| Wechsel auf die Straße

Paula Radcliffe skeptisch bezüglich Mo Farahs Marathon-Chancen

Paula Radcliffe glaubt nicht, dass Mo Farah nach seinem Wechsel auf die Marathondistanz über die 42,195 Kilometer ähnlich erfolgreich sein kann wie über die Bahn-Langstrecken. Der britische Superstar, der bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften über 5.000 und 10.000 Meter in den letzten sieben Jahren insgesamt zehn Goldmedaillen gewann, wird seit einigen Monaten von Paula Radcliffes Ehemann Gary Lough betreut.
Jörg Wenig

Mo Farah hatte zuvor den umstrittenen US-Erfolgscoach Alberto Salazar verlassen, um in seinem letzten Karriereabschnitt wieder mehr in seiner Heimat leben zu können anstatt in Amerika. Wie Paula Radcliffe im Rahmen des Dubai-Marathons kürzlich erklärte, wurde sie zunächst von Mo Farah gefragt, ob sie seine Betreuung übernehmen könnte. Die britische Marathon-Weltrekordlerin, die 2003 in London die nach wie vor gültige Bestmarke von 2:15:25 Stunden aufgestellt hatte, hat dafür jedoch nicht genügend Zeit.

Sie arbeitet unter anderem für die neue, unabhängige Ethik-Kommission des internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF, die sich unter anderem mit dem Kampf gegen Doping befasst, und als Kommentatorin für den britischen TV-Sender BBC. Zudem kümmert sich die 44-Jährige um ihre Familie mit der elfjährigen Tochter Isla und dem siebenjährigen Sohn Raphael. So wurde Gary Lough zum neuen Coach von Mo Farah. Der frühere nordirische 1.500-Meter-Läufer hatte im zweiten Teil ihrer Karriere auch seine Ehefrau trainiert.

"Mo muss seinen Laufstil ändern"

„Gary hatte immer einen engen Draht zu Mo. Aber keiner der beiden macht sich Illusionen und glaubt, dass ein ähnlich großer Erfolg im Marathon möglich sein wird wie über die Bahn-Langstrecken. Er hätte auf der Bahn weitermachen können, aber vielleicht wurde es schwieriger, sich dafür zu motivieren. Marathon ist eine neue Herausforderung“, sagte Paula Radcliffe.

2014 ist Mo Farah bereits einmal in London über die 42,195 Kilometer gelaufen. Damals kam er vier Minuten hinter dem Sieger Wilson Kipsang (Kenia) mit 2:08:21 Stunden ins Ziel. In London wird er am 22. April erneut an den Start gehen und dabei unter anderen auf Olympiasieger Eliud Kipchoge (Kenia) treffen. Sein erster Marathon in London „war ein hartes Erwachen“, so Paula Radcliffe. „Es wird schwer. Und so wie früher Kenenisa Bekele und Haile Gebrselassie muss er seinen Laufstil ändern. Er ist nicht effizient im Marathon.“

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