Ashton Eaton lernt momentan eine andere Welt der Leichtathletik kennen. Er ist für ein paar Monate raus aus dem Zehnkampf-Lager und mit seinen Auftritten über 400 Meter Hürden drin im Meetingzirkus.
Nach den Starts in Hengelo (Niederlande) und Oslo (Norwegen) steht er am Dienstag (17. Juni) in Ostrava (Tschechische Republik) auf der Bahn. Bei dem World Challenge-Meeting ist er gut aufgehoben.
Dort geben sich die Weltrekordhalter die Klinke in die Hand. Ex-Speerwerfer Jan Zelezny ist Meetingdirektor, Ex-Weitspringer Mike Powell (USA), Stabhochsprung-Legende Sergej Bubka (Ukraine) und noch ein paar andere sind Ehrengäste. Einem gehört unter den Aktiven eine besondere Aufmerksamkeit: dem Zehnkampf-Weltrekordler Ashton Eaton.
Der US-Amerikaner, der sich in diesem Sommer den 400 Meter Hürden verschrieben hat, freute sich über das Kennenlernen von Jan Zelezny und auch auf ein paar Tipps, wie er im Speerwurf vielleicht die 70 Meter übertreffen kann.
Die 400 Meter Hürden als Herausforderung
Doch noch gilt sein Fokus ganz den 400 Meter Hürden. In Ostrava erklärte er auch, warum er sich genau diese Strecke ausgesucht hat: "Ich trainiere wie ein 400 Meter-Läufer. Da gab es eigentlich nur zwei Optionen: die 400 Meter flach oder die 400 Meter Hürden."
Als einer, der neue Herausforderungen ganz besonders liebt, hat er sich die Hindernisse in den Weg stellen lassen. Und es läuft gut. Im dritten Saisonrennen unterbot er die 50 Sekunden, in Hengelo steigerte sich Ashton Eaton dann enorm auf 49,07 Sekunden, um in Oslo noch einmal sein Niveau zu bestätigen (49,16 sec).
Dort schrieb Ashton Eaton auch ein Stück weit Geschichte. Er stieg zum ersten Zehnkämpfer auf, der bei einem Diamond League-Meeting einen Sieg abräumen konnte. "Es ist für mich eine Ehre, dass ich dort dabei sein durfte", sagt er und meint auch, dass er bei den großen Meetings nicht nur neue Leute kennenlernt, sondern auch Einblicke bekommt, wie die anderen Athleten mit den Wettkampfsituationen umgehen.
Keine Jagd nach den Zeiten
Für ihn selbst ist aber etwas ganz anderes viel wichtiger: "Ich möchte auch junge Leute darin bestärken, einfach etwas anderes zu versuchen." Dass man damit einiges erreichen kann, unterstreicht er mit seinen Leistungen. Sein Hürden-Experiment läuft bestens.
Natürlich hat Ashton Eaton eine Zeit unter 49 Sekunden im Blick. Aber darauf festnageln lässt er sich nicht. "Ich will schauen, wie weit ich mich verbessern kann, aber nicht nach den Zeiten jagen. Wenn man nur auf die Zeit schaut, dann wird es schwierig. Ich möchte gewinnen, dann kommen die Zeiten ganz von alleine."
Vor allem aber hat der 26-Jährige außerhalb des Zehnkampfs momentan großen Spaß. Das ist ihm anzumerken. Damit setzt er auch sein eigentliches Ziel, in diesem Jahr den Kopf mit einem neuen Akzent wieder etwas frei zu bekommen und zugleich seinem Körper etwas Gutes zu tun, konsequent um. Das wird er auch im weiteren Saisonverlauf machen. Nach Ostrava legt Ashton Eaton eine kleine Pause ein, danach will er aber wieder bei den nächsten Meetings auftauchen und wieder vorne mitmischen.