Mit vier deutschen Top-Acht-Platzierungen ist am Sonntag der sechste Wettkampf-Tag der Leichtathletik bei den FISU University Games 2025 Rhein-Ruhr zu Ende gegangen. Julia Ulbricht und Pia Schlattmann schrammten nur knapp an einem Podestplatz vorbei.
Die Speerwurf-Medaille bei den FISU World University Games 2025 Rhein-Ruhr war für Julia Ulbricht (AKAD University / 1. LAV Rostock) zum Greifen nahe. Auf einen ungültigen Versuch ließ die 24-Jährige 55,60 Meter folgen und war direkt mittendrin im Kampf um die Podiumsplätze. Nur etwa zwei Meter trennten fast im gesamten Wettkampf-Verlauf die besten sieben Athletinnen im Feld – allein Siegerin Esra Turkmen (Türkei; 59,90 m) gelang es im letzten Versuch, sich noch einmal deutlich von der Konkurrenz abzusetzen.
Auch Julia Ulbricht steigerte sich in Runde fünf noch einmal auf 56,07 Meter. Zu diesem Zeitpunkt war sie aber schon von Platz zwei durchgereicht worden auf Rang fünf, und auch diese Steigerung brachte sie nicht weiter nach vorne. Hochspannung lag in der Luft des Lohrheidestadions von Bochum-Wattenscheid, als sie zum sechsten Mal Anlauf nahm – denn nur 66 Zentimeter fehlten der Rostockerin zum Bronzerang. Doch Julia Ulbricht konnte nichts mehr draufpacken, es blieb bei Rang fünf. Silber und Bronze gingen mit 57,37 und 56,73 Metern an Evelyn Louise Bliss (USA) und Jana van Schalkwyk (Südafrika).
Kraftakt der 5.000-Meter-Läuferinnen
Zuvor hatte über 5.000 Meter auch Pia Schlattmann (Uni Münster / LG Brillux Münster) an einer Medaille geschnuppert. Bis zur Schlussrunde zählte sie zur Führungsgruppe, dann musste sie ein Trio ziehen lassen, und auf der Zielgeraden zog eine weitere Läuferin vorbei. Das Kämpfen bis zum letzten Meter lohnte sich trotzdem: In 15:40,19 Minuten steigerte Schlattmann ihre Bestleistung um vier Sekunden, und das nur sechs Tage nach ihrem Auftritt bei der U23-EM in Bergen (Norwegen), wo sie Fünfte geworden war.
Die Bronzemedaille hatte dort Carolina Schäfer (Uni Frankfurt / TG Schwalbach) geholt. Ihr fiel es in Bochum-Wattenscheid schwerer Anschluss zu halten, doch auch sie stürmte auf der Zielgeraden noch mit der zweiten Luft zu einer Bestzeit (15:41,82 min) und Platz sieben. Der Titel ging an die Französin Julia David Smith (15:34,57 min), die auf der letzten Runde das Tempo angab und sich noch von der Konkurrenz absetzen konnte.
Mia Jurenka wird Sechste
Zwei weitere Entscheidungen waren schon am Vormittag auf der Straße gefallen. Und auch hier konnte eine deutsche Top-Platzierung gefeiert werden. In der Halbmarathon-Entscheidung der Frauen mischte Mia Jurenka (Uni Tübingen / VfL Sindelfingen) vorne mit und musste nur eine Chinesin, drei Japanerinnen sowie eine Athletin aus der Türkei ziehen lassen. Beim Sieg von Ma Xiuzhen (China; 1:12:48 h) gab's für die viermalige Cross-EM-Teilnehmerin in 1:13:42 Stunden Platz sechs in einem Feld von 27 Athletinnen.
Artur Beimler (HTWK Leipzig / LG Cottbus) vertrat die deutschen Farben im Halbmarathon der Männer. Nach 21,0975 Kilometern fehlten ihm nur sechs Sekunden zu seiner Bestzeit: In 1:05:32 Stunden wurde der 25-Jährige Elfter. Die Goldmedaille holte sich Shinsaku Kudo aus Japan (1:02:29 h).
Tränen flossen dagegen bei Hochspringerin Bianca Stichling (AKAD University / TSV Bayer 04 Leverkusen). Die Deutsche Hallenmeisterin, die sich im Winter auf 1,90 Meter gesteigert hatte, mühte sich schon an 1,81 Metern, die sie erst im dritten Versuch überquerte. Bei 1,84 Metern war bereits Endstation, gleichbedeutend mit Platz acht. Der Sieg ging für 1,91 Meter weg, und zwar an die Spanierin Una Stancev Stevanovic.
Erfolgreiche Vorrunden
Durchweg erfreutlich verliefen am Samstag die Vorentscheidungen mit deutscher Beteiligung: Im Dreisprung zog Sarah-Michelle Kudla (IU Internationale HS / LG Nord Berlin; 13,67 m) mit der zweitbesten Weite im Feld ins Finale ein. Im Hammerwurf gab's für U23-Europameisterin Aileen Kuhn (IU Internationale HS / Eintracht Frankfurt; 69,20 m) das große Q für den Finaleinzug, über die Weite von 65,06 Meter schaffte es auch Samantha Borutta (IU Internationale HS / Eintracht Frankfurt; 69,20 m) eine Runde weiter.
In den Vorläufen der Staffeln war Teamwork angesagt: Mit Jenna Fee Feyerabend (4x400 m) und Luka Herden (4x100 m) trugen auch eine Mehrkämpferin und ein Weitspringer zum Einzug ins Finale bei. Diesen meisterten schließlich alle drei angetretenen deutschen Staffeln über 4x100 Meter der Frauen (43,58 sec; VL-Sieg Q), 4x100 Meter der Männer (39,63 sec; VL-Dritte Q) und 4x400 Meter der Frauen (3:36,31 min; VL-Dritte Q).
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