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Serina Riedel bei der U23-EM vor neuer Rolle

Serina Riedel mit ihrem Trainer Kai Dockhorn © Jan Papenfuß
Mit einer phänomenalen Steigerung ihrer Bestleistung um 250 Punkte hat Serina Riedel (SV Halle) Ende Mai in Götzis für Furore gesorgt. Jetzt steht sie bei der U23-EM in Bergen ganz oben auf der Meldeliste. Druck mache ihr das nicht: "Ich lass mich überraschen!", sagt die 22-Jährige, die auch angesichts ihres letzte Wettkampf-Tests in Ulm optimistisch an den Start gehen kann.
Holger Schmidt

In ihren beiden Lieblingsdisziplinen 100 Meter Hürden und Weitsprung ging Serina Riedel (SV Halle) Anfang Juli bei den Deutschen U23-Meisterschaften im Ulmer Donaustadion an den Start. Ganz ohne Druck erzielte die Mehrkämpferin im Hürdenvorlauf mit 13,66 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung und blieb im hochklassigen Finale als Siebte in 13,70 Sekunden nur knapp darüber. Und auch im Weitsprung fehlten ihr als Fünftplatzierter mit 6,42 Metern nur vier Zentimeter zum eigenen Rekord.

Den hatte sie wie so viele andere Bestleistungen Ende Mai beim internationalen Meeting im österreichischen Mehrkampf-Mekka Götzis (Österreich) erzielt. Dazu 23,98 Sekunden über 200 Meter, 1,77 Meter im Hochsprung, 46,56 Meter im Speerwurf und 6.322 Punkte im Siebenkampf insgesamt. Eine Steigerung um sagenhafte 244 Zähler und der Sprung an die Spitze der europäischen Jahresbestenliste in der Altersklasse U23.

Trainingsgruppe voller Talente

Serina Riedel selbst ist von ihrer Leistungssteigerung weniger überrascht als vielleicht mancher Außenstehende. Zum einen habe sie 2024 und 2025 kontinuierlich und ohne Verletzung durchtrainieren können. Zum anderen fühlt sie sich im beruflichen Umfeld als Bundespolizistin und vor allem in ihrer Trainingsgruppe mit Coach Kai Dockhorn bestens aufgehoben.

„Wir sind zehn Leute“, berichtet sie, „sieben Jungs und drei Mädchen.“ Drei davon – Paul Günther, Leon-Joel Clair und Anna Hinkelmann – haben mit der Qualifikation für die U20-EM in Tampere (Finnland; 7. bis 10. August) ebenfalls den Sprung auf die internationale Bühne geschafft. Und das auch unter Anleitung von Serina Riedel, die ihren Trainer bei der Qualifikation in Bernhausen im Coaching unterstützte.

"Ich lass mich überraschen"

Dass sie sich selbst quasi in die Favoritenrolle für die U23-Europameisterschaften vom 17. bis 20. Juli im norwegischen Bergen katapultiert hat, ficht die Athletin vom SV Halle erst einmal nicht an. „Ich mache mir keinen Druck“, sagt sie auch vor dem Hintergrund, dass manche Kontrahentinnen wie Hallen-Weltmeisterin Saga Vanninen (Finnland) noch gar keinen Siebenkampf in diesem Sommer gemacht haben, „ich lass mich überraschen.“

„Top Fünf wäre schön, eine Medaille super“, fügt Serina Riedel dann aber doch an und meint, sie habe sich eine Leistung um die 6.200 Punkte vorgenommen. Trotzdem ist die U23-EM ihr Saisonhöhepunkt, den sie einfach nur genießen will. Weitere Wettkämpfe sind danach vorerst nicht geplant, schon fest steht dagegen der anschließende Urlaub in Österreich.

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