| Olympische Spiele 2016

Max Heß kommt nicht ins Fliegen

Der 20 Jahre junge Max Heß hat den Leichtathletik-Fans in den vergangenen Monaten viel Freude bereitet. Bei den Olympischen Spielen riss am Montag in der Dreisprung-Qualifikation von Rio seine Erfolgsserie: 16,56 Meter – zu wenig fürs Finale.
Silke Morrissey

Ein verunglückter erster Versuch auf 13,88 Meter und ein ungültiger: Der Druck war hoch, als Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) am Montag im Olympiastadion von Rio de Janeiro zum dritten Mal Anlauf nahm. Der Sprung war gültig, aber der junge Europameister schüttelte den Kopf, als er aus der Grube stieg, denn er wusste, es würde nicht reichen. Mit 16,56 Metern endete seine Olympia-Premiere mit Rang 15 in der Qualifikation.

Besonders ärgerlich war die Tatsache, dass keine Wunder gefordert waren, um in die Runde der besten Zwölf einzuziehen. Mit 16,61 Metern war Lazaro Martinez (Kuba), U20-Weltmeister von Bydgoszcz (Polen), der letzte Athlet, der es ins Finale schaffte. Max Heß konnte dennoch hoch erhobenen Kopfes das Stadion verlassen: Der Vize-Hallen-Weltmeister und Europameister hat die Zukunft vor sich und sein volles Potenzial noch längst nicht gezeigt.

Die besten Dreispringer der Welt hoben sich ihre Flugshow für den nächsten Auftritt am Dienstagvormittag (Ortszeit) auf. Weltmeister Christian Taylor (USA) setzte  17,24 Meter in die Grube, die Chinesen Bin Dong und Shuo Cao 17,10 und 16,95 Meter. Sie waren damit die einzigen, die nur einmal Anlauf nehmen mussten. Der Olympia-Dritte von London Will Claye (USA) brauchte für seine 17,05 Meter drei Versuche. Nicht zur Qualifikation angetreten: 18-Meter-Springer Pedro Pablo Pichardo (Kuba).


STIMME ZUM WETTBEWERB:

Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz)
Wie ich mich fühle? Beschissen. Wenn ich das Finale erreicht hätte, ginge es mir besser. Die Enttäuschung ist schon ziemlich groß. Es ist scheiße gelaufen, aber ich kann es an gar nichts festmachen. Die Atmosphäre und das Wetter waren perfekt. Dann muss es wohl an mir gelegen haben. Irgendwie fehlte der Bounce vom Boden weg. Obwohl der zweite Sprung ja an die 17 Meter ging, nur leider war der ungültig. Nervös war ich heute gar nicht, bin ich eigentlich nie vor einem Wettkampf. Das Training ist vorher gut gelaufen. Wir haben versucht, die Termine nach der EM ein bisschen einzudämmen und nicht alle Medienanfragen wahrzunehmen, ich habe mich auf die Vorbereitung auf Rio konzentriert. Jetzt fahre ich erstmal zurück ins Hotel, esse was und gehe früh schlafen – die drei Stunden hier waren schon kräftezehrend. Vielleicht sieht es morgen wieder anders aus. Die Saison kann mir ja keiner schlecht reden, der EM-Titel bleibt mir. Die Olympischen Spiele waren eigentlich nur die Zugabe, das habe ich von vorherein gesagt. Jetzt habe ich noch zwei Wettkämpfe, in Zürich und beim ISTAF, da möchte ich noch mal zeigen, was ich wirklich kann.

 

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