| Interview

Dennis Kimetto: „Träume davon, meinen eigenen Weltrekord zu brechen“

Dennis Kimetto ist Jahrgang 1984 und damit genauso alt wie der Marathon in Wien (Österreich). Ein gutes Omen? Der Weltrekordler (2:02:57 h) aus Kenia arbeitet nach längeren Verletzungsproblemen an seinem Comeback in der Weltklasse. Bei guten Bedingungen möchte er in Wien (22. April) den Streckenrekord (2:05:41 h) angreifen, verriet der Headliner den Veranstaltern.
pm

Dennis Kimetto, Sie haben sechs Geschwister. Sind Sie immer schneller gewesen als Ihre drei Schwestern und Ihre drei Brüder?

Dennis Kimetto:

Ja, ich war immer schon der Schnellste. Ich muss aber zugeben, dass ich auch der einzige Läufer in meiner Familie bin. Schon als Kind wusste ich, dass ich gut laufen kann. Auch wenn ich mir natürlich nicht vorstellen konnte, dass ich irgendwann den Weltrekord im Marathon halten würde.

Nach Ihrem Rekordlauf beim Berlin Marathon 2014 hatten Sie hartnäckige körperliche Probleme…

Dennis Kimetto:

Ja, leider. Diese Verletzungen haben meine Laufkarriere stark beeinträchtigt. Einer meiner Quadriceps-Muskeln war mehr als acht Monate lang verletzt. Kaum war das ausgeheilt, bekam ich schwere Leistenprobleme, die eineinhalb Jahre anhielten. Bis vor kurzem hatte ich außerdem eine Triceps-Verletzung. Doch jetzt bin ich endlich wieder frei von Verletzungen und Schmerzen.

Was macht Sie zuversichtlich, dass Sie 1.300 Tage nach Ihrem Berliner Weltrekord gerade in Wien wieder den Anschluss an die Weltspitze finden werden?

Dennis Kimetto:

Ich bin verletzungsfrei! Das ist derzeit mein größter Trumpf. Dass ich jetzt schon sehr beständig ohne Probleme trainieren kann, ist ein positives Zeichen für ein erfolgreiches Comeback. Ich glaube, dass einer meiner Vorteile auch darin besteht, dass ich nicht so viele Marathons gelaufen bin wie viele andere Top-Athleten. Denn bei allem Respekt: Das ist für den Körper oft auch zu anstrengend.

Der Wien Marathon ist fast genauso alt wie Sie, genauer gesagt nur sechzig Tage jünger als Sie. Motiviert Sie das zusätzlich?

Dennis Kimetto:

Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Aber warum nicht? Das könnte doch ein sehr gutes Omen sein.

Sie waren der erste Mensch der Welt, der unter 2:03 Stunden gelaufen ist. Glauben Sie, dass Sie oder ein anderer jemals die Zwei-Stunden-Marke knacken kann?

Dennis Kimetto:

Ja, ich bin überzeugt davon, dass dies möglich ist! Vorerst träume ich aber vor allem davon, dass ich nach einem erfolgreichen Comeback meinen eigenen Weltrekord brechen werde. Dieser Traum hat mich auch immer animiert, als ich verletzt war.

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