Kenias Sportpolitiker arbeiten an einem Anti-Doping-Gesetz, das am Montag dem Parlament vorgelegt werden soll. Mit dem Gesetz soll der Ausschluss von den Olympischen Spielen in Rio verhindert werden.
Kenia will am Montag dem Parlament in Nairobi den Entwurf eines Anti-Doping-Gesetzes vorlegen. Damit will das afrikanische Land den drohenden Ausschluss von den Olympischen Spielen im August in Rio de Janeiro (Brasilien) verhindern. Wie Kenias Sportminister Hassan Wario am Mittwoch sagte, arbeite man "hinter den Kulissen", damit das vorgeschlagene Gesetz verabschiedet werde. "Das Parlament ist unser Freund. Es sind Kenianer wie wir und sie verstehen die Bedeutung dieses Vorhabens", erklärte der Politiker.
Das Anti-Doping-Gesetz ist eine der von der Welt-Anti-Doping-Agentur verlangten Maßnahmen, um zukünftig den Regeln der WADA zu entsprechen. Die WADA hatte von Kenia gefordert, bis zum 5. April Nachbesserungen im Kampf gegen Doping vorzunehmen, um einem Olympia-Aus zu entgehen.
Finanzierung der Anti-Doping-Agentur auf dem Prüfstand
Kenias Regierung muss zudem eine angemessene Finanzierung für die neue nationale Anti-Doping-Agentur (ADAK) bereitstellen. Bisher hat ADAK nur drei Millionen der von der Regierung zugesicherten fünf Millionen Dollar für die Startphase erhalten, sagte der ADAK-Vorstandsvorsitzende Japhter Rugut. Die bereits vor einem Jahr gegründete Agentur erhielt die Genehmigung für die Aufnahme der Arbeit erst im Dezember von der Regierung.
Im Zuge der großen Doping-Skandale in der Leichtathletik hatte der Weltverband IAAF am Montag den Geschäftsführer des in der Kritik stehenden kenianischen Verbandes Athletics Kenya für 180 Tage suspendiert. Der ranghohe Funktionär Isaac Mwangi darf demnach auch nicht zu den Spielen nach Rio reisen. Das IAAF-Ethikboard wirft ihm vor, die Anti-Doping-Kontrollen in seinem Land hintergegangen zu haben. Zudem sind über 40 kenianische Leichtathleten seit den Spielen im Sommer 2012 bei Dopingkontrollen positiv getestet worden.
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)