| Vereinswechsel

Alina Reh läuft ab 2016 für Ulm

Das wohl größte deutsche Lauftalent schließt sich einem neuen Verein an: Die U20-Europameisterin über 3.000 und 5.000 Meter Alina Reh startet im kommenden Jahr für den SSV Ulm 1846. Bei einer Pressekonferenz hat sie sich am Dienstag in ihrer neuen sportlichen Heimat vorgestellt.
David Köndgen / jhr

"Entscheidend war das neue Umfeld und die professionelleren Bedingungen. Und weil der SSV Ulm einfach noch regional ist und ich hier sehr verwurzelt bin." Mit diesen Worten hat sich Alina Reh im Ulmer Donaustadion vorgestellt. Mit dem Vereinswechsel vom TSV Erbach zum SSV Ulm 1846 ist auch ein Trainerwechsel für die Langstrecklerin verbunden, die sich von Michael Schwenkedel getrennt hat.

SSV-Lauftrainer Wieland Pokorny übernimmt und sagt: "Ich war selbst überrascht. Aber als Trainer natürlich hocherfreut, als Alina mich gefragt hat, ob ich mit ihr zusammenarbeiten möchte." Zudem wird die 18-Jährige einmal wöchentlich allgemeines Athletik- und Schnelligkeitstraining in der Gruppe des Ulmer Cheftrainers Julian Rudziok absolvieren.

Erstes Trainingslager steht schon an

Lange im Voraus geplant, hat die Jugendleichtathletin des Jahres 2014 ihren Wechsel nicht. „Das war insgesamt eher eine spontane Entscheidung", so die Athletin, die nach bestandenem Abitur eine Ausbildung im Einzelhandelsgeschäft ihrer Mutter im heimischen Laichingen begonnen hat. Für die Pressekonferenz und das am Mittwoch beginnende Trainingslager in Portugal wurde sie freigestellt.

„Wir wollen ihr das bieten, was sie braucht, um sich dem widmen zu können, was sie am liebsten tut“, sagt Wolfgang Beck, Abteilungsleiter Leichtathletik des SSV Ulm 1846.

Zwei Titel bei U20-EM und Deutsche Meisterin bei den "Großen"

Hinter Alina Reh liegt eine nahezu perfekte Saison. Bei der U20-EM in Eskilstuna (Schweden) gab es Gold über 3.000 und 5.000 Meter. Kurz danach kam das Sahnehäubchen: Deutsche Meisterin bei den Frauen über 5.000 Meter, als die große Nachwuchshoffnung die nach einer Verletzung zurückkehrende 40-fache Deutsche Meisterin Sabrina „Mocki“ Mockenhaupt (LG Sieg) hinter sich ließ.

Nicht umsonst gilt die 16 Jahre jüngere Alina Reh als kommende dominierende Athletin auf den Langstrecken in Deutschland, die bei ihrem Sieg in Nürnberg in 15:51,48 Minuten ganz nebenbei auch noch ihren eigenen deutschen U20-Rekord um mehr als vier Sekunden steigerte.

U20-WM im Visier, Olympia noch außer Reichweichte

Alina Reh hat schon die nächsten Ziele vor Augen: "Ich hoffe, dass ich dieses Jahr noch an der Cross-EM teilnehmen darf." Chancen zur Qualifikation gibt es in Pforzheim (14. November) und in Darmstadt (21. November). Dann winkt zum Jahresabschluss der nächste internationale Einsatz, im französischen Hyères (13. Dezember).

Ob es dann gleich in der Halle weitergeht, ist offen. "Wenn dann nur zwei, drei Rennen", so die Zweite der Olympischen Jugendspiele von 2014. Jahreshöhepunkt im kommenden Jahr wird die U20-WM in Kazan (Russland).

Eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien) ist für Alina Reh noch ein Stückchen zu weit weg: „Das ist einfach noch nicht in meinem Hinterkopf. Deshalb schaue ich, dass ich bis Tokio 2020 an die geforderte Zeit heran komme." Eines aber ist bereits sicher: Künftig möchte sie Titel für den SSV Ulm 1846 gewinnen.

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