| Unter 2:06 Stunden

Norweger Sondre Nordstad Moen bricht Marathon-Europarekord

Erster Europäer unter 2:06 Stunden: Sondre Nordstad Moen hat am Sonntag beim Marathon in Fukuoka (Japan) den Marathon-Europarekord auf 2:05:48 Stunden geschraubt.
Silke Bernhart / Jörg Wenig

Bei den Weltmeisterschaften im August in London (Großbritannien) war Sondre Nordstad Moen noch über 5.000 Meter in Aktion. In 13:31,71 Minuten, elf Sekunden über Bestmarke, schied er dort im Halbfinale aus. Dass er auf der Straße größere Fortschritte gemacht hat, bewies der 26-Jährige wenige Monate später in Valencia (Spanien), wo er den Halbmarathon in glänzenden 59:48 Minuten absolvierte. Er ist damit erst der vierte Europäer, der die 60-Minuten-Marke unterbieten konnte.

Entsprechend gespannt waren die Fachleute auf seinen Marathon-Auftritt am Sonntag in Fukuoka (Japan). Und dort war nun die nächste Schallmauer fällig: Sondre Nordstad Moen war als Sieger nach 2:05:48 Stunden im Ziel und blieb damit nicht nur als erster Europäer, sondern sogar als erster nicht-afrikanischer Läufer unter 2:06 Stunden. 16 Jahre lang hatte zuvor der Portugiese António Pinto (2:06:36 h) den Marathon-Europarekord gehalten, bis 2016 der gebürtige Kenianer Kaan Kigen Özbilen für die Türkei in 2:06:10 Stunden noch ein wenig schneller war.

Sondre Nordstad Moen hält Bedan Karoki in Schach

In Fukuoka hatten die Tempomacher eine fünfköpfige Spitzengruppe wie geplant fast genau im 3:00-Minuten-Tempo pro Kilometer zur 30-Kilometer-Marke (1:30:08 h) geführt, dann entwickelte sich ein Zweikampf zwischen Bedan Karoki und Sondre Nordstad Moen. Der kenianische Favorit, der beim London-Marathon im April als Dritter in 2:07:41 Stunden ein starkes Debüt gelaufen war, versuchte sich abzusetzen. Doch Moen hielt Schritt.

Und nicht nur das: Nach 36 Kilometern ließ der Norweger seinen Konkurrenten hinter sich und baute fortan seinen Vorsprung aus. Karoki brach ein und wurde am Ende hinter Stephen Kiprotich (Uganda; 2:07:10 h) und Suguru Osako (Japan; 2:07:19 h) Vierter mit 2:08:44 Stunden. Der London-Olympiasieger von 2012 Stephen Kiprotich brachte damit den zweiten zweiten Platz des Jahres nach Hause, auch in Hamburg war er Zweiter geworden. Ammanuel Mesel (Eritrea; 2:09:22 h) und Daisuke Uekado (Japan;2:09:27 h) folgten auf den Rängen fünf und sechs.

Für Sondre Nordstad Moen war es erst der insgesamt vierte Marathon seiner Karriere. Seine bisherige Bestmarke stand bei 2:10:07 Stunden, aufgestellt im April beim Hannover Marathon. „Ich war zuversichtlich, dass ich eine Zeit um 2:07 Stunden erreichen könnte, vielleicht sogar 2:06. Aber 2:05 hatte ich nicht erwartet“, sagte der Norweger, der seinen bis dato größten Erfolg 2011 als U23-Europameister über 10.000 Meter gefeiert hatte.

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