Rasanter Saisoneinstieg: Gesa Felicitas Krause hat am Sonntag in Pliezhausen auf der krummen Strecke 2.000 Meter Hindernis den inoffiziellen deutschen Rekord von Europameisterin Antja Möldener-Schmidt (LC Cottbus) auf 6:15,52 Minuten verbessert. Die Frankfurterin erzählt nach dem schnellen Rennen, wie sie die vielen Trainingslager weggesteckt hat, woran sie noch feilt und welche Träume sie für den Sommer hat.
Wie sehr freuen Sie sich über Ihren Rekordlauf von Pliezhausen?
Gesa Felicitas Krause:
Natürlich sehr. Es ist ein super Gefühl, den Rekord nun gebrochen zu haben. Zugegeben, ich hatte im Vorfeld damit geliebäugelt. Aber dass es nun tatsächlich geklappt hat, ist umso schöner. Es war ein super Einstieg in die Saison. Ich wüsste nicht, wann ich in der Vergangenheit so früh schon so fit gewesen bin.
...dabei sind Sie gerade erst vor wenigen Tagen aus dem Höhentrainingslager in Flagstaff (USA) zurück gekommen. Wie hat sich das ausgewirkt?
Gesa Felicitas Krause:
Erstmal habe ich mich auch ein bisschen schlapp gefühlt. Ich war nun vier Wochen unterwegs, weil ich vor den drei Wochen noch auf den Bahamas war. Nun bin ich sehr froh, endlich wieder zurück in Deutschland zu sein. Schließlich war ich seit Dezember auch schon dreimal für je drei Wochen in Kenia.
Der Start in die Saison beim Internationalen Läufermeeting in diesem Jahr erinnert stark an Ihren Saisoneinstand von vor drei Jahren...
Gesa Felicitas Krause:
Das stimmt, denn auch 2012 bin ich sehr gut in die Saison gestartet. Und das war schließlich die Saison, in der ich meine bisher besten Leistungen gezeigt habe. Ich sehe das aber so: Ich bin sehr jung sehr schnell sehr gut geworden. Es braucht aber alles seine Zeit, das Trainierte auch umzusetzen. Es kann nicht jedes Jahr eine Rekordsaison werden. Mein Ziel ist es, mich an die Weltspitze heranzuarbeiten, sprich 9:10 Minuten über 3.000 Meter Hindernis. Ich erinnere mich aber auch noch gut daran, hier in Pliezhausen mein erstes Hindernisrennen überhaupt gelaufen zu sein. Das muss 2008 gewesen sein…
Wenn Sie voraus blicken, welche Ziele haben Sie sich für dieses Jahr noch gesetzt?
Gesa Felicitas Krause:
Ich träume davon, meine Bestleistung anzugreifen. Die ist nun schon zwei Jahre alt. Es wird Zeit, endlich daran anzuknüpfen. Außerdem will ich natürlich bei der Team-EM und den Deutschen Meisterschaften mein Bestes geben.
Über Ihre Wettkämpfe informieren Sie Ihre Fans auch hin und wieder via Facebook. Welche Rolle spielen die sozialen Medien für Sie als Leichtathletin?
Gesa Felicitas Krause:
Zunächst einmal würde ich mich nicht als besonders aktiv darin bezeichnen. Aber Leichtathletik wird einfach zu wenig im Fernsehen übertragen, daher versuche ich, auf diese Weise meine Fans zumindest ein wenig auf dem Laufenden zu halten. Ich spiele halt kein Fußball. Da hätte ich es wohl einfacher. Nun bin ich ja in der Sportfördergruppe der Bundeswehr und laufe für Nike. Dadurch kann ich davon leben, das ist toll. Schließlich habe ich mit dem Laufen begonnen, weil es mir Spaß macht und nicht, um das große Geld zu verdienen. Im Moment will ich nichts anderes machen.
Mit welchem Gefühl gehen Sie in die kommenden Wochen?
Gesa Felicitas Krause:
Mit einem sehr guten. Denn das Rennen heute hat einfach gezeigt, dass die Form stimmt.
Wenn die Form zu diesem Zeitpunkt so gut ist, worauf kommt es im Hinblick auf die Saison außerdem noch an?
Gesa Felicitas Krause:
Die Form reicht derzeit auf jeden Fall für 2.000 Meter Hindernis. Wenn ich mir aber vorstelle, dass ich nochmal 1.000 Meter in dem Tempo drauf setzen muss, fällt mir das schon schwer. Wichtig ist vor allem, dass ich Schritt für Schritt aufbaue. Denn jetzt ist erst Mai. Es gilt aber für den Saisonhöhepunkt im August fit zu sein.
Sie sprechen die WM in Peking (China; 22. bis 30. August) an. Welche Wettkämpfe haben Sie bis dahin als nächstes geplant?
Gesa Felicitas Krause:
Zunächst werde ich am kommenden Sonntag in Hengelo 3.000 Meter Meter flach laufen. Das ist traditionell stark besetzt. Ich will im Feld mitschwimmen und auf jeden Fall unter neun Minuten bleiben. Das wird in diesem Rennen durchaus machbar sein. Und auch ein 1.500-Meter-Rennen ist noch zur Vorbereitung geplant, bevor es das erste Mal auf die 3.000 Meter Hindernis geht. Damit will ich mir die nötige Tempohärte holen. Als gute Hindernisläuferin muss ich auch die Flachdistanzen drauf haben, denn am Ende entscheidet das Läuferische.
Wie müsste die weitere Saison verlaufen, damit Sie am Ende sagen können, Sie sind zufrieden?
Gesa Felicitas Krause:
Das wäre der Fall, wenn ich im WM-Finale Bestzeit laufe. Die Top Acht habe ich bereits geschafft, die Top sechs wären schön. Aber wenn es mit der Bestzeit klappt, habe ich mein Ziel für die Saison geschafft und kann zufrieden damit sein.
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