| Tallinn

U20-EM Tag 1 | Die DLV-Athletinnen und -Athleten in den Vorrunden

Es geht um den Einzug ins Finale oder in die nächste Runde! Wie sich die DLV-Starterinnen und -Starter am Donnerstag in den Vorrunden der U20-Europameisterschaften in Tallinn präsentiert haben, lesen Sie hier von Wettbewerb zu Wettbewerb.
Nicolas Walter

Livestream    Live-Ergebnisse     U20-EM 2021 Tallinn kompakt

WEIBLICHE U20

100 Meter | Vorläufe

Dreifache Freude: Deutsche Athletinnen erreichen Halbfinale

Eine Platzierung unter den ersten Drei oder eine der sechs Zeitschnellsten sein: Das waren die Ausgangsbedingungen, um über 100 Meter eine Runde weiter zu kommen. Mit Cheyenne Kuhn (SC Neubrandenburg), Antonia Dellert (Sprintteam Wetzlar) und Holly Okuku (GSV Eintracht Baunatal) gingen gleich drei DLV-Athletinnen in den Vorläufen an den Start – und alle drei lösten das Ticket für das Halbfinale!   

Cheyenne Kuhn kam in ihrem Vorlauf zunächst nur langsam aus dem Startblock heraus. Mit zunehmender Geschwindigkeit kam die 19-Jährige aber immer besser in Fahrt und konnte sich somit schließlich das Halbfinal-Ticket sichern. In 11,75 Sekunden erreichte sie das Ziel punktgenau als Drittplatzierte.

Antonia Dellert (Sprintteam Wetzlar) verpasste die direkte Qualifikation dagegen hauchdünn. In 11,76 Sekunden erreichte sie als Viertplatzierte die Ziellinie und hatte dabei gerade einmal eine Hundertstel Rückstand auf die Dritte Gaya Bertello (Italien; 11,75 sec). Kurz darauf dann die Erleichterung: Mit einem kleinen q durfte sich die 19-Jährige über den Halbfinal-Einzug freuen.

Ein kleines q sicherte sich auch Holly Okuku. In 11,88 Sekunden reichte es für sie zwar nur zu einem fünften Platz in ihrem Vorlauf, doch auch sie konnte über die Zeit noch den Eintritt in die nächste Runde klarmachen. Das Halbfinale findet bereits am Donnerstagnachmittag statt.
 

100 Meter | Halbfinale

Antonia Dellert steht im Finale – Kuhn und Okuku steigern sich, scheiden aber aus

Einen überzeugenden Auftritt legte Antonia Dellert (Sprintteam Wetzlar) hin. Im Vorlauf war sie in 11,76 Sekunden bereits souverän in die nächste Runde eingezogen, im Halbfinale legte sie nun gar eine deutliche Schippe drauf. Mit neuer Saisonbestleistung von 11,58 Sekunden sprintete sie auf Rang zwei und sicherte sich damit die direkte Qualifikation für das Finale. Nur die Schweizerin Melissa Gutschmidt war in diesem Vorlauf in 11,50 Sekunden schneller unterwegs.

Cheyenne Kuhn und Holly Okuku verpassten dagegen den Finaleinzug. Bereits nach wenigen Metern lag Okuku deutlich hinter ihren Konkurrentinnen zurück. In 11,77 Sekunden beendete sie als Vorletzte schließlich das Rennen, konnte aber damit ihre Leistung (11,88 sec) aus dem Vorlauf deutlich verbessern. Cheyenne Kuhn war in 11,73 Sekunden zwar vier Hundertstel schneller unterwegs, auch sie konnte ihre Leistung aus dem Vorlauf (11,75 sec) damit steigern, für das Weiterkommen sollte das jedoch ebenfalls nicht reichen.
 

400 Meter | Vorläufe

Lara-Noelle Steinbrecher gibt sich keine Blöße

Keine Blöße gab sich über 400 Meter Lara-Noelle Steinbrecher (SC Magdeburg). Mit der zweitschnellsten Zeit ihres Vorlaufs war sie gemeldet, mit der zweitschnellsten Zeit schloss sie das Rennen ab. In 54,35 Sekunden musste sie nur der unter neutralem Status startenden Russin Veronika Arkhipova den Vortritt lassen, die in 53,49 Sekunden gewann. Mit allen Vorläufen zusammengerechnet erreichte Steinbrecher die sechstschnellste Zeit unter allen Teilnehmerinnen. Mit einer ähnlich starken Leistung im Halbfinale stehen die Chancen auf einen Finaleinzug gut. Das Halbfinale findet am Donnerstagnachmittag statt.  

„Das Ziel ist jetzt ganz klar das Finale. Schön wäre natürlich auch eine Bestzeit, aber das muss man abwarten. Letztlich sind Meisterschafts-Rennen ja immer vor allem taktisch geprägt“, sagte die 18-Jährige nach ihrem Rennen.
 

400 Meter | Halbfinale

Lara-Noelle Steinbrecher sprintet ins 400-Meter-Finale

Das Ziel hatte Lara-Noelle Steinbrecher (SC Magdeburg) bereits nach ihrem Vorlauf klar geäußert: Der Finaleinzug sollte her – und das sollte ihr auch gelingen! Die 18-Jährige fand auf der Innenbahn startend gut ins Rennen und hatte sich bereits vor der letzten Kurve eine gute Ausgangsposition erarbeitet. Auf der Zielgeraden wurde deutlich, dass ihr das Finalticket nicht zu nehmen sein würde. Auf den letzten Metern konnte sie sogar noch deutlich an Tempo herausnehmen und belegte schließlich in 53,85 Sekunden den dritten Platz. Damit qualifizierte sie sich direkt für das Finale, welches am Freitagabend stattfinden wird.
 

3.000 Meter | Vorläufe

Alle drei DLV-Athletinnen ziehen ins Finale ein

Erfolgreicher Tag für die deutschen 3.000-Meter-Frauen. Alle drei Athletinnen qualifizierten sich am Donnerstagabend mit einem großen Q für das Finale. Im ersten Vorlauf sorgte Lisa Merkel (LG Region Karlsruhe) für den ersten deutschen Einzug in die nächste Runde: Zwei Runden vor Schluss lag die 18-Jährige in guter Position auf Platz zwei und verteidigte die direkte Final-Qualifikation schließlich bis zum Ende. In 9:33,50 Minuten sicherte sie sich den dritten Rang ihres Vorlaufs.

„Es war ein verhältnismäßig langsames Tempo zu Beginn. Dann hat es angezogen. Ich habe bis zum Schluss nicht gewusst, ob es reichen wird oder nicht, ich dachte die ganze Zeit, dass mich noch eine der Konkurrentinnen abfangen würde. Es hat viel Spaß gemacht das Deutschland-Trikot zu tragen. Das Finale ist jetzt die Kirsche auf der Torte, dort will ich einfach nochmal mein Bestes geben“, so Lisa Merkel.

Auch im zweiten Vorlauf durfte sich das DLV-Team freuen: Anneke Vortmeier (ASC Duisburg) lief lediglich knapp eine Sekunde hinter der Gewinnerin Megan Keith (Großbritannien) ins Ziel und belegte in 9:36,71 Minuten Platz zwei. Auch für Johanna Pulte (SG Wenden) reichte es dahinter auf Platz vier locker für ein großes Q. In 9:37,95 Minuten schloss sie das Rennen ab.
 

3.000 Meter Hindernis | Vorläufe

Olivia Gürth und Ronja Funck souverän, Carolin Hinrichs mit Sturz

Eröffnet wurden die U20-Europameisterschaften in Tallinn mit den Vorläufen über 3.000 Meter Hindernis. Als erste deutsche Starterin ging Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien) ins Rennen. Die Deutsche U23-Meisterin zeigte dabei eine souveräne Vorstellung und setzte sich von Beginn an im vorderen Teil des Feldes fest. Lediglich die Spanierin Marta Serrano konnte sich bereits frühzeitig von ihren Konkurrentinnen lösen und führte fortan mit mehreren Metern Vorsprung. Olivia Gürth blieb in der Verfolgergruppe vorne dabei und konnte zwei Runden vor Schluss gar die Lücke zur führenden Spanierin schließen. Auf der Zielgeraden nahm die 21-Jährige – ihres Finaleinzugs konnte sie sich durch ihre Platzierung bereits sicher sein –  Tempo raus und belegte schließlich in 10:22,41 Minuten Platz zwei.

„Es war ein langsames Anfangstempo. Nur die Spanierin hat sich schnell abgesetzt. Stück für Stück konnten wir dann den Abstand aber wieder verkürzen und auf der Zielgeraden habe ich dann gemerkt, dass ich unter den ersten Fünf landen werde. Es wäre schön, wenn ich im Finale in die Nähe meiner Bestzeit laufen könnte. Aber das muss man abwarten, von den Temperaturen ist es hier ja auch sehr heiß“, sagte Olivia Gürth im Anschluss an ihr Rennen.

Mit den warmen Temperaturen um die 30 Grad mussten schließlich auch die beiden weiteren deutschen Starterinnen Ronja Funck (TV Jahn Walsrode) und Carolin Hinrichs (VfL Löningen) im zweiten Vorlauf klarkommen. Lange Zeit blieb das Feld eng zusammen, ehe es sich nach und nach auseinanderzog. Ronja Funck lag beim Rundengong auf Position zwei und hatte sich somit eine gute Ausgangsposition erarbeitet. Auf der letzten Runde kamen ihre Konkurrentinnen zwar noch einmal näher, doch die erst 16-Jährige verteidigte ihren Platz mit einer kämpferischen Leistung und lief schließlich nach 10:31,84 Minuten ins Ziel und somit ins Finale.Carolin Hinrichs schied dagegen vorzeitig aus. Die 17-Jährige hielt sich lange Zeit gut im Rennen, mit zunehmendem Verlauf schwanden ihr aber zusehends die Kräfte. Auf der Zielgeraden stützte sie schließlich über das letzte Hindernis und hatte somit auch keine Chance mehr unter die fünf Zeitschnellsten zu gelangen. In 10:55,54 Minuten schloss sie das Rennen ab.
 

Stabhochsprung | Qualifikation

Vier-Meter-Sprünge reichen Chiara Sistermann und Sarah Franziska Vogel  

4,20 Meter oder zu den besten Zwölf gehören. So lautete die Ausgangslage für den Stabhochsprung der Frauen, um sich für das Finale zu qualifizieren. Die geforderte Höhe musste keine der Athletinnen erreichen, denn durch das allmähliche Ausscheiden der Konkurrenz wurde bereits früh klar, dass eine Höhe von vier Metern für den Finaleinzug reichen würde.

Chiara Sistermann (TSV Gräfeling) benötigte bei 3,90 Metern noch einen Extra-Versuch, die 4-Meter-Marke überwand sie dagegen bereits im ersten Versuch. Da nicht mehr für die Final-Qualifikation nötig war, konnte sie anschließend den Wettbewerb beenden und sich auf die Runde der besten Zwölf vorbereiten.

Auch Sarah Franziska Vogel (LG Seligenstadt) wird dann im Finale dabei sein. Die Hessin hatte 3,90 Meter im ersten Anlauf gemeistert, bei der 4-Meter-Marke benötigte sie schließlich drei Versuche. Doch mit dem letzten Sprung machte auch sie das Finale klar. Für Laura Giese (TSV Bayer 04 Leverkusen) lief es dagegen nicht rund. In Mannheim hatte sie sich Anfang Juni noch mit 4,20 Metern für die EM empfohlen, in Tallinn scheiterte sie an 3,75 Metern und somit auch deutlich am Finale.
 

Dreisprung | Qualifikation

Anna Gräfin Keyserlingk springt ins EM-Finale

Gleich mit ihrem ersten Sprung knackte Anna Gräfin Keyerlingk (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) in Tallinn die 13-Meter-Marke. Die Deutsche U18-Meisterin ließ im zweiten Versuch 12,99 Meter folgen und bestätigte damit ihre Leistung. Für eine Weite in die Nähe ihrer Bestleistung (13,20 m) sollte es dagegen noch nicht reichen. Beim dritten Sprung fand die 17-Jährige nicht die richtige Schrittfolge und übertrat das Brett. Mit einem kleinen q zog sie dennoch ins Dreisprung-Finale ein, welches am Freitagnachmittag in der estnischen Hauptstadt stattfinden wird. Die große Favoritin ist dort dann die Schwedin Maja Askag, die in der Qualifikation erst nach 13,62 Metern landete.
 

Diskuswurf | Qualifikation

Pia Northoff bricht 50-Meter-Marke und löst Final-Ticket

Für Pia Northoff (TV Wattenscheid 01) lief der Diskus-Wettbewerb optimal. Erstmals seit zwei Wettkämpfen konnte die 18-Jährige die 50-Meter-Marke wieder überwerfen. In diesem Jahr war ihr das bisher nur beim Meeting in Düsseldorf Ende Juni gelungen. Nachdem ihr erster Versuch bei guten 48,16 Metern gelandet war, konnte sie diese Weite mit dem zweiten Wurf bestätigen. Allerdings wurde dieser Versuch für ungültig erklärt. Mit 50,21 Metern sollte schließlich im dritten Anlauf die 50-Meter-Marke fallen. Damit belegte sie in ihrer Qualifikations-Gruppe den dritten Rang. Nach der Beendigung der zweiten Qualifikations-Gruppe war offiziell klar, was mit dieser Weite ohnehin zu erwarten war: Finaleinzug!

„Ich bin erleichtert, dass ich endlich mal wieder über die 50-Meter-Marke geworfen habe. Im Finale hoffe ich, dass ich mich unter den besten Acht platzieren kann und mich Stück für Stück an meine Bestleistung herantasten kann“, sagte sie.

Ganz knapp scheiterte Joane Schoppa (SC Potsdam) am Finaleinzug. Nach 46,81 Metern konnte sie im zweiten Versuch 47,59 Metern nachlegen. Der abschließende Versuch war ungültig. Als Siebtplatzierte verpasste sie schließlich die nächste Runde. Die vor ihr Platzierte Britin Taia Tunstall konnte sich mit 48,36 Sekunden noch ein kleines q für das Finale sichern.
Keinen guten Tag erwischte Letizia Marsico (TV Angermund). Die 18-Jährige, die mit einer Bestleistung von 51,01 Metern nach Estland reiste, startete denkbar ungünstig in den Wettbewerb. Die ersten beiden Versuche waren ungültig, sodass der Druck beim finalen dritten Versuch hoch war. Dort konnte sie zwar eine gültige Weite vorweisen, mit 41,51 Metern blieb sie jedoch deutlich hinter ihrer Bestweite zurück.
 

Siebenkampf | Tag 1

DLV-Siebenkämpferinnen in Schlagdistanz zum Podium

Einen Start nach Maß in den ersten Wettkampf-Tag erwischten Marie Dehning (LG-Celle Land) sowie die Deutsche U18-Rekordhalterin im Siebenkampf Serina Riedel (TSV Zeulenroda). Mit 14,02 und 14,25 Sekunden stürmten beide Mehrkämpferinnen über 100 Meter Hürden zu einer neuen Bestzeit und zum Sieg in ihren Vorläufen. Damit belegten sie im gesamten Teilnehmerfeld die Plätze fünf und sechs. Nicht ganz so gut startete die Deutsche U20-Meisterin Lara Siemer (Rukeli Trollmann) in den Wettkampf. In 14,56 Sekunden blieb sie knapp eine halbe Sekunde über ihrer Bestzeit. Damit konnte sich die 18-Jährige immerhin noch 901 Punkte für das Gesamt-Klassement sichern.  

Besser lief es für Siemer in der anschließenden Disziplin. Im Hochsprung überwand sie 1,69 Meter bereits im ersten Anlauf, nur zwei Zentimeter höher liegt ihre Bestleistung. Lediglich vier Springerinnen sollten in der Qualifikationsgruppe A höher springen. Eine von ihnen: Marie Dehning. Für die Athletin der LG Celle-Land war erst bei 1,75 Meter Schluss, 1,72 Meter hatte sie im zweiten Versuch erstmals gemeistert. Damit steigerte sie ihre Bestleistung um vier Zentimeter. Auch Serina Riedel konnte sich mit 1,72 Meter in die Ergebnislisten eintragen und dabei ihre Saisonbestleistung einstellen. In der deutlich stärker besetzten Qualifikationsgruppe B belegte sie schlussendlich den sechsten Rang.

Im Kugelstoßen zeigte Marie Dehning die stärkste deutsche Leistung. Mit 12,36 Metern konnte sie sich jedoch genauso wenig wie die anderen beiden DLV-Athletinnen an ihre Bestleistung (12,91 m) heranstoßen. Die Kugel von Lara Siemer landete zwei Zentimeter früher: Mit 12,34 Metern erzielte sie ihren besten Versuch. Serina Riedel erreichte 12,13 Meter.

Mit der abschließenden Disziplin des Tages konnte das deutsche Siebenkampf-Team mehr als zufrieden sein. Über 200 Meter sprangen zwei Bestleistungen und eine Saisonbestleistung heraus. Marie Dehning legte in 24,40 Sekunden die zweitschnellste Zeit aller Siebenkämpferinnen hin und steigerte ihre Bestleistung damit um sechs Hundertstel. In 24,43 Sekunden kam knapp dahinter Lara Siemer ins Ziel. Sie stellte die drittbeste Zeit des Tages und eine Saisonbestleistung auf. Serina Riedel schloss den Tag mit einer Zeit von 24,83 Sekunden ab und konnte sich über eine neue Bestleistung freuen.

Das deutsche Trio liegt zum Abschluss des ersten Wettkampf-Tages aussichtsreich in Position. Marie Dehning rangiert mit 3.454 Punkten nur 32 Punkte hinter der Drittplatzierten Britin Abigail Pawlett. Auch Serina Riedel (3.394 Pkt.) auf Platz fünf und Lara Siemer auf Platz sechs (3.367 Pkt.) haben weiterhin Kontakt zu den vorderen Plätzen.

 

MÄNNLICHE U20

100 Meter | Vorläufe

Erfolgreiche Vorläufe: DLV-Männer machen es den Frauen nach

Wenige Minuten zuvor hatten die deutschen 100-Meter-Sprinterinnen gezeigt, wie es gemacht wird: Alle drei DLV-Athletinnen zogen in das Halbfinale ein. Wenig später taten es ihnen ihre männlichen Kollegen gleich. Alle drei deutschen Athleten zogen als Drittplatzierte in die nächste Runde ein.

Lennart Hartenberg (TV Wattenscheid 01) kam in seinem Vorlauf gut aus dem Block heraus und konnte sich schnell eine gute Ausgangsposition erarbeiten. Da sich die ersten Fünf eines Vorlaufs für die nächste Runde qualifizieren, konnte der Wattenscheider bereits auf den letzten Metern an Tempo herausnehmen. In 10,65 Sekunden lief er schließlich als Dritter über die Ziellinie und holte sich somit souverän ein großes Q ab.

Genauso gut lief es für Felix Kunstein (MTG Mannheim). Auch er konnte sich seines Halbfinal-Einzugs frühzeitig sicher sein und erreichte nach 10,59 Sekunden das Ziel. Als Drittplatzierter konnte auch er ohne Probleme die Fahrkarte für die nächste Runde lösen. Der dritte deutsche Athlet im Bunde, der Platz drei belegte war Tobias Morawietz vom VfL Wolfsburg. In 10,58 Sekunden war er gar der schnellste DLV-Starter und blieb lediglich zwei Hundertstel über seiner Bestzeit, die er Anfang Juli bei der Junioren-Gala in Mannheim aufgestellt hatte. Alle drei DLV-Starter werden Donnerstagnachmittag im Halbfinale antreten. 
 

100 Meter | Halbfinale

Deutsches Sprint-Trio verabschiedet sich im Halbfinale

Tobias Morawietz (VfL Wolfsburg) kam im Halbfinale gut ins Rennen. Vor allem aber auf den letzten Metern sah es so aus, als würde der 18-Jährige nochmals einen Gang hochschalten. In 10,57 Sekunden kämpfte er sich auf Platz fünf nach vorne und verpasste die Einstellung seiner persönlichen Bestleistung nur um eine Hundertstel. Doch letztlich sollte auch das nichts nutzen: Das letzte kleine q wurde mit einer Zeit von 11,46 Sekunden vergeben, sodass Morawietz das Finale verpassen wird.

Einen richtig guten Start erwischte Felix Kunstein (MTG Mannheim): Der Dritte der European Youth Games aus dem Jahr 2019 lag auf den ersten Metern gut im Rennen, musste dann jedoch die Konkurrenz ziehen lassen. Nach 10,59 Sekunden überquerte er die Ziellinie als Sechstplatzierter. Auch für ihn sollte es damit nicht ins Finale reichen.

Auch für Lennart Hartenberg (TV Wattenscheid 01) sollte im Halbfinale Endstation sein. In 10,66 Sekunden verlor er eine Hundertstel im Vergleich zu seinem Vorlauf und erreichte damit im Halbfinale den achten Platz.
 

1.500 Meter | Vorläufe

Moritz Ebbeskotte kämpft sich weiter, Christoph Schrick scheidet aus

Einen wahren Kampf über 1.500 Meter zeigte Moritz Ebbeskotte (LG farbtex Nordschwarzwald). Der 17-Jährige hielt sich dauerhaft im vorderen Teil des Feldes auf, zu Beginn der letzten Runde lag er auf Rang sieben. Die Schmerzen im Gesicht ansehend konnte er knapp zweihundert Meter vor dem Ziel zwei Konkurrenten überholen. Zwar fing ihn der Spanier Victor Lasi wieder ein, doch in 3:49,76 Minuten belegte er schlussendlich den sechsten Rang und konnte sich damit ein kleines q für das Finale sichern.

„Bis zu den ersten 300 Metern ging es, danach wurde es anstrengend. Die letzten 100 Meter waren danach dann nur noch ein Kampf. Ich war froh überhaupt bei der EM dabei zu sein. Jetzt nehme ich mit, was kommt“, sagte Moritz Ebbeskotte.

Mit Christoph Schrick (ASC Darmstadt) war im ersten Vorlauf ein weiterer deutscher Starter dabei. Der Deutsche U18-Meister hielt ähnlich wie Moritz Ebbeskotte lang Zeit gut mit. Als mit dem Rundengong dann jedoch die Post abging, musste der Darmstädter das Hauptfeld ziehen lassen. In 3:59,36 Minuten erreichte er schließlich das Ziel als Elfter seines Vorlaufs und verpasste den Finaleinzug.
 

3.000 Meter | Vorläufe

Yassin Mohumed holt sich mit Schluss-Finish großes Q

Yassin Mohumed (LG Olympia Dortmund) war nach dem Zieleinlauf vollkommen ausgelaugt. Doch die Strapazen sollten sich gelohnt haben. Der Deutsche U20-Meister über 5.000 Meter hielt sich auf der 3.000-Meter-Distanz zunächst in der Führungsgruppe auf. Fünf Runden vor Schluss übernahm er diese sogar, musste dann jedoch einige seiner Konkurrenten ziehen lassen. Auf Position sechs ordnete sich der Dortmunder schließlich ein. Das Problem: Nur die besten fünf eines jeden Vorlaufs erreichen direkt das Finale. Auf der Zielgeraden sorgte Yassin Mohumed dann für das große Finish. Mit einem energischen Schlusssprint fing er 30 Meter vor dem Ziel noch den Belgier Noah Konteh ab und sicherte sich in 8:26,81 Minuten somit den direkten Finaleinzug.

„Das war neu für mich, dass so viele Athleten auf diesem Niveau sind. Es war ein Positionskampf ohne Ende. Ich habe früh viel Energie verbraucht und deswegen hinten raus etwas gewartet. Am Ende hat es gereicht. Für das Finale habe ich keine direkten Ziele, ich will einfach gut laufen“, sagte er.
 

Weitsprung | Qualifikation

DLV-Trio springt ins Finale

Er ist Führender der Weltjahresbestenliste und somit ein ganz heißer Kandidat auf Gold in Tallinn. In der Qualifikation des Weitsprungs deutete Oliver Koletzko (Wiesbadener LV) am Donnerstag sein hohes Niveau bereits im ersten Sprung an. Mit dem ersten Satz landete er auf 7,70 Meter, hatte dabei noch einiges an Platz zum Brett und somit bereits gleich zu Beginn ein großes Q hinter seinem Namen stehen. Nur der Franzose Erwan Konate sollte an diesem Tag mit 7,74 Metern weiter springen.

„Ich bin mega zufrieden mit dem Wettkampf. Ich war noch ziemlich weit vom Brett weg, deswegen ist da noch ein bisschen was drin. Es war von Anfang an klar, dass es wahrscheinlich ein kleiner Länderkampf zwischen Deutschland und Frankreich werden würde. Das macht viel Spaß, denn mit den Franzosen verstehen wir uns wirklich gut. Das Ziel ist jetzt die Goldmedaille, aber die Konkurrenten sind nicht zu unterschätzen,“ sagte Oliver Koletzko.

Auch ein weiterer deutscher Athlet sprang mit dem ersten Versuch direkt ins Finale: Mit einem lauten Schrei ließ Kevin Brucha (LC Jena) seiner Freude freien Lauf. Mit Bestleistung von 7,61 Metern übersprang er die geforderte Weite für ein großes Q um einen Zentimeter und konnte somit ebenfalls den Wettkampf vorzeitig beenden und sich gedanklich bereits auf das Finale vorbereiten.Roman Zöllner (Schweriner SC) brauchte dagegen zunächst etwas, um in den Wettkampf zu finden. Mit 7,31 Metern und 7,45 Metern blieb er anfangs noch deutlich unter der geforderten Weite. Mit dem dritten Sprung gelang dann jedoch die große Befreiung. Mit 7,62 Meter konnte auch er seine Bestleistung steigern und landete damit schließlich noch einen Platz vor seinem Team-Kollegen Kevin Brucha auf Platz zwei der Qualifikationsgruppe A. Mit 7,69 Metern gewann der Franzose Bryan Mucret.
 

Kugelstoßen | Qualifikation

Deutsches Trio macht Finale klar

In der Kugelstoß-Qualifikation zogen die drei deutschen Starter ohne Probleme ins Finale am Donnerstagabend ein. In der Qualifikationsgruppe A belegten Joel Akue (LG Stadtwerke München) und der Deutsche U18-Meister Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) die Plätze zwei und drei. Zwar blieben beide Starter letztlich noch deutlich unter ihrer Bestleistung, konnten sich dafür aber hinten raus steigern. Joel Akue konnte sich nach 17,86 Metern im ersten Versuch auf 18,77 Meter im letzten Versuch verbessern. Steven Richter blieb mit seinem besten Stoß drei Zentimeter hinter Joel Akue zurück. Sein erster Versuch war bei 16,88 Metern gelandet.

„Es war ein bisschen wie mit angezogener Handbremse. Im Finale muss ich dann etwas mehr riskieren“, resümierte Steven Richter anschließend. „Bei mir war es ähnlich. Ich konnte mich dann von Versuch zu Versuch steigern“, fügte Joel Akue hinzu.

Auch der dritte deutsche Starter Claudio Stoessel (SC Neubrandenburg) konnte sich von Stoß zu Stoß steigern. Nach 16,31 Metern und 17,04 Metern folgte seine Qualifikations-Bestweite von 18,13 Metern. Damit belegte er in seiner Qualifikationsgruppe den dritten Platz und folgte seinen beiden Mannschaftskollegen ins Finale.

 

Hammerwurf | Qualifikation

Hammerwurf: Merlin Hummel kratzt an 80-Meter-Marke, Sören Klose scheitert knapp

Merlin Hummel (UAC Kulmbach) ist als großer Favorit im Hammerwurf nach Tallin gereist – in der Qualifikation wurde er dieser Rolle nun mehr als gerecht. Nachdem der erste Versuch des Deutschen U20-Rekordhalters ungültig war, konnte er den Hammer im zweiten Anlauf auf bereits mehr als ordentliche 74,58 Metern schleudern. Doch der Deutsche U20-Meister griff nach mehr: Mit 79,90 Metern im abschließenden dritten Versuch segelte sein Arbeitsgerät schließlich an die 80-Meter-Marke heran. Die geforderte Qualifikations-Weite für ein großes Q (76,50 m) hatte er damit locker durchbrochen. Gleichzeitig war er der einzige Athlet im gesamten Feld, der diese Weite erfüllte. Voller Selbstvertrauen kann sich der 19-Jährige nun auf das Finale am Freitagabend vorbereiten.

„Ich musste zu Beginn erstmal mit dem Ring klarkommen. Der letzte Wurf war dann eigentlich ein Trainingswurf, es hat mich selbst gewundert, dass er so weit ging. Mit etwas mehr Adrenalin kann es im Finale jetzt richtig abgehen. Ich kann keine direkte Weite als Ziel vorgeben, aber ich glaube, dass zwei oder drei Meter mehr noch drin sind“, zeigte sich Merlin Hummel mit seiner Leistung zufrieden.

In der gleichen Qualifikationsgruppe zeigte Sören Klose (VfR Evesen) einen ordentlichen Auftritt. Nach 67,55 Metern und 65,95 Metern in den ersten beiden Versuchen, konnte er sich schließlich auf 68,88 Meter steigern. Abgesehen von Merlin Hummel mussten schließlich alle Athleten auf den Ausgang der zweiten Gruppe warten. Dort dann die bittere Nachricht für Sören Klose: Exakt 50 Zentimeter fehlten dem 19-Jährigen um mit einem kleinen q weiterkommen.Vorzeitig ausgeschieden ist auch Torben Schaper (VfL Eintracht Hannover). Der dritte deutsche Hammerwerfer hatte einen Fehlversuch beim ersten Wurf, ehe er sich mit 64,46 Metern in die Ergebnislisten eintragen konnte. Weiter sollte es an diesem Tag für ihn allerdings nicht gehen. Er schloss den Wettkampf mit einem weiteren Fehlversuch ab und verpasst somit das Finale.
 

Speerwurf | Qualifikation

Speerwurf-Trio scheitert klar in der Qualifikaton

Das deutsche Speerwurf-Trio verpasste im Kadrioru-Stadion einen erfolgreichen Tages-Abschluss für die deutsche Mannschaft. Eric Frank (1. LAV Rostock) erreichte mit seinem Wurfgerät als bester deutscher Athlet 65,54 Meter, damit blieb er gut drei Meter unter seiner Bestleistung. Weitere gültige Versuche konnte der 19-Jährige nicht in den Rasen setzen, sodass er als Neunter seiner Gruppe ausschied.

Auch Max Dehning (LG Celle-Land) erreichte seine beste Weite im ersten Versuch (63,96 m). Mit seinen beiden folgenden Versuchen (63,29 m und 62,57 m) konnte er sich nicht weiter steigern. Als Achter verpasste er das Finale ebenso wie Moritz Morstein (SC Magdeburg), der auf Rang elf landete. Auch Morstein blieb deutlich unter seiner Bestleistung. Nach 61,31 Metern und einem Fehlversuch, konnte er sich im finalen Wurf immerhin noch auf 61,50 Meter verbessern.

 

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