Siebenkämpferin Anna Maiwald aus Leverkusen hat bei den Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften im bayerischen Vaterstetten einen Favoritensieg gefeiert. Zehnkämpfer Matthias Prey vom SC Rönnau 74 musste seine Hoffnungen auf den Sieg nach drei ungültigen Versuchen im Diskusring dagegen begraben. Den Titel holte sich am Sonntag der Tübinger Rene Stauß mit 7.735 Punkten vor Felix Hepperle (LG Neckar-Enz; 7.612).
Das Rennen zwischen René Stauß und Matthias Prey startete am Sonntag so spannend wie es tags zuvor geendet hatte. Nach dem Hürdenlauf lag Matthias Prey wieder in Führung, der Diskus warf ihn dann aber weit zurück und ebnete den Weg für René Stauß.
Drehender Wind mit Werten zwischen -0,6 und + 1,2 Metern pro Sekunde machten den Hürdenlauf der Männer zu einer Glückslotterie. Dem starken Hürden-Sprinter Matthias Prey verhalf ein windstiller Lauf zu einer der besten Zeiten der Männer: 14,47 Sekunden. Schneller war in 14,25 Sekunden nur Nils Merten (LAV Stadtwerke Tübingen).
Sein Vereinskollege René Stauß, der den ersten Tag mit knapper Führung in der Gesamtwertung beendet hatte, musste mit einer Zeit von 15,15 Sekunden auf Rang zwei weichen. Mathias Brugger (SSV Ulm 1846) verteidigte seinen dritten Platz mit einer Zeit von 14,74 Sekunden.
Herbe Enttäuschung für Matthias Prey
Das Fiasko folgte im Diskuswurf: Matthias Prey machte keinen einzigen Versuch gültig, im Gesamtklassement rutschte er auf Rang zwölf ab.
Rene Stauß absolvierte hingegen einen guten Wettkampf. Mit 44,70 Metern verbesserte er seine persönliche Bestleistung um 17 Zentimeter und kassierte reichlich Punkte für diesen Versuch. Matthias Brugger schleuderte die Scheibe auf 40,12 Meter, Nils Merten konnte sich über 41,47 Meter freuen.
Felix Hepperle mit neuer Bestleistung
Im Stabhochsprung stellte Felix Hepperle mit 5,30 Meter einen neuen Stadionrekord und neue persönliche Bestleistung auf. Mathias Brugger überwand 4,80 Meter, René Stauß sprang 4,50 Meter.
Mit dem Speerwurf konnte René Stauß (56,69 m) seinen Vorsprung noch einmal ausbauen. Auf den Plätzen zwei und drei gab es hingegen einen Positionswechsel: der Speer von Felix Hepperle landete erst bei 53,26 Meter, Mathias Brugger konnte wegen Schmerzen im Ellenbogen nicht aus den Vollen schöpfen und kam lediglich auf 45,56 Meter.
Nach einem spannenden Abschlussrennen sicherte sich René Stauß in 4:45,28 Minuten und mit 7.735 Punkten den deutschen Meistertitel. Felix Hepperle (7.612) belegte Rang zwei, Mathias Brugger (7.464) konnte sich über Bronze freuen.
Erfolgreicher Wettkampf für Gast aus Japan
Matthias Prey kämpfte sich in den letzten drei Disziplinen wieder bis auf Rang sechs vor. Im Stabhochsprung meisterte er 4,30 Meter, sein Speer flog auf 56,61 Meter und für den Abschlusslauf benötigte er 4:40,88 Minuten. So hatte er zum Schluss doch noch 6.970 Punkte auf dem Konto.
Auch der Gast aus Japan, Akihiko Nakamura, beendete seinen Zehnkampf erfolgreich. Am Ende des zweiten Tages standen 7.513 Punkte auf seinem Konto.
Deutliche Steigerung für Nico Beckers
Der U23-Führende vom Samstag, Nico Beckers (Aachener TG), wuchs im Diskusring über sich hinaus: mit einer gemeldeten Weite von 36,80 Meter ging er ins Rennen, am Ende standen für ihn 41,06 Meter in der Ergebnisliste.
Alexander Everts (TSV Bayer 04 Leverkusen) verwies den Aachener mit 4,50 Metern im Stabhochsprung und 59,34 Meter mit dem Speer von Rang eins. Auch Andre Karasch (LC Paderborn; 4,00m, 58,86 m) und Nils Max (SC Rönnau 74; 4,30 m, 55,29 m) konnten sich vor dem finalen 1.500 Meter-Lauf knapp an Nico Beckers vorbei schieben.
Die letzte Disziplin änderte noch einmal etwas an der Reihenfolge. Alexander Everts (7.169) lief in 4:56,71 Minuten zum Titel, Vizemeister wurde Nils Max in 4:41,55 Minuten und mit insgesamt 7.100 Zählern. Über Bronze konnte sich Andre Karasch (7.067) freuen.
Anna Maiwald souverän zum Titel
Ihren Vorsprung ließ sich Anna Maiwald (TSV Bayer 04 Leverkusen) den ganzen Tag hindurch nicht mehr nehmen. Mit 44,33 Metern, neuer Saisonbestleistung und deutlichem Abstand zur Konkurrenz, brachte ihr besonders der Speerwurf ein komfortables Polster von fast 500 Punkten für den abschließenden 800 Meter-Lauf ein.
Mit der schnellsten Zeit der Frauen (2:19,63 min) baute sie den Abstand zum restlichen Teilnehmerfeld weiter aus: 5.864 Punkte bescherten ihr Gold.
Kampf um Bronze
Silbermedaillengewinnerin Elisabeth Glonegger (MTV 1881 Ingolstadt; 5.303) zeigte ebenfalls einen konstanten Wettkampf: 5,64 Meter im Weitsprung, 34,06 Meter mit dem Speer, 2:23,28 Minuten über 800 Meter.
Um Platz drei wurde hingegen bis zum Schluss gekämpft. Lisa Hampel (Team Niederrhein) setzte sich in 2:26,28 Minuten und einer finalen Punktzahl von 5.092 gegen Bianca Broda (LA SV Herten; 5.073) und Nicola Herrlitz (LG Eintracht Frankfurt; 5.041) durch.
Alina Biesenbach mit dem Speer überlegen
Die Leverkusenerin Alina Biesenbach startete mit Knieproblemen in den Wettkampftag der U23. Lediglich für die Mannschaftswertung wollte sie den zweiten Tag noch meistern, eine Medaillen-Chance hatte sie für sich schon abgeschrieben. Mit dem Speerwurf mischte sie dir Karten dann aber noch einmal ganz neu.
Deutlich überlegene 42,95 Meter brachten ihr die knappe Führung von vier Punkten in der Gesamtwertung ein. Lisa Steinlage (LG Kreis Gütersloh 09), die bis dahin in Führung lag, warf ihren Speer auf 36,85 Meter, für die Drittplatzierte Andrea Sedlbauer (LG Kreis Dachau) wurden 35,50 Meter notiert.
Über 5.000 Punkte für Lisa Steinlage
Nach dem 800 Meter-Lauf musste Alina Biesenbach die Führung wieder an Lisa Steinlage abgeben. Auf den letzten 200 Metern quälte sie sich deutlich humpelnd ins Ziel, die Uhr stoppte bei 2:34,99 Minuten. Dies bescherte ihr aber doch noch eine Medaille: 4.951 Punkte und Bronze.
Titelgewinnerin Lisa Steinlage kam nach 2:27,58 Minuten ins Ziel. Sie verbesserte damit ihre Bestleistung und knackte mit 5.039 Zählern als Einzige die 5.000er-Marke. Platz zwei ging an Andrea Sedlbauer nach einer Zeit von 2:25,33 Minuten und 4.966 Punkten.
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