| Anti-Doping

NADA setzt DBS-Methode ab sofort routinemäßig ein

Die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) setzt die Dried Blood Spot (DBS)-Methode seit dem vergangenen Wochenende ergänzend zu klassischen Blut- und Urinkontrollen bei ihren Dopingkontrollen ein. Das gab die NADA am Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt.
pm/dpa/nw

Durchgeführt werden die DBS-Proben durch geschultes medizinisches Personal zur Abnahme von Blutproben. Ziel ist die Etablierung der minimal invasiven Probenart im Kontrollsystem der NADA. Das Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln bietet ein weites Spektrum an hochspezifischen Analysemöglichkeiten in diesem Rahmen an.

Die NADA sieht den DBS-Test als eine wichtige Weiterentwicklung des Dopingkontrollsystems an und betrachtet den Einsatz als ergänzende Möglichkeit zu den klassischen Dopingkontrollen als zielführend. Seit dem 1. September ist die Anwendung des DBS-Tests im Rahmen von Dopingkontrollen im gültigen neuen Technischen Dokument „Dried Blood Spot (DBS) for Doping Control“ der Welt Anti-Doping Agentur (WADA) verankert und jederzeit möglich. Damit sind die Ergebnisse der DBS-Proben nun auch justiziabel.

DBS ist eine Technik, die seit mehr als 50 Jahren, zum Beispiel beim Neugeborenen-Screening zur Erkennung von Stoffwechselstörungen eingesetzt wird. Es ist eine Messmethode basierend auf der Entnahme von Proben, bei der Bluttropfen auf Filterpapier getrocknet und danach analysiert werden. Vorteil des DBS-Tests ist neben dem minimalinvasiven Eingriff im Vergleich zu den gängigen intravenösen Blutabnahmen das verhältnismäßig geringe Volumen an Blut (i.d.R. 0,02 ml), das für eine Analyse notwendig ist.

Bereits jahrelange Erfahrung mit DBS-Kontrollen

Die NADA hat bereits jahrelange Erfahrung mit der Durchführung von DBS-Kontrollen. Dank der Förderung durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) konnten seit 2015 drei Forschungsprojekte zum Einsatz der DBS-Technik in Zusammenarbeit mit dem Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln durchgeführt werden. Bei dem ersten Projekt wurde der Einsatz der Methode als präventive Maßnahme erstmalig erprobt.

In einem Folgeprojekt prüfte die NADA den Einsatz des DBS-Tests als Zusatzmethode bei der Probenahme im Wettkampf. Im Jahr 2020 erforschte die NADA gemeinsam mit der Deutschen Sporthochschule Köln die Einsatzmöglichkeit des DBS-Tests im remote-Verfahren während des ersten Lockdowns der COVID-19-Pandemie in Deutschland. Insgesamt nahm die NADA im Rahmen der drei Projekte 199 DBS-Proben von 199 Athletinnen und Athleten, die sich freiwillig an der Weiterentwicklung des Dopingkontrollsystems beteiligt hatten.    

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