Als einzige DLV-Athletin hat Betty Heidler am Sonntag dem alten Olympiastadion in Tokio (Japan) einen Besuch abgestattet – und die Reise nach Fernost hat sich gelohnt: Mit 72,69 Metern konnte sie in der diesjährigen Hammerwurf-Challenge des Weltverbands IAAF den ersten Sieg einfahren. Im Hochsprung floppte Weltmeister Bohdan Bondarenko (Ukraine) über 2,40 Meter. Viele Sprint-Entscheidungen waren vom Winde verweht.
3,5 Meter pro Sekunde Gegenwind: Mit einem regelrechten Sturm von vorne mussten sich die 100-Meter-Sprinter herumschlagen. 10,02 Sekunden für Weltmeister Justin Gatlin (USA) waren da eine starke Zeit - die schnellste, die je bei mehr als 2,0 Metern pro Sekunde Gegenwind erzielt wurde! Sie bescherte dem US-Amerikaner den Sieg vor seinem Landsmann Michael Rodgers (10,11 sec) und Europameister Christophe Lemaitre (Frankreich; 10,32 sec).
Auf der doppelt so langen Strecke testete 400-Meter-Spezialist Kirani James (Grenada) seine Spritzigkeit und war in 20,63 Sekunden (-1,2 m/sec) der Schnellste. Hürden-Weltmeisterin Brianna Rollins (USA) trotzte einem Gegenwind von 1,9 Metern pro Sekunde und kam in 12,62 Sekunden bis auf vier Hundertstel an ihre Weltjahres-Bestleistung heran.
Betty Heidler vor US-Trio
Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler reichten am Sonntag solide 72,69 Meter, um ein US-amerikanisches Trio angeführt von Amanda Bingson (71,71 m) hinter sich zu lassen. "Ich habe gerade erst das Trainingslager in den USA beendet, dafür war das schon ganz gut", sagte Heidler gegenüber dem Sport-Informations-Dienst (sid). Für Olympiasiegerin und Weltmeisterin Tatyana Lysenko (Russland) gingen nur magere 67,35 Meter in die Ergebnislisten ein.
Das mit Spannung erwartete Duell der 2,40-Meter-Hochspringer entschied der Weltmeister für sich: Bohdan Bondarenko stieg mit starken 2,40 Metern in die Saison ein – einem Zentimeter weniger, als Ivan Ukhov am Freitag in Doha (Katar) erzielt hatte. Dem Russen gelang am Sonntag keine Wiederholung seines Coups, mit 2,34 Metern zeigte er aber die nächste beachtliche Leistung. Bondarenko ließ sogar noch die Weltrekord-Höhe von 2,46 Metern auflegen, scheiterte aber.
Speerwerfer aus Taiwan trumpft auf
Im Speerwurf machte ein junger Mann aus Taiwan auf sich aufmerksam: Der U18-Weltmeister von 2009 Shih-Feng Huang schleuderte sein Wurfgerät auf 81,53 Meter und blieb dabei nur rund einen halben Meter unter Bestleistung. Die Konkurrenz um den Ägypter Ihab Abdelrahman El Sayed (80,06 m) und Kenias Wurfwunder Julius Yego (78,25 m) konnte der 22-Jährige damit hinter sich lassen.
Eine Windböe von hinten nutzte Darya Klishina für einen weiten Satz: Die Russin flog bei perfekten 2,0 Metern pro Sekunde Rückenwind auf 6,88 Meter. Im Kugelstoßen bewies der US-Amerikaner Christian Cantwell mit 21,33 Metern ein weiteres Mal, dass er seine Verletzungsprobleme hinter sich gelassen hat.
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