| Cali 2022

U20-WM Tag 4 | Die DLV-Talente in den Vorrunden

Es geht um den Einzug ins Finale oder in die nächste Runde! Wie sich die DLV-Starterinnen und -Starter am Donnerstag in den Vorrunden der U20-Weltmeisterschaften in Cali präsentiert haben, lesen Sie hier von Wettbewerb zu Wettbewerb.
Nicolas Walter

U20-WM 2022

Weibliche U20


100 Meter Hürden | Vorläufe


Hawa Jalloh feiert Vorlauf-Sieg, auch Naomi Krebs locker weiter

Nur wenige Minuten nachdem sich Max Dehning (TSV Bayer 04 Leverkusen) für das Speerwurf-Finale qualifiziert hatte, zogen auch die beiden DLV-Starterinnen über 100 Meter Hürden locker in die nächste Runde ein. Hawa Jalloh (Wiesbadener LV) flog in 13,30 Sekunden zum deutlichen Sieg in ihrem Vorlauf und ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass mit ihr in Cali auch in den weiteren Runden zu rechnen sein wird. Hinter der zeitgleichen Jamaikanerin Kerrica Hill sprintete sie zur drittschnellsten Zeit aller Teilnehmerinnen.

„Es war ganz gut, ich habe gut begonnen. Mein Ziel war es locker und ruhig zu bleiben, das konnte ich umsetzen. Bei der dritten oder vierten Hürde bin ich dann aber voll reingelaufen. Mit der Zeit kann ich trotzdem sehr zufrieden sein, ich hatte eigentlich eine im Bereich von 13,60 geplant. Ich würde sagen, den Lauf bin ich zu 70 Prozent sauber gelaufen. Im Halbfinale möchte ich das weiter verbessern und ins Finale einziehen.“

Naomi Krebs (Hannover 96) holte sich kurz darauf das nächste deutsche Q. In 13,45 Sekunden stellte sie ihre Bestzeit ein und rannte auf Rang zwei ihres Vorlaufs. Insgesamt setzte sie sich damit auf den sechsten Rang. „Ich bin gut rausgekommen, hatte dann aber hintenraus etwas Probleme. Ich fühle mich unglaublich müde, bin heute um kurz nach vier Uhr aufgestanden. Das ist überhaupt nicht meine Zeit. Im Halbfinale möchte ich PB laufen und natürlich gerne ins Finale kommen.“
 


200 Meter | Vorläufe


Vanessa Baldé weiter, Neele Jaworski raus

Sie musste zittern, durfte sich dann jedoch freuen. Vanessa Baldé (Hamburger SV) sprintete in ihrem 200-Meter-Vorlauf in 23,88 Sekunden zu einer neuen Bestzeit, verpasste zunächst das große Q jedoch knapp. Als Dritte war sie auf die Zielgerade eingebogen, musste sich letztlich in einer Zentimeterentscheidung aber doch noch mit dem fünften Platz zufriedengeben. Doch nach den weiteren Vorläufen war klar: Sie wird mit ihrer um fünf Hundertstel verbesserten Bestzeit auf der Startliste der Halbfinal-Läufe stehen.

Die zweite deutsche Starterin, Neele Jaworski (VfL Wolfsburg), zeigte bei ihrem ersten Einsatz im Deutschlandtrikot einen ordentlichen Auftritt. In 24,02 Sekunden blieb sie zwar drei Zehntel über ihrer Bestzeit, zeigte sich mit ihrer Leistung in der Mixed Zone aber nicht unzufrieden: „Ich hätte es gerne schneller gehabt. Hintenraus wurde es sehr fest, vielleicht war das mein Fehler. Aber für mein erstes internationales Rennen war das insgesamt ganz okay“, ordnete sie ihren Auftritt ein.
 


4x100 m | Vorläufe


4x100-Meter-Staffel zieht ins Finale ein

Photo-Finish bei den 4x100-Meter-Staffeln. Zeitgleich kam das deutsche Quartett mit den Kolumbianerinnen ins Ziel, doch die Gastgeber hatten das bessere Ende für sich. In 44,34 Sekunden musste sich die deutsche Staffel um Chelsea Kadiri (SC Magdeburg), Sina Kammerschmitt (TG Worms), Marlene Körner (SV Halle) und Holly Okuku (GSV Eintracht Baunatal) mit dem dritten Platz und damit dem hauchdünnen Verpassen des großen Q zufriedengeben. Doch als zeitschnellste Staffel sollte es reichen: Das DLV-Quartett darf sich am Freitagnachmittag (Ortszeit) im Finale beweisen.

Das deutsche Team konnte sich bei der letzten Staffel-Übergabe sogar eine kleine Unstimmigkeit leisten. Holly Okuku musste noch einmal Geschwindigkeit herausnehmen, ehe sie richtig ins Rennen eingreifen konnte. Dieses brachte sie dennoch souverän auf Bahn vier zu Ende.
 


Hochsprung | Qualifikation


Anna-Sophie Schmitt kommt nicht an Bestleistung heran

Höher als 1,76 Meter sollte es für Anna-Sophie Schmitt (SV Go! Saar 05 Saarbrücken) in der Hochsprung-Qualifikation nicht hinausgehen. Damit verpasste die 18-Jährige den Einzug in das Finale. Nachdem sie die Einstiegshöhen noch ohne Probleme gemeistert hatte, benötigte sie bei 1,76 Meter einen zweiten Anlauf. Die Höhe von 1,80 Meter sollte dann endgültig zu viel sein. Als 15. schied sie in der Qualifikation aus. Mit einer Bestleistung von 1,83 Meter war sie nach Kolumbien angereist.
 


200 Meter | Halbfinale


Vanessa Baldé steigert Bestzeit erneut

Im Vergleich zum Vorlauf konnte sie sich nochmal um drei Hundertstel steigern und ihre Bestzeit auf 23,85 Sekunden drücken. Damit lief Vanessa Baldé (Hamburger SV) im letzten der drei Halbfinal-Läufe auf den siebten Rang und schied aus – doch als 19. bewies sie, dass sie sich auf internationaler Ebene nicht zu verstecken braucht.

„Ich bin mehr als zufrieden damit. Das Halbfinale war schon unerwartet, und jetzt nochmal die PB – das ist super. Die WM ist ein krasses Niveau. Ich hatte so viele Selbstzweifel in mir in diesem Jahr, aber die harte Arbeit hat sich ausgezahlt. Ich habe gezeigt, dass ich mithalten kann“, sagte sie nach ihrem Rennen. 

 

Männliche U20


Speerwurf | Qualifikation

Max Dehning mit Lockerheit ins Finale

Die Speerwurf-Qualifikation war am Donnerstagmorgen (Ortszeit) noch keine zehn Minuten alt, da durfte Max Dehning (TSV Bayer 04 Leverkusen) schon für das Finale planen. Mit 73,10 Metern überwarf der 17-Jährige im zweiten Versuch die direkte Qualifikationsweite um 60 Zentimeter. Nur drei weiteren Athleten sollte das an diesem Tag gelingen. In der Folge konnte sich der Leverkusener den Wettkampf gemütlich aus dem Innenraum anschauen. Mit seiner Weite erzielte er die drittbeste Leistung aller Speerwerfer im Feld.

„Es war nicht der beste Wurf. Nach dem ersten Fehlversuch habe ich den Zweiten locker rausgeworfen – dafür war es okay. Morgen möchte ich doller und über meine PB werfen. Ich denke, dann ist viel drin und die Medaille gut möglich. Gold wird schwer werden, aber dahinter ist alles denkbar. Im Vergleich zur U20-EM im letzten Jahr, wo ich ja noch der jüngere Jahrgang war, komme ich jetzt viel besser mit dem Druck klar.“

Der zweite deutsche Starter Simon Schmitt (TSV Pfungstadt) konnte dagegen verletzungsbedingt kurzfristig nicht antreten. Das Finale findet am Freitagnachmittag (Ortszeit) statt.
 


800 Meter | Vorläufe


800-Meter-Läufer mit unterschiedlicher Taktik: Nur Skupin-Alfa kann sich belohnen

In den 800-Meter-Vorläufen zeigten am Vormittag beide deutschen Starter, mit vollkommen unterschiedlichen Taktiken, eine gute Leistung. Mit dem Halbfinale konnte sich jedoch nur Malik Skupin-Alfa (LG Offenburg) belohnen. Der 18-Jährige ging seinen Lauf äußerst defensiv an und hielt sich nahezu dauerhaft ganz hinten im Teilnehmerfeld auf. Auf den letzten 150 Metern zündete er den Turbo und lief in 1:49,80 Minuten auf den dritten Platz, der zum direkten Einzug in die nächste Runde berechtigte.

Im Anschluss an das Rennen erzählte er, dass seine geplante Taktik eigentlich eine andere gewesen sei: „Es war nicht geplant, dass ich mich erstmal hinten einordne, aber irgendwie hat sich das so ergeben. Ich wollte mich eigentlich im vorderen Mittelfeld platzieren. Aber ich wusste, dass ich einen guten Endspurt habe, deswegen habe ich keine Panik bekommen.“

Elija Ziem (SC Neubrandenburg) wählte in seinem Rennen die gegenläufige Taktik und diktierte das Tempo von der Spitze weg. Etwa 300 Meter vor dem Ziel konnte er gar eine Lücke auf seine Konkurrenten reißen. Doch mit dem Einbiegen auf die Zielgerade schwanden dem 18-Jährigen die Kräfte: Von der Spitzenposition rutschte er auf den letzten Metern noch bis auf den fünften Rang ab. Mit 1:51,28 Minuten schied er trotz dieses beherzten Auftritts vorzeitig aus. „Ich kann es nicht glauben. Ich wollte es mutig angehen, aber am Ende ging einfach nichts mehr“, zeigte sich Elija Ziem enttäuscht.
 


Dreisprung | Qualifikation


Pascal Boden springt mit kleinem q ins Finale

„Es ist kein Geheimnis, dass es schwer werden wird“, sagte Pascal Boden (Dresdner SC 1898) nach der Dreisprung-Qualifikation zu seinen Chancen auf den Finaleinzug. Doch rund eine Stunde später sollte feststehen, dass es gereicht hatte. Der 19-Jährige sprang in Gruppe A mit seiner besten Weite 15,53 Meter.

Dabei hatte er zunächst Probleme, in den Wettkampf hineinzufinden. Mit zwei Sprüngen unter 15 Metern war das Weiterkommen mehr denn je auf der Kippe. Doch im letzten Versuch steigerte sich der Dresdner auf seine Tagesbestweite. Platz sechs in seiner Gruppe, Rang elf in der Gesamtabrechnung und damit ein kleines q – das waren die nackten Fakten nach dem Wettkampf. „Die Geschwindigkeit war nicht gut heute, das werde ich verbessern müssen“, kündigte er für das Finale an.
 


4x100 m | Vorläufe


Deutsches Team verliert in aussichtsreicher Position Staffel-Stab

In der Besetzung Heiko Gussmann (LG Region Karlsruhe), Tobias Morawietz (VfL Wolfsburg), Eddie Reddemann (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Chidiera Onuoha (THC Brühl) ging das DLV-Quartett über 4x100-Meter ins Rennen. Sie lagen in aussichtsreicher Position, doch beim letzten Wechsel verspielte das deutsche Team seine Chancen auf das Finale.

Die Chancen auf die direkte Qualifikation standen bis zum letzten Wechsel gut. Doch bei der Übergabe von Eddie Reddemann auf Chidiera Onuoha konnte der Stab nicht in den Reihen des deutschen Teams gehalten werden. Bemerkenswert: Im Anschluss an das Missgeschick zeigte die DLV-Mannschaft Teamgeist, tröstete sich gegenseitig und klatschte sich energisch ab.
 


400 Meter Hürden | Halbfinale


Internationale Konkurrenz zu stark: Owe Fischer-Breiholz ausgeschieden

An seine Bestzeit (51,54 sec) vom Vortag sollte Owe Fischer-Breiholz (Schweriner SC) im Halbfinale nicht herankommen. Doch auch die hätte nicht gereicht, um in das Feld der weltweit acht besten Athleten einzuziehen – zu stark war die Konkurrenz. In 51,65 Sekunden zeigte der Schweriner dennoch eine ordentliche Leistung und konnte sich auf den letzten Metern gar noch am Ungar Csaba Molnar vorbeiarbeiten. In seinem Halbfinale belegte er damit Position sechs.

 

U20-WM 2022

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