| Diamond League Zürich

Schlussakt um die Diamond-League-Trophäe mit den Stars der Leichtathletik

Lea Meyer im Trikot ihres Ausrüsters beim Überqueren eines Hindernisses © Gladys Chai von der Laage
„Weltklasse Zürich“ hält auch in diesem Jahr, was der Name verspricht: Bei dem zweitägigen Meeting, das in diesem Jahr den Abschluss und zugleich den Höhepunkt der Diamond-League-Saison bildet, sind viele Stars am Start. Auch neun DLV-Athletinnen und -Athleten, darunter Malaika Mihambo und Julian Weber, haben einen Startplatz ergattert, das Vorprogramm steigt ebenfalls mit deutscher Beteiligung.
Svenja Sapper

Das letzte Kräftemessen der Weltelite vor der WM in Tokio (Japan; 13. bis 21. September) steht am Mittwoch und Donnerstag (27./28. August) in Zürich (Schweiz) bevor. Beim Meeting „Weltklasse Zürich“ geht es um den Gesamtsieg in der Diamond League, ein üppiges Preisgeld und eine finale Standortbestimmung vor dem Saisonhöhepunkt. Zudem erhalten die Gesamtsiegerinnen und -sieger eine Wildcard für die WM. Zwar dürften die meisten von ihnen ohnehin bereits qualifiziert sein, doch durch die Wildcard eröffnet sich einigen Nationen noch die Chance auf einen vierten Startplatz.

Das zweitägige Leichtathletik-Fest beginnt am Mittwoch um 17:00 Uhr auf dem Züricher Sechseläutenplatz. In der Züricher Altstadt zwischen dem Opernhaus und dem Bellevueplatz liegt bei freiem Eintritt rund um die Sport-Anlagen (nur die Tribünenplätze kosten Geld) der Fokus voll und ganz auf den technischen Disziplinen.

Honsel, Mahuchikh und Duplantis auf dem Sechseläutenplatz

Den Auftakt machen im Wechsel die Kugelstoßer- und -stoßerinnen. Mit dabei: unter anderem die früheren Weltmeister Joe Kovacs (USA) und Tom Walsh (Neuseeland) sowie Europameister Leonardo Fabbri (Italien). Bei den Frauen hat Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) knapp die Top Sechs verpasst, so ruhen die Augen auf Weltmeisterin Chase Jackson (USA), Europameisterin Jessica Schilder (Niederlande) und Hallen-Weltmeisterin Sarah Mitton (Kanada).

Im Hochsprung trifft die Deutsche Meisterin Christina Honsel (TV Wattenscheid 01) wenige Tage nach ihrem ersten Diamond-League-Sieg erneut auf Hallen-Weltmeisterin Nicola Olyslagers (Australien), mit der sie sich in Lausanne (Schweiz) neben einer weiteren Athletin Platz eins teilte. Hinzu kommen deren Landsfrau und Weltmeisterin von 2022 Eleanor Patterson sowie Weltrekordlerin Yaroslava Mahuchikh (Ukraine).

Im Stabhochsprung will mit „Mondo“ Duplantis (Schweden) ebenfalls der Weltrekordler für eine Flugshow sorgen. Bei Höhen jenseits der sechs Meter konnte in dieser Saison am ehesten Emmanouil Karalis (Griechenland) Schritt halten. Auch der ehemalige Weltrekordler Renaud Lavillenie (Frankreich) hat sich im Alter von fast 39 Jahren für das Diamond-League-Finale qualifiziert. Deutlich jünger sind die Shootingstars im Weitsprung, allen voran Hallen-Weltmeister Mattia Furlani (20) aus Italien. Olympiasieger Miltiadis Tentoglou (Griechenland) ist ebenso mit von der Partie wie der Schweizer Rekordler Simon Ehammer.

Robert Farken & Co. im Letzigrund

Am Donnerstag bietet dann der berühmte Letzigrund die Bühne für die weiteren Final-Entscheidungen, bei denen weitere Weltrekordler und Weltmeister in Aktion treten. Zum Beispiel Karsten Warholm (Norwegen), der über 400 Meter Hürden das Feld anführt. Über 100 Meter trifft der Führende in der Gesamtwertung Akani Simbine (Südafrika) auf Hallen-Weltrekordler Christian Coleman (USA). Weltmeister Noah Lyles (USA) verzichtet zugunsten der 200 Meter. Auf seiner eigentlichen Paradestrecke hat er eine Wildcard des Veranstalters erhalten und könnte schärfster Widersacher von Olympiasieger Letsile Tebogo (Botswana) werden.

In den Laufdisziplinen haben drei DLV-Athleten einen Startplatz ergattert, die allesamt in diesem Jahr schon mit neuen deutschen Rekorden geglänzt haben: Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord) über 1.500 Meter, 5.000-Meter-Rekordler Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics) über 3.000 Meter und Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen) über 3.000 Meter Hindernis. 

Der Leipziger bekommt es mit dem aktuellen Weltjahresbesten Azzedine Habz aus Frankreich und dem WM-Dritten Narve Gilde Nordås aus Norwegen zu tun, der Kölner mit Hallen-Weltrekordler Grant Fisher und einer Reihe schneller Äthiopier wie Kuma Girma und dem zweimaligen Hallen-Weltmeister Samuel Tefera. Zu den Kontrahenten von Frederik Ruppert zählen der erst 17 Jahre alte U20-Weltmeister Edmund Serem aus Kenia (PB 8:04,00 min) und der Marokkaner Salaheddine Ben Yazide (PB 8:06,44 min). 

Julian Weber mit breiter Brust

Die beste Ausgangslage der DLV-Starter in Zürich hat sich Speerwerfer Julian Weber (USC Mainz) geschaffen. Zu Beginn der Diamond-League-Saison feuerte er seinen Speer auf 91,06 Meter – noch immer Weltjahresbestleistung. Am Freitag in Brüssel (Belgien) konnte der Vize-Europameister dieses Resultat mit 89,65 Metern untermauern. Mit einem weiteren Sieg gegen die Weltklasse-Konkurrenz um den Olympia-Zweiten Neeraj Chopra (Indien) und den zweimaligen Weltmeister Anderson Peters (Grenada) könnte sich Julian Weber das schönste Geschenk zu seinem 31. Geburtstag am Freitag selbst machen.

Die Favoriten ärgern möchte Diskuswerfer Henrik Janssen (SC Magdeburg). Weltmeister Daniel Ståhl (Schweden), Europameister Kristjan Ceh (Slowenien) und Weltrekordler Mykolas Alekna (Litauen) gelten als die ersten Sieg-Anwärter.

Malaika Mihambo & Co. vor WM-Generalprobe

Auf Hindernisläuferin Lea Meyer (VfL Löningen) wartet in einem Feld mit der Weltmeisterin von 2022 Norah Jeruto (Kasachstan) und der Kenianerin Faith Cherotich ein Härtetest. Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) soll in dem Rennen für Tempo sorgen. Im Weitsprung hat Europameisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) bislang die meisten Punkte in dieser Diamond-League-Saison gesammelt. Doch auch Hallen-Weltmeisterin Claire Bryant (USA), Hallen-Europameisterin Larissa Iapichino (Italien) oder Frankreichs Sieben-Meter-Springerin Hilary Kpatcha haben das Zeug dazu, ganz vorne zu landen.

In den weiteren Disziplinen versammelt sich ebenfalls das „Who's Who“ der Leichtathletik. So sind etwa im Diskuswurf, Dreisprung und Speerwurf mit Valarie Allman (USA), Thea Lafond (Dominica) und Haruka Kitaguchi (Japan) die Olympiasiegerinnen von Paris (Frankreich) am Start. Über 100 Meter kämpfen Olympiasiegerin Julien Alfred (St. Lucia) und Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien) um die Krone.

Über 400 Meter Hürden möchte Weltmeisterin Femke Bol (Niederlande), in diesem Jahr über die Hürden ungeschlagen, ihre Siegesserie fortsetzen. In einem weiteren 400-Meter-Hürdenrennen, das im Rahmen das Vorprogramms ausgetragen wird, hat die Deutsche Meisterin Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg) einen Startplatz erhalten – für die bereits für die WM nominierte Langhürdlerin die Chance auf ein weiteres starkes Rennen vor dem fachkundigen und begeisterten Leichtathletik-Publikum im Letzigrund.  

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