London-Olympiasieger Robert Harting kann den Traum von einer Medaille bei der Leichtathletik-EM vom 7. bis 12. August in Berlin wohl abschreiben. "Meine Quadrizepssehne im rechten Knie ist wieder gerissen", sagte der 33-Jahre alte Diskus-Hüne der Bild am Sonntag. Zwar könne er trotz der Verletzung weiter trainieren. Eine ordentliche Vorbereitung auf die EM sei aber unmöglich.
Robert Harting (SCC Berlin) erklärte seine Verletzung so: "Das ist ein Vertikalriss, also von oben nach unten. Deshalb kann ich auch Kniebeugen machen, oder reißen. Aber werfen, wo ich mich verdrehe, da habe ich Schmerzen." Eine Operation hätte acht Monate Ausheil-Prozess zur Folge. Er versucht nun, die Schmerzen so gut wie möglich zu kontrollieren. Durch die Trainingseinheiten quäle er sich auch mit Hilfe von Spritzen und Stoßwellentherapie. Dabei werde die Sehne per Hammer "weichgeklopft". Positive Folge: "Dann kann man 20 Würfe machen. Danach kommen die Schmerzen wieder, man muss aufhören."
Der 33-Jährige hatte offenbar schon vergangene Saison geahnt, dass mit der Sehne etwas nicht stimme. "Die Verletzung hätte vorher diagnostiziert werden können. Ich habe immer wie ein Blöder rumgeredet, aber keiner konnte sich vorstellen, dass die Sehne geschädigt ist", sagte der 2,01-Meter-Riese. Stattdessen wurde ein Sporn an der Kniescheibe entfernt.
2009 war dem Cottbuser in seiner Wahlheimat Berlin der erste Gold-Wurf bei einer WM gelungen. "Das hat mein Leben geprägt. Wäre die EM jetzt in Budapest oder Paris, hätte ich wahrscheinlich schon aufgehört. Aber jetzt will ich es ordentlich zu Ende bringen", sagte der dreimalige Welt- und zweimalige Europameister. Seine EM-Teilnahme möchte er sich nicht verderben lassen. "Ich will danach ordentlich feiern. Es wird trotzdem – glaube ich – eine coole EM werden für mich.“
Quelle: Sport-Informations-Dienst (SID)