Hürdensprinterin Cindy Roleder konnte sich am Mittwochabend bei der EM in Zürich (Schweiz) einen großen Medaillentraum erfüllen. Die Leipzigerin wurde in 12,82 Sekunden Dritte.
Gold ging an Tiffany Porter (Großbritannien; 12,76 sec), die damit ihren ersten internationalen Titel gewann. Silber sicherte sich die hoch eingeschätzte Französin Cindy Billaud (12,79 sec). Die beiden Favoritinnen leisteten sich damit keinen Fehler.
Cindy Roleder dagegen packte ihre Chance beim Schopf. Sie hatte als große Läuferin im Vorfeld auf Gegenwind gehofft. Den Wunsch bekam sie erfüllt und diesen möglichen Vorteil spielte sie zu ihren Gunsten aus und holte sie die Mannheimerin Carolin Nytra vor vier Jahren eine Bronzemedaille im Hürdensprint.
Zugleich ließ die 24-Jährige gleich mehrere Medaillenträume platzen. Die Belgierin Anne Zagre (12,89 sec) war nach Platz vier am Boden zerstört. Und auch der Sindelfingerin Nadine Hildebrand war nach Platz sechs die Enttäuschung anzusehen (13,01 sec).
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Cindy Roleder (LAZ Leipzig):
Das ist supergeil. Der Start war gut. Tiffany Porter war halt weg. Ich habe mir aber gedacht, ich bleib da dran und ich versuche so krass wie möglich zu treten und mich dann ins Ziel zu werfen. Das war der Plan. Der ist aufgegangen. Ich werde weiter auch Mehrkampf machen und in der Trainingsgruppe von Wolfgang Kühne bleiben. Ich will weiter so - mit vielen Disziplinen - trainieren. Das tut mir gut. Es schult wahrscheinlich auch so ein bisschen meine Koordination. Ich kann jetzt noch besser fühlen, ob ich die Hürden treffe oder nicht. Es macht mehr Spaß. Die Athletik ist gut. Ich bin fit wie nie zuvor. Das habe ich Wolfgang Kühne zu verdanken, der uns ordentlich schuften hat lassen. Ich möchte auch im nächsten Jahr am Anfang der Saison wieder die Siebenkämpfe machen und dann wieder zu den Hürden rüberspringen. Ich denke, das Mehrkampf-Training hat an diesem Erfolg einen hohen Anteil. Die Trainingsgruppe hat mir so einen Rückhalt gegeben. Es ist fantastisch mit ihnen zu trainieren. Sie stehen absolut hinter mir. Ich bin jetzt auch deutlich lockerer als früher. Ich will jetzt Spaß haben und nicht mehr verkrampft auftreten. Es macht mir total viel Spaß, gegen andere zu laufen und ein schlechtes Gesicht kann ich auch machen, wenn es regnet.
Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen):
Der Start war eigentlich gut. Bis zur Hälfte lag ich auch gut. Irgendwie wollte es dann hinten einfach nicht. Keine Ahnung, so schnell kann ich mir das auch nicht erklären. Dafür müsste ich es noch ein paar Mal sehen. Jetzt ist einfach die Enttäuschung da.
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