale begegnen werden.

Nur um gut eine halbe Sekunde geschlagen geben musste sich der Olympia-Dritte Hagos Gebrhiwet (Äthiopien; 12:49,02 min). Es folgte der WM-Dritte Mohammed Ahmed (Kanada; 12:50,12 min) vor Mohamed Katir (12:50,79 min), der spanischen Landesrekord lief und seine Bestzeit um knapp 18 Sekunden verbesserte. Weltrekordler Joshua Cheptegei (Uganda; 12:54,69 min) musste sich mit Rang sechs zufrieden geben. Weltmeister Muktar Edris (Äthiopien) lief sogar nur auf Rang 13 (13:25,98 min) ein.

Ein Duell auf höchstem Niveau lieferten sich Weltmeisterin Sifan Hassan und Olympiasiegerin Faith Kipyegon über 1.500 Meter. Die für die Niederlande startende Weltmeisterin hatte in 3:53,63 Minuten knapp die besseren Reserven. Der Olympiasiegerin reichte auch ein kenianischer Landesrekord (3:53,91 min) nicht zum Sieg. Als Dritte näherte sich Laura Muir (3:55,59 min) bis auf 27 Hundertstel ihrem britischen Rekord. Als Siebte stellte Halleneuropameisterin Elise Vanderelst (4:02,63 min) noch einen belgischen Rekord auf.

Malaika Mihambo steigert sich, muss sich aber geschlagen geben

Einen Schritt in Richtung ihrer Bestform machte Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz). Im dritten Durchgang steigerte die 27-Jährige ihre Saisonbestleistung auf 6,82 Meter. Weiter sprang an diesem Abend keine Konkurrentin. Für den Sieg reichte das aber dennoch nicht, denn der wurde im dafür entscheidenden sechsten Versuch unter den Top Drei der vorherigen Runden vergeben.

Da zeigte sich, dass es in diesem Sommer noch etwas an Stabilität fehlt. 6,33 Meter reichten nur für Rang zwei hinter der Kroatin Ivana Spanovic (6,59 m). Hallen-Euroapmeisterin Maryna Bekh-Romanchuhk (Ukraine) hatte im sechsten Sprung einen ungültigen, nachdem sie mit 6,79 Metern als zweitbeste Athletin unter die besten Drei gesprungen war.   

Auch Kristin Pudenz auf dem Podest

Vor zwei Jahren gelang Diskuswerferin Kristin Pudenz (SC Potsdam) der Durchbruch in die internationale Spitze. In Brüssel (Belgien) stand die deutsche Meisterin schon damals auf dem Diamond League-Podest. Das erreichte sie erneut. 64,42 Meter brachten die 28-Jährige auf den dritten Rang nach fünf Durchgängen. Damit zog auch sie in den entscheidenden sechsten Versuch ein, in dem die WM-Finalistin die Ein-Kilo-Scheibe auf 61,70 Meter schickte. Um noch weiter nach vorne zu kommen, reichte das nicht. Es blieb bei Platz drei.

Es siegte Olympiasiegerin Sandra Perkovic (Kroatien) mit einem Wurf auf 66,90 Meter. Die fünfmalige Europameisterin hatte ihre Saisonbestleistung vorher schon auf 68,31 Meter gesteigert und damit ihre Ansprüche auf ihr drittes Olympia-Gold in Serie untermauert. Am ehesten streitig machen kann ihr das wohl die Kuberin Yaimé Perez, die mit 65,37 Metern Rang zwei belegte und in den ersten fünf Durchgängen eine Tagesbestweite von 66,82 Metern erzielt hatte. Mit 62,72 Metern reihte sich Claudine Vita (SC Neubrandenburg) auf Rang fünf ein.

Bol, Camacho-Quinn und McLeod stark über die Hürden

Die 21-Jährige Femke Bol steigerte ihren niederländischen Landesrekord über 400 Meter Hürden auf 53,44 Sekunden und kommt damit dem Niveau der US-Konkurrenz den nächsten Schritt näher. Über 100 Meter Hürden legte Jasmine Camacho-Quinn (Puerto Rico; 12,38 sec) ihre nächste Topzeit hin. Bei den Männern war Olympiasieger Omar McLeod (Jamaika) in 13,01 Sekunden so schnell unterwegs wie seit dem Jahr 2017 nicht mehr. Der WM-Dritte Soufiane El Bakkali (Marokko; 8:08,54 min) lief über 3.000 Meter Hindernis so nah in Richtung der Acht-Minuten-Marke wie noch kein anderer Athlet in diesem Jahr.

Die unter neutraler Flagge startende Stabhochsprung-Weltmeisterin Anzhelika Sidorova meisterte 4,91 Meter. Auch im Hochsprung der Männer setzte sich mit Ilya Ivanyuk (2,33 m) ein unter neutraler Flagge startberechtigter Russe durch, vor den höhengleichen Brandon Starc (Australien) und Gianmarco Tamberi (Italien). Weltmeister Mutaz Barshim (Katar) musste sich mit 2,30 Metern und Rang fünf zufrieden geben. 200-Meter-Weltmeisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien; 22,06 sec) näherte sich der 22-Sekunden-Grenze.

Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik.

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