| Deichmeeting

Geschwister-Siege für Niklas und Emma Kaul in Neuwied

© Jens Priedemuth
Die Vierkampf-Siege beim Deichmeeting in Neuwied waren am Samstag fest in der Hand der Familie Kaul: Mit starken Leistungen setzten sich sowohl Niklas Kaul als auch seine acht Jahre jüngere Schwester Emma gegen starke nationale Konkurrenz durch. Leo Neugebauer testete nach langem Flug in zwei Disziplinen. Im Hammerwurf glänzte Aileen Kuhn mit ihrem ersten 70-Meter Wurf.
Silke Bernhart

Die Form für den ersten großen Mehrkampf der Saison ist da – so dürfte zumindest bei Familie Kaul das Fazit nach dem Deichmeeting in Neuwied ausfallen, denn sie konnte mit zwei Siegen die Heimreise nach Mainz antreten: Ex-Weltmeister und -Europameister Niklas Kaul holte sich mit 14,56 Sekunden über die Hürden, 47,24 Metern mit dem Diskus, 2,05 Metern im Hochsprung und 34,94 Sekunden über 300 Meter den Vierkampf-Sieg der Männer. Bei den Frauen war die Inhaberin der deutschen U18-Bestleistung im Siebenkampf Emma Kaul, noch der U20-Altersklasse angehörig, mit 13,79 Sekunden über die Hürden, 1,67 Metern im Hochsprung, 49,71 Metern mit dem Speer und 18,17 Sekunden über 150 Meter die Nummer eins.

Emma Kaul glänzte dabei als Jüngste im Feld mit 3.685 Punkten und besonders einer Steigerung ihrer Speerwurf-Bestleistung um fast vier Meter. Platz zwei und 3.531 Punkte gingen auf das Konto von Marie Dehning (TSV Bayer 04 Leverkusen), die mit 51,50 Metern ebenfalls ein weiteres Mal ihre Stärke im Speerwurf ausspielen konnte. Knapp dahinter schaffte es mit Leonie Kroter (DJK Wasseralfingen; 3.527 pt) eine weitere U20-Athletin aufs Podium, die drei Einzel-Bestleistungen verbuchen konnte. Auf dem besten Weg, dieses Trio hinter sich zu lassen, war nach drei Disziplinen Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern) gewesen. Für die U20-Europameisterin von 2023 endete der Vierkampf jedoch bitter: Die 21-Jährige zog sich auf den abschließenden 150 Metern ausgangs der Kurve eine Oberschenkel-Verletzung zu.

Leo Neugebauer testet in zwei Disziplinen

Ohne Wackler und mit Leistungen, die allesamt nicht weit entfernt waren von seinen Einzel-Bestleistungen, nimmt Niklas Kaul (3.452 pt) Kurs auf den ersten Zehnkampf der Saison am 31. Mai/1. Juni in Götzis (Österreich). Freuen konnte er sich besonders über sein bestes Hochsprung-Resultat seit 2022. Und auch Manuel Eitel (SSV Ulm 1846; 3.396 pt) als Zweitplatzierter kommt immer besser in Schwung, was eine Saison-Bestleistung über die Hürden (14,38 sec) und die beste 300-Meter-Zeit des Feldes von 34,11 Sekunden unterstreichen. Den dritten Podiumsplatz im Vierkampf holte sich Malik Diakité (Hannover 96; 3.061 pt).

Einen Test in zwei Disziplinen absolvierte in Neuwied auch der Olympia-Zweite im Zehnkampf Leo Neugebauer (VfB Stuttgart). Obwohl er erst am Tag zuvor aus den USA angereist war, gelang ihm zum Auftakt über 110 Meter Hürden in 14,48 Sekunden eine neue Saisonbestzeit, bevor er mit dem Zwei-Kilo-Diskus ein weiteres Mal mit 52,21 Metern unangefochten war. Einen guten Eindruck hinterließ auch U23-Zehnkämpfer Friedrich Schulze (Königsteiner LV), der am Ende auf die 300 Meter verzichtete, zuvor aber mit 14,59 Sekunden über die Hürden, 47,91 Metern mit dem Diskus und 2,05 Metern im Hochsprung bereits in seinem ersten Aktivenjahr mit den besten Männern mithalten konnte.

Aileen Kuhn erstmals über 70 Meter

Dass beim Deichmeeting zum Abschluss des Tages erstmals auch das Hammerwerfen auf dem Programm stand, ist persönlichen Beziehungen der LG Rhein-Wied zu Olympiasieger Ethan Katzberg und dessen Trainer Dylan Armstrong zu verdanken. Der 23 Jahre alte Kanadier feierte in Neuwied einen gelungenen Einstieg in die Sommersaison und warf den Hammer bis auf 79,32 Meter. Platz zwei ging an den Niederländer Denzel Comenentia (75,13 m).

Im Wettbewerb der Frauen konnte U23-Talent Aileen Kuhn (Eintracht Frankfurt) ihre ersten Würfe über die 70-Meter-Marke bejubeln: Nach 70,74 Metern in Runde drei legte sie in Runde vier noch 71,56 Meter nach. Damit überbot sie nicht nur die Norm für die U23-EM in Bergen (Norwegen; 17. bis 20. Juli) deutlich, sondern hakte auch die Leistungsbestätigungsnorm für die WM in Tokio (Japan; 13. bis 21. September) ab. Geschlagen geben musste sich dieses Mal die mehrmalige Deutsche Meisterin Samantha Borutta (Eintracht Frankfurt; 67,84 m). Die neue Deutsche U20-Rekordhalterin Nova Kienast (SCC Berlin), die gemeinsam mit Ethan Katzberg in Kanada trainiert, kam mit 64,80 Metern auf Platz vier,

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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