Für das Highlight des Thumer Werfertags hat am Freitagabend Diskuswerfer Henrik Janssen gesorgt. Nach einem Zentimeterduell mit Steven Richter schleuderte er seine Scheibe im letzten Versuch auf 67,15 Meter und stellte damit einen neuen Meetingrekord auf. Im Kugelstoßen der Frauen fuhr Katharina Maisch den Sieg ein, bei den Männern stieß Eric Maihöfer Bestleistung.
Lange schien es, als könnte die Entscheidung im Diskuswurf beim Thumer Werfertag nicht knapper ausfallen: Weitengleich lagen Henrik Janssen (SC Magdeburg) und Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) am Freitag vor dem letzten Versuch auf den Plätzen eins und zwei. Mit jeweils 66,19 Metern gab zu diesem Zeitpunkt der bessere zweite Wurf auf 66,12 Meter den Ausschlag zugunsten von Henrik Janssen. Doch dann legte der Magdeburger noch eine Schippe drauf: Im finalen Durchgang flog seine Scheibe bis auf 67,15 Meter.
Damit fiel der Meetingrekord (66,67 m) von Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) aus dem Jahr 2021, der bereits zuvor kräftig gewackelt hatte. Ebenso eindrucksvoll wie die Siegweite war am Freitag die Serie von Henrik Janssen: Einzig sein erster Wurf, der auf 64,06 Meter ging, war kürzer als 65 Meter. Diese Marke übertraf neben den Top Zwei auch der Österreicher Lukas Weißhaidinger (65,16 m). Der Olympia-Dritte von 2021 komplettierte das Podium.
"Ich hatte vor, den Meetingrekord zu werfen. Ich war die ganze Zeit nah dran und habe mich vor dem letzten Durchgang noch einmal gepusht", sagte Henrik Janssen im MDR-Livestream-Interview. "Es ist schon cool, dass ich nächstes Jahr hier als 'Meetingrekordhalter Henrik Janssen' angekündigt werde. Ich glaube, ich halte nirgendwo sonst den Meetingrekord. Ich habe jetzt eine Kraftwoche gehabt und wusste gar nicht, was hier rauskommt, ich habe mich überraschen lassen." So kann der Deutsche Meister nun optimistisch gestimmt zur WM nach Tokio (Japan; 13. bis 21. September) fahren.
Katharina Maisch bezwingt Jorinde van Klinken
Bei den Frauen hatte im Diskuswurf Doppelstarterin Jorinde van Klinken (Niederlande) die Nase vorn. Mit 65,68 und 66,23 Metern gelangen ihr die beiden weiteren Würfe. Zweite wurde vor der weiteren Niederländerin Alida van Daalen (63,47 m) Shanice Craft (SV Halle). Sie feuerte ihre Scheibe auf 65,20 Meter.
"Der Wettkampf war auf jeden Fall zufriedenstellend", bilanzierte sie am MDR-Mikrofon. "Wir hatten nach den Deutschen Meisterschaften noch mal einen schweren Trainingsblock. Da bin ich gut gestimmt Richtung Tokio." Auf den Plätzen vier und fünf landeten die Deutsche Meisterin Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen; 62,79 m) und Kristin Pudenz (OSC Potsdam; 62,50 m).
Im Kugelstoßen musste sich Jorinde van Klinken wenig später geschlagen geben. Zur Freude der Gastgeber im Erzgebirgskreis setzte sich mit 18,52 Metern Lokalmatadorin Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) klar durch. Viermal schlug ihre Kugel hinter der 18-Meter-Marke ein. Van Klinken wurde mit 17,59 Metern Zweite vor Julia Ritter (TV Wattenscheid 01; 17,40 m). "Die letzten Wettkämpfe waren ein Auf und Ab, das heute war ein sehr konstanter Wettkampf", fand die Siegerin. "Technisch waren die Stöße sauber, ich habe aber keinen richtig getroffen, es hat der Ausreißer gefehlt. Ich hoffe, der kommt in Tokio."
Eric Maihöfer stößt Bestleistung
Den krönenden Abschluss bildete das Kugelstoßen der Männer. Im zweiten Durchgang legte der britische Favorit Scott Lincoln mit 20,29 Metern vor. Dann jedoch brachte der Deutsche Meister Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen) den Führenden ins Wanken: Mit 20,28 Metern bejubelte er eine neue Freiluft-Bestmarke, fünf Zentimeter weiter als bisher. Die WM-Bestätigungsnorm von 20,60 Metern blieb jedoch unerreicht. In Runde fünf konnte Scott Lincoln mit 20,89 Metern den Sieg unter Dach und Fach bringen. Ebenfalls an der 20-Meter-Marke kratzte U23-Europameister Tizian Lauria (VfL Sindelfingen; 19,90 m).
Den Speerwurf, der bereits am Nachmittag ausgetragen wurde, entschied die Tschechin Petra Sicaková mit 56,07 Metern für sich. Beste Deutsche war auf Rang vier die Deutsche Vizemeisterin Annika Marie Fuchs (OSC Potsdam; 54,45 m).
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