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Patrick Müller macht sich auf den langen Weg nach Tokio

Nach einem durchwachsenen Jahr 2014 macht sich Kugelstoßer Patrick Müller (SC Neubrandenburg) auf den Weg, in die großen Fußstapfen von David Storl zu treten und peilt die Olympischen Spiele in Tokio (Japan) 2020 an.
Ewald Walker

„Welcher Leistungssportler träumt nicht davon, bei Olympischen Spielen zu starten“, legt Patrick Müller sein sportliches Ziel offen. Zumal, wenn schon die Mutter dieses Ziel erreicht hat. 1988 in Seoul (Südkorea) war Ines Müller bei den Olympischen Spielen als Vierte nur knapp an einer Medaille vorbeigeschrammt. Bis zur Bestleistung seiner Mutter (21,57 m) ist es für Sohnemann Patrick noch ein weiter Weg.

Manche nennen Müller bereits einen „Storl-Verschnitt. „Wir haben vielleicht ganz ähnliche körperliche Voraussetzungen“, sagt Müller, „wir sind relativ schlanke Athleten und kommen vor allem über die Schnelligkeit." Zunächst aber ist der Weltmeister das große Vorbild. „David ist der Athlet des Jahrzehnts, das ist doch keine Frage“, sagt er und schaut wie viele andere zu „Storli“ auf.

Enttäuschung in Eugene

Dies half auch nach dem enttäuschenden Abschneiden bei der U20-WM in Eugene (USA). Vor der Meisterschaft hatte sich der ehemalige U18-Weltmeister mit Stößen über 20,50 Meter in den Kreis der Medaillenkandidaten gehievt. Doch mit unter 20 Meter schrammte er an diesem Ziel vorbei.

„Wir haben eigentlich bis heute nicht herausgefunden woran es lag“, sagt Trainer Gerald Bergmann am Rande der Kugel-Gala in Gammertingen. Bergmann will seinen Schützling behutsam aufbauen und in die Männerklasse bringen. „Einem so jungen Menschen muss man so eine Enttäuschung einfach zugestehen“, verlangt Bergmann Fingerspitzengefühl.

Medaillen-Wunsch bei U20-EM

Das Ziel für die Saison ist klar. „Bei der U20-EM in Schweden eine Medaille gewinnen“, stimmen Müller und Bergmann überein. Der Saisonauftakt in Gammertingen war jedenfalls gelungen. Bei der Gala am vergangenen Wochenende stieß er neue Bestleistung mit der Männerkugel (18,33 m), siegte in der Klasse U20 (20,06 m) und genoss dabei die begeisterte Unterstützung durch die 500 Zuschauer. „So ein Atmosphäre findest du sonst nicht“, sagt Müller. Kugeln mit Musik hat auch er genossen.

Als Mitglied bei der Bundespolizei hat er beste Bedingungen für seine weitere Leistungsentwicklung. „Die Olympische Spiele wären doch ein gutes Ziel“, meint Müller und denkt an eine Weite von über 21 Meter. Bis dahin wird er sich auch an Hochs und Tiefs gewöhnt haben.

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