| Jugend-Hallen-DM 2018

Männliche Jugend am Samstag: Luis Brandner präsentiert sich in Bestform

Bei der Jugend-Hallen-DM in Halle/Saale kämpfen Deutschlands Leichtathletik-Talente am Wochenende um Gold, Silber und Bronze. Hier wichtige Informationen über die Wettbewerbe der männliche Jugend vom Samstag.
Pamela Ruprecht

Nach dem nicht geglückten Start dachte Luis Brandner (LAC Erfurt Top Team) schon, dass des mit dem Sieg im 60-Meter-Finale nichts mehr werden würde, aber dann drehte der U18-WM-Dritte über 200 Meter auf. In 6,82 Sekunden stellte er seine Bestzeit ein und holte sich in seinem ersten U20-Jahr den Hallen-Titel. Als Jahresschnellster angereist, wollte er schon Gold holen, hatte sich aber nicht zu viel Druck gemacht. "Ich hatte das Glück, dass mein fliegender Bereich heute sehr gut war", meinte der Erfurter nach dem Rennen. Im Sommer will sich Luis Brandner auf die 100 und 200 Meter konzentrieren. "Ich lege mich da nicht auf eine Distanz fest, ich denke, ich kann beides ganz gut."

Nur zwei Hundertstel nach Luis Brandner kam in einem engen Finale Joshua Braun (SR Yburg Steinbach; 6,84 sec) ins Ziel. Auf den Bronzerang sprintete Luis Vieweg (LG Kindelsberg Kreuztal; 6,87 sec). Insgesamt blieben fünf Athleten unter 6,90 Sekunden und boten ein spannendes Rennen.

Auf den 60 Meter Hürden setzte sich mit Stefan Volzer (VfB Stuttgart) der Favorit durch. Der Schützling von Marlon Odom siegte mit einer souveränen Vorstellung, bei der er nur eine Hürde touchierte, in neuer Bestzeit von 7,80 Sekunden. "Der Sieg war das Ziel, der Lauf war ziemlich cool", meinte der Stuttgarter. "Am Start versuche ich den Kopf auszuschalten und mich voll zu fokussieren." Sein Ziel für den Sommer ist die U20-WM in Tampere (Finnland), in die Vorbereitung fällt parallel sein Abitur. Die Silbermedaille holte sich U18-EM-Halbfinalist Raphael Thoma (LG Offenburg; 7,92 sec) vor Aleksandar Gacic (VfL Sindelfingen; 7,96 sec).

Bo Kanda Lita Baehre versucht sich am U20-Rekord von Raphael Holzdeppe

Die Konkurrenz war bereits ausgeschieden, als Titelverteidiger Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) bei 5,20 Metern in den Wettbewerb einstieg. Ein blitzsauberer erster Sprung und der Meistertitel war in der Tasche. Dann sorgte der U20-Vize-Europameister für Stimmung und animierte die Zuschauer zum Mitklatschen, die Stabhochsprung-Anlage ist direkt vor der gut besetzten Tribüne gelegen. Die nächste Höhe (5,40 m) meisterte der 18-Jährige auf Anhieb und auch die 5,50 Meter blieben im zweiten Anlauf liegen. Dann ließ er 5,69 Meter auflegen – eine Höhe, die einen Zentimeter über der deutschen U20-Hallenbestleistung von Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) liegt. Doch die Höhe schien an diesem Tag nicht wirklich machbar.

Eine Chance hat Bo Kanda Lita Baehre noch, sich den Rekord zu schnappen: Beim U20-Länderkampf am kommenden Wochenende in Nantes (Frankreich; 3. März), wo ihn die internationale Konkurrenz mehr fordern wird. "Nach dem vierten Platz bei der Hallen-DM in Dortmund war ich sehr frustriert, im Sommer gibt es auf jeden Fall die Revanche", meinte der Leverkusener, der die Großen weiter ärgern will. Der Bremer Lars Keffel sicherte sich mit 4,90 Meter Silber. Oliver Naaß (TV 1860 Gunzenhausen; 4,80 m) hatte weniger Fehlversuche als die höhengleiche Konkurrenz und durfte sich über Bronze freuen.

Ole Grammann schockt die Konkurrenz im ersten Versuch

Der erste Sprung von Ole Grammann (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) war ein Fingerzeig: 7,46 Meter – weder draußen noch drinnen ist der U18-WM-Finalist je weiter gekommen. "Nach dem ersten Versuch wusste ich, dass das für ganz vorne reichen wird", sagte der 18-Jährige, der im Rahmen einer NADA-Kampagne in der Woche zuvor ein Zeichen für sauberen Sport gesetzt hatte. Den Weitsprung-Titel sah er angesichts der starken Konkurrenz aber noch lange nicht als sicher an und ging mehr auf Risiko, was keine Steigerung mehr bringen sollte.

Der Nummer zwei der Jahresbestenliste Yannick Wolf (LG Statdwerk München) fehlten mit seinen 7,39 Metern in Runde zwei und fünf zweimal nur genau sieben Zentimeter zur Siegesweite von Grammann. Auf den Bronzerang katapultierte sich im letzten Versuch der Hamburger John Schlegl mit 7,26 Metern, den bis dahin Maximilian Busse (SV 1860 Minden; 7,19 m) inne hatte. Dieselbe Leistung brachte auf Platz fünf der U18-WM-Dritte im Zehnkampf Leo Neugebauer (LG Leinfelden-Echterdingen), der nah an seine Bestmarke kam und damit sehr zufrieden war.

Zentimeter-Krimi zwischen Valentin Moll und Timo Northoff

Im letzten Durchgang der Kugelstoß-Entscheidung wurde es nochmal richtig spannend, als U18-Weltmeister Timo Northoff (TuS Jöllenbeck) in den Ring ging. Würde der 18-Jährige, der von seinem Vater Tilmann Northoff trainiert wird, nochmal am Führungsplatz von Valentin Moll (LC Rehlingen) rütteln können? Fast! Die Sechs-Kilo-Kugel flog auf 19,28 Meter. Das war zwar eine satte neue Bestleistung für Northoff, der ausgelassen jubelte, aber zwei Zentimeter weniger als Moll in Runde zwei vorgelegt hatte.

Der U18-EM-Finalist aus Rehlingen verbesserte im zweiten Versuch des Wettbewerbs seinen eigenen U20-Hallenrekord des Saarlands auf 19,30 Meter und holte sich nach dem Freiluft-Titel auch die Meisterschaft in der Halle. "Ich war bei Timos letztem Versuch total nervös", sagte Drehstoßer Valentin Moll, der am liebsten Krafttraining macht, später im Interview. "Ich wusste, dass es knapp wird." Auch im Kampf um Bronze war es knapp: Der Neubrandenburger Tim Opatz (17,57 m) lag am Ende nur einen Zentimeter vor Nico Maier (SR Yburg Steinbach).

 

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