Der Wattenscheider Alexander Kosenkow hat am Samstag bei den westfälischen Hallenmeisterschaften in Dortmund seinen 60-Meter-Titel in 6,77 Sekunden vor seinem Teamkollegen Maximilian Ruth (6,80 sec) und dem Glabecker Simon Schlebach (6,88 sec) erfolgreich verteidigt. Der inzwischen 37-jährige Sprint-Oldie war bei seinem Erfolg fünf Hundertstelsekunden langsamer als bei den letztjährigen Titelkämpfen an gleicher Stelle in Dortmund.
Alexander Kosenkow war erst vor drei Tagen von einem elftägigen Trainingslager auf Teneriffa (Spanien) zurückgekehrt. „Ich hatte mir für Dortmund keine bestimmte Zeit vorgenommen. Nach dem Trainingslager wollte ich nur einmal meine Form antesten. Mit meinem Auftakt bin ich allerdings nicht zufrieden, denn mir fehlte heute nach den letzten harten Einheiten die Frische“, befand der Staffel-Vize-Europameister.
Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe (21./22. Februar) wird er den Fokus auf die 200-Meter-Distanz richten, auf der eine persönliche Bestzeit von 20,65 Sekunden hat.
Auf der langen Sprintstrecke wird er in der Messehalle sicherlich auch auf seinen Teamkollegen Sebastian Ernst treffen, der in Dortmund das Hallenoval in 21,60 Sekunden durcheilte. Der Deutsche 200-Meter-Hallenrekordler (2011: 20,42 sec), der ohne bestimmte Zeitvorstellungen ins Rennen gegangen war, haderte nicht lange mit seiner für ihn mäßigen Leistung. „Ich habe heute nicht meinen richtigen Schritt gefunden. Zudem befinde ich mich bei der Bundespolizei am Düsseldorfer Flughafen voll im Schichtdienst. Da kommt dann solch eine bescheidene Zeit heraus, aber es geht für mich auf jeden Fall weiter“, versicherte der 30-jährige Wattenscheider.
Inna Weit holt spontan Sprinttitel
Bei den Damen fehlte über 60 Meter Vorjahressiegerin Tatjana Pinto (LG Brillux Münster). Damit war der Weg frei für die Paderbornerin Inna Weit, die sich drei Tage nach ihrer Rückkehr aus dem Trainingslager auf Lanzarote (Spanien) kurzfristig für den 60-Meter-Start entschieden hatte und als Siegerin vor Christina Haack (TV Wattenscheid 01; 7,44 sec) und Janina Kölsch (LC Paderborn; 7,48 sec) in 7,37 Sekunden nur eine Hundertstels über ihrer Bestzeit blieb. „Schade, dass ich im Finale auf Bahn acht eingeteilt wurde. Sonst wäre ich eventuell noch etwas schneller gewesen“, vermutete sie.
Nach ihrer zweijährigen verletzungsbedingten Unterbrechung startet Denise Krebs am 24. Januar beim Hallen-Länderkampf gegen Schottland, Großbritannien und Frankreich in Glasgow (Schottland) erstmalig wieder im Nationaltrikot. Daher wollte die Wattenscheiderin in Dortmund zwei „verschärfte“ Tempoläufe absolvieren. Dabei erzielte sie 2:13,68 Minuten über 800 und 4:32,92 Minuten über 1.500 Meter. „Die Zeiten muss man unter dem Aspekt sehen, dass es für mich nur Tempoläufe waren“, betonte Denise Krebs.
Desiree Singh bestätigt gute Form
Erstmalig im blauweißen Dress präsentierte sich Wattenscheids Neuzugang Monika Zapalska über die Hürden. Die frühere Düsseldorferin, die sich bei den „Blauweißen“ der Trainingsgruppe von Slawomir Filipowski angeschlossen hat, blieb bei ihrem Einstand mit guten 8,37 Sekunden nur zwei Hundertstelsekunden über ihrer persönlichen Bestzeit.
Hoch hinaus ging es für Desiree Singh (LG Lippe-Süd) im Stabhochsprung. Die 20-jährige Athletin von Olaf Hilker hatte in diesem Winter beim Hallenmeeting Ende Dezember in Paderborn bereits 4,30 Meter überquert, die sie in Dortmund mit derselben Höhe bestätigte. Für die Hallensaison hat sie sich 4,40 Meter vorgenommen. „Bei meinen heutigen Versuchen über 4,40 Meter war bei mir die Luft ein wenig raus, weil sich der Wettkampf ganz schön in die Länge zog“, sagte Desiree Singh.
Starker Nachwuchs
Im Dreisprung stellte sich der Deutsche U18-Meister Christoph Garritsen (SC Preußen Münster) der Männerkonkurrenz – mit Erfolg. „Technisch geht sicherlich noch einiges besser, aber das ist zu solch einem frühen Zeitpunkt ganz normal“, befand der 17-jährige Münsteraner, der sich gegenüber seinem Hallentakt vor einer Woche in Paderborn (14,06 m) deutlich verbesserte.
Die westfälischen U18-Meisterschaften wurden zusammen mit den Titelkämpfen der Männer und Frauen in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle ausgetragen. Herausragender Teilnehmer war der 15-jährige Torben Timmerhans (SV Brackwede), der in 7,10 Sekunden (60 m) und 22,65 Sekunden (200 m) das Sprint-Double schaffte. „Über 60 Meter bin ich als Letzter aus dem Startblock gekommen, und auch über 200 Meter hatte ich Probleme in der Anfangsphase. Daran muss ich in nächster Zeit noch arbeiten“, kündigte er an.
Gespannt war man auf den ersten Hallenauftritt von Keshia Beverly Kwado in diesem Winter. Die 15-jährige Wattenscheiderin, die im Vorjahr mit 11,80 Sekunden über 100 Meter eine neue deutsche U16-Bestmarke aufstellte, verbesserte als souveräne 60-Meter-Siegerin ihre persönliche Bestzeit von 7,69 auf 7,50 Sekunden. Damit unterstrich sie, dass ihr bisheriges Wintertraining gut angeschlagen hat. „Das war ein Super-Hallenauftakt für mich. Zurzeit trainiere ich vier- bzw. fünfmal in der Woche, sodass ich noch Luft nach oben habe“, sagte die ehrgeizige Nachwuchssprinterin.
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