Drei deutsche Kugelstoßerinnen standen am Samstag im WM-Finale von Tokio. Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye landete als Beste des Trios mit 19,33 Metern auf Rang sechs und war aufgrund technischer Probleme nicht unzufrieden. Alina Kenzel und Katharina Maisch belegten die Plätze zehn und elf.
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Wie schon am Morgen in der Qualifikation (19,65 m) erwischte Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) einen guten Start in den Wettkampf. Auf 19,33 Meter beförderte die Olympiasiegerin die Vier-Kilo-Kugel im ersten Durchgang des Finals am Samstagnachmittag. Dabei war der Versuch nicht einmal perfekt. Doch eine weitere Steigerung blieb in den folgenden Versuchen aus. Nicht alle technischen Komponenten passten dabei zusammen.
Damit belegte die 26-Jährige in ihrem zweiten WM-Finale nach 2023 Rang sechs, in Budapest war sie Zehnte geworden. Exakt diesen Platz belegte in Tokio Alina Kenzel (VfB Stuttgart). Ihre Tagesbestweite von 18,42 Metern erzielte die Olympia-Neunte in ihrem ersten WM-Finale im dritten Durchgang. Bei der Qualifikation am Vormittag war die 28-Jährige sogar 14 Zentimeter weiter gekommen. Für eine Top-Acht-Platzierung hätten es in Tokio 19,01 Meter sein müssen.
Medaillen-Trio mit 20-Meter-Weiten
Über 19 Meter hat in diesem Jahr Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) bereits gestoßen. Doch am Samstagnachmittag sollte es nicht ganz so weit gehen. 18,21 Meter waren gleichbedeutend mit Platz elf für die 28-Jährige. Die beiden weiteren Versuche im Finale waren nicht gültig. In der Qualifikation ging es mit 18,82 Metern deutlich weiter.
Für die Medaillen waren in Tokio 20-Meter-Weiten nötig. Dabei ließ sich Jessica Schilder bis zum sechsten Versuch Zeit, um sich mit 20,29 Metern noch an die Spitze zu katapultieren. Bis dato hatte die Niederländerin mit 19,51 Metern nur auf dem fünften Platz gelegen. Dementsprechend groß war der Jubel nach dem goldenen Versuch. Chase Jackson (USA) kam ihr mit 20,21 Metern zwar noch einmal nah, verpasste aber den Titel-Hattrick knapp. Bronze ging mit neuer Bestleistung von 20,06 Metern an Maddison-Lee Wesche (Neuseeland).
Stimmen zum Wettbewerb
Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim)
Wir müssen uns nicht verstecken, schließlich waren wir zu dritt unter den Top 12 der Welt. Natürlich hadert man als Athlet und will es von Versuch zu Versuch besser machen. Leider hat es bei mir nicht geklappt, technische Details anzupassen. Der Rhythmus hat leider nicht so gepasst wie noch am Vormittag. Die Beine waren müde, die kamen im Ring gar nicht hinterher. Aber mit 19,33 Metern und Platz sechs bei der WM muss ich mich nicht verstecken. Ich musste mich nach der Verletzung im Frühjahr erst einmal zurückkämpfen. Das hat gut geklappt und ich stand gesund im WM-Finale. Die Konkurrentinnen waren superstark, das muss ich anerkennen. Das Niveau steigt, entwickelt sich weiter. Es dauert eine Zeit beim Drehstoßen, um sich bei 20-Meter-Weiten zu stabilisieren. Das ist natürlich auch mein Ziel. Die Geduld auf dem Weg dahin haben mein Trainerteam und ich. Ich wollte das Finale mit einem Lächeln auf dem Gesicht beenden – und das konnte ich.
Alina Kenzel (VfB Stuttgart)
Ich hatte mir, was die Weite angeht, natürlich etwas anderes vorgenommen. Leider konnte man sich zwischen Qualifikation und Finale nicht richtig erholen. Insgesamt war es ein Jahr voller Höhen und Tiefen, beispielsweise mit technischen Problemen. Aber ich kann stolz sein auf Platz zehn bei der WM und einer neuen Bestleistung.
Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge)
Drei Mädels im WM-Finale, das kann sich sehen lassen. Mit meiner Leistung im Finale bin ich natürlich nicht zufrieden, in der Qualifikation am Vormittag hat es noch deutlich besser geklappt. Mir hat die Lockerheit gefehlt und habe nie richtig in den Wettkampf gefunden. Aber es war mein erstes WM-Finale. Es war ein tolles Erlebnis, nach den Olympischen Spielen 2021, als das Stadion leer war, nun in einem vollen Stadion zu starten.