| WM 2025

Starker Endspurt bringt Christopher Linke und Leo Köpp in die Top 12

© Jan Papenfuß
In einem taktisch klugen WM-Rennen haben Christopher Linke und Leo Köpp auf der zweiten Hälfte über 20 Kilometer Gehen zahlreiche Konkurrenten eingesammelt – am Ende landen beide in den Top 12. Den Weltmeistertitel sichert sich der Brasilianer Caio Bonfim.
Nicolas Walter

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Zu Beginn im Niemandsland platziert, mit starkem Endspurt am Ende in den Top 12 gelandet. So kann man den Auftritt der beiden deutschen Geher Christopher Linke (SC Potsdam) und Leo Köpp (LG Nord Berlin) über 20 Kilometer am Samstagvormittag zusammenfassen. In 1:20:11 Stunde belegte der Potsdamer Rang zehn, direkt dahinter landete sein Teamkollege auf Platz elf in 1:20:35 Stunde. Dabei hatte es lange Zeit eher nach einer Platzierung im Mittelfeld für beide ausgesehen.

Nach rund 15 Minuten hatten die Deutschen bereits einen größeren Rückstand auf die Führungsgruppe um den Slovaken Dominik Cerny. Während Christopher Linke zu diesem Zeitpunkt auf dem 28. Rang geführt wurde, rangierte Leo Köpp auf Platz 31. Im weiteren Verlauf sollte dieser Abstand zunächst anwachsen.

Am Ende einige Plätze gut gemacht

Doch noch vor der 10-Kilometer-Marke arbeiteten sich beide Stück für Stück nach vorne. Nach 15 Kilometern belegten sie schließlich die Plätze 14 (Christopher Linke) und 20 (Leo Köpp). Eine Woche nachdem Linke über 35 Kilometer bereits 14. geworden war, sollte es für ihn im letzten Viertel des Rennens um weitere vier Plätze nach vorne gehen. Und auch Leo Köpp bewies einmal mehr seine Sprintstärke: Allein auf dem letzten Kilometer überholte er vier seiner Konkurrenten.

Den Weltmeistertitel durfte der Brasilianer Caio Bonfim bejubeln. In 1:18:35 Stunde holte sich der Olympia-Zweite seinen ersten großen internationalen Titel. Rund zwei Kilometer vor dem Ziel übernahm der 34-Jährige die Führung von Zhaozhao Wang (China) und ließ diesen innerhalb von wenigen Augenblicken schnell hinter sich. Als Erster bog Bonfim ins Stadion ein, hatte dann jedoch sichtlich zu kämpfen und blickte sich mehrfach nach seinem Konkurrenten um. Am Ende sollte es jedoch für den ersehnten WM-Titel reichen. Wang wurde in 1:18:43 Stunde Zweiter, Bronze ging an den Spanier Paul McGrath (1:18:45 h).

Stimmen zum Wettbewerb:

Leo Köpp (LG Nord Berlin):
Ich bin sehr zufrieden. Der Support war krass. Das ist der Unterschied zwischen Tokio 2021 und Tokio 2025. Wir haben so eine geile Stimmung im Team. Klar, wir hatten auch vorher schon unter den Athleten eine tolle Unterstützung, konnten uns durch die Pandemie aber gar nicht so richtig gegenseitig anfeuern. Das war jetzt ganz anders. Von den Athleten bis hin zur obersten Führungsetage ist es so ein starker Support, das motiviert mich bei jedem Schritt. Ich hatte beim Rennen mit viel mehr Hitze gerechnet. Dass ich jetzt nur ein paar Sekunden hinter der PB bin, ist bei der Luftfeuchtigkeit unglaublich. Das ist sicherlich eine Stärke von Chris und mir, dass wir taktisch flexibel sind und uns immer neu einstellen können. Ich habe heute auch davon profitiert, dass Chris immer in Sichtweite war.

Christopher Linke (SC Potsdam): 
Es war hart, aber meine Taktik ist ganz gut aufgegangen. Ich weiß gar nicht, wie ich im Rennen war, als ich die Aufholjagd gestartet habe. Ich hatte nicht wirklich Zeiten, wusste nicht, wie wir über zehn Kilometer durch sind. Das ist manchmal gut, weil man sich dann nur aufs Rennen konzentrieren kann. Im Nachhinein sage ich: Wäre ich ein bisschen weiter vorne gewesen, hätte ich vielleicht eine Top-Acht-Platzierung machen können, so war ich zu weit weg. Ich habe gut aufgeholt. Man hat ja gesehen, wen ich alles noch eingeholt habe und stehen gelassen habe! Die Bedingungen waren wie an einem warmen Sommertag in Deutschland und hier bezeichnet man das als kühl. Ich war super angepasst, die Zeit in Japan hat sich gelohnt. Ich habe mich etwas geärgert, dass erst die 35 kamen und dann die 20. Der zweite Start geht bei mir tendenziell immer besser, und ich hatte im Vorfeld den Fokus auf die 35 Kilometer gelegt. Hätte, wenn und aber bringt aber nichts. Mit einem zehnten und einem 14. Platz kann ich leben. 
 

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