Die deutschen 4x100-Meter-Sprinterinnen haben erneut ihre Weltklasse unter Beweis gestellt. Im Regen von Tokio stürmten Sina Mayer, Rebekka Haase, Sophia Junk und Gina Lückenkemper mit 41,87 Sekunden wie bei den Olympischen Spielen 2024 zu Bronze. USA und Jamaika lagen nur wenige Hundertstel vor der deutschen Staffel.
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Sie haben es wieder getan! Nach Olympia-Bronze 2024 in Paris sind die deutschen Sprinterinnen über 4x100-Meter erneut aufs Podium gestürmt. Am Finaltag der WM in Paris lieferten Sina Mayer (LAZ Zweibrücken), Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar), Sophia Junk (LG Rhein-Wied) und Gina Lückenkemper (SCC Berlin) im Regen von Tokio ein blitzsauberes Rennen ab und liefen in 41,87 Sekunden zu Bronze. Gina Lückenkemper hielt am Sonntagnachmittag dabei die stark besetzte britische Staffel mit ihrer Trainingspartnerin Daryll Neita als Schlussläuferin in Schach.
Grundlage für den Bronzelauf waren neben der läuferischen Klasse gelungene Wechsel, damit brachte sich das deutsche Quartett in die optimale Ausgangsposition. Nur die Sprint-Nationen USA mit der nun dreifachen Weltmeisterin Melissa Jefferson-Wooden (41,75 sec) und Jamaika (41,79 sec) lagen vor der DLV-Staffel. Für Sprint-Legende Shelly-Ann Fraser-Pryce war es das letzte Rennen ihrer großen Karriere, die mit dem Olympiasieg 2008 in Peking begann.
Gina Lückenkemper schaffte es sogar, den Rückstand auf die USA und Jamaika zu verkürzen. Trotz der widrigen Bedingungen lief das Quartett bis auf eine Hundertstelsekunde an seine Vorlaufzeit heran. Einen WM-Testlauf bei Dauerregen hatte die Staffel bereits im August in Lausanne bestanden. Die stark besetzte Staffel Großbritanniens mit Dina Asher-Smith, 200-Meter-Vizeweltmeisterin Amy Hunt, Desiree Henry und Daryll Neita blieb mit 42,07 Sekunden Rang vier. Die in diesem Jahr stark verbesserten spanischen Sprinterinnen verpatzten den letzten Wechsel und wurden mit 42,47 Sekunden Fünfte.
Stimmen zum Wettbewerb
Sina Mayer (LG Rhein-Wied):
Unsere Ersatzläuferin Jolina Ernst hat uns beim Warm-up besonders motiviert. Denn wenn wir eine Medaille holen, singt sie heute Abend ein Lied in einer Karaoke-Bar. Jetzt dürfen wir uns also einen Song aussuchen.
Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar):
Die Wechsel waren nicht perfekt, aber sehr gut. Wie schon im Vorlauf haben wir das solide gemacht. Dazu kamen sehr gute Laufleistungen. Wir wussten vorab: Wenn wir beides zusammenbringen, kann es für eine Medaille reichen. Ich habe es total genossen, ein Staffelrennen von hinten zu verfolgen und nicht als Schlussläuferin zu wissen, wie es ausgegangen ist.
Sophia Junk (LG Rhein-Wied):
Wir haben gezeigt, dass wir mittlerweile zu den besten Staffeln der Welt zählen.
Gina Lückenkemper (SCC Berlin):
Ich habe heute gesagt, dass es vor unserem Rennen anfängt zu regnen. Darum habe ich auch zuletzt immer noch etwas auf dem Teller gelassen. Dass wir mit Regen gut klarkommen, haben wir ja zuletzt in Lausanne bewiesen. Das war 4x100 Meter Freistil, genauso wie heute. Mit Bahn acht hatten wir auch etwas Glück, da sind wir nicht so nass geworden wie auf den anderen Bahnen. Wir können mit diesen Bedingungen umgehen. Im Ziel musste ich erst einmal Daryll Neita fragen, ob ich vor ihr war. Ich bin einfach um mein Leben gerannt. Das Rennen hat gezeigt, welches Potenzial auf den 100 Metern im Einzel in mir steckt. Insgesamt hat diese WM gezeigt, dass die deutsche Leichtathletik lebt.