| Boston

Weltjahresbestleistungen zuhauf und guter Auftritt von Max Thorwirth

© Gladys Chai von der Laage
Die Asse haben gestochen beim Gold-Label-Meeting der World Athletics Indoor Tour in Boston: Bei einer Serie von herausragenden Leistungen glänzten am Sonntag neben zwei Weltrekordlern aus Äthiopien besonders die Olympia-Hoffnungen der Gastgeber. Maximilian Thorwirth brachte über 3.000 Meter die zweitschnellste Zeit seiner Karriere auf die Bahn.
Silke Bernhart

Gleich elf neue Weltjahresbestleistungen zählten die Veranstalter am Sonntag beim New Balance Indoor Grand Prix in Boston, MA (USA), einige davon allerdings in Wettbewerben, die nicht zum internationalen Meisterschaftsprogramm zählen. So verfehlte der Kanadier Marco Arop über 1.000 Meter in 2:14,74 Minuten nur knapp den Hallen-Weltrekord von Ayanleh Souleiman (Djibouti; 2:14,20 min), und Gabby Thomas (USA) erzielte über 300 Meter in 35,75 Sekunden die achtbeste jemals gelaufenen Zeit auf dieser Strecke in der Halle.

In Hallen-WM-Wettbewerben untermauerten gleich mehrere US-Amerikaner ihre Ansprüche auf das Podest von Glasgow (Großbritannien; 1. bis 3. März) – und die Olympia-Medaillen von Paris (Frankreich). So zum Beispiel der dreimalige Hürden-Weltmeister Grant Holloway, der nach 7,37 Sekunden im Vorlauf das Finale über 60 Meter Hürden in 7,35 Sekunden dominierte. Zu seinem eigenen Hallen-Weltrekord fehlten nur sechs Hundertstel. Mit Trey Cunningham und Daniel Roberts (beide 7,49 sec) blieben zwei weitere US-Amerikaner unter 7,50 Sekunden.

Tia Jones vor Tobi Amusan

Mit drei Athletinnen unter 7,80 Sekunden sahen die Fans in Boston auch über 60 Meter Hürden der Frauen eines der wohl schnellsten Rennen der Geschichte: In 7,72 Sekunden schob sich Tia Jones (USA) auf Platz fünf der ewigen Weltbestenliste, nur vier Hundertstel vom 16 Jahre alten Hallen-Weltrekord entfernt. Das Nachsehen hatte dieses Mal Freiluft-Weltmeisterin und -Weltrekordlerin Tobi Amusan (Nigeria; 7,75 sec), die Landesrekord lief. In 7,76 Sekunden verfehlte die bisherige Nummer eins des Jahres Devynne Charlton (Bahamas) ihren Landesrekord vom 20. Januar um eine Hundertstel.

Eng ging es auch über 60 Meter der Männer zu, wo einmal mehr Noah Lyles (USA) die Oberhand behielt: Der Dreifach-Weltmeister von Budapest (Ungarn) hielt in 6,44 Sekunden, ebenfalls Weltjahres-Bestleistung, knapp den Jamaikaner Ackeem Blake (6,45 sec) in Schach. Für den Jamaikaner war es das erste Hallenrennen seiner Karriere. Weitspringerin Tara Davis-Woodhall (USA) zeigte gleich drei Versuche über die 6,80-Meter-Marke, der beste davon wurde mit 6,86 Metern vermessen.

Lamecha Girma unter 7:30 Minuten

Einsam in Front, aber doch deutlich entfernt von seinem eigenen Hallen-Weltrekord war über 3.000 Meter der Äthiopier Lamecha Girma. Nur etwa 1.000 Meter konnte sein einziger Verfolger Edwin Kurgat (Kenia; 7:39,38 min) mithalten, dann enteilte Girma und machte nach dem Ausstieg des zweiten Tempomachers etwa 1.400 Meter alleine Tempo. Am Ende hatte er in 7:29,09 Minuten mehr als zehn Sekunden Vorsprung auf den Rest des Feldes herausgelaufen, zum Weltrekord fehlten jedoch etwa sechs Sekunden.

Mit im Feld war auch der Achte der Hallen-WM von 2022 Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf Süd). Er wurde in 7:43,15 Minuten Siebter und machte damit das zweitschnellste Rennen seiner Karriere. Nur einmal, fast genau zwei Jahre zuvor, war er in New York in 7:38,14 Minuten schon einmal unter 7:40 Minuten geblieben. "Aggressiver erster Kilometer. Den zweiten vorne gelaufen. Solider dritter Kilometer", bilanzierte er auf Instagram, und: "Das nehme ich für jetzt und mache da weiter."

Auch über 1.500 Meter der Frauen ging der Sieg an eine Weltrekordlerin aus Äthiopien, nämlich Gudaf Tsegay. Sie behielt in 3:58,11 Minuten knapp die Oberhand gegenüber ihrer Landsfrau Birke Haylom (3:58,43 min). Im Rennen der Männer ließ Hobbs Kessler (USA; 3:33,66 min) den Weltmeister von 2022 Jake Wightman (Großbritannien; 3:34,06 min) bei dessen Comeback hinter sich. Über 3.000 Meter der Frauen erzielte Jessica Hull in 8:24,93 Minuten einen neuen Landesrekord für Australien und vereitelte damit einen Heimsieg von Elle St. Pierre (8:25,25 min).

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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