| World Challenge Meeting

Spannende Sprintaufgebote in Kingston

Am Samstag (3. Mai) findet in Kingston (Jamaika) das zweite World Challenge Meeting der Saison statt. Top-Athleten aus aller Welt wollen hier ihre Frühform beweisen. Besonders im Sprintbereich steht ein Aufgebot an schnellen Startern in den Listen, allen voran Lokalmatadorin und 100-Meter-Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce. Aber auch die beiden deutschen Sprinter Julian Reus (TV Wattenscheid 01) und Martin Keller (LAZ Leipzig) brauchen sich nach ihren Vorleistungen in Clermont (USA) nicht zu verstecken.
Pamela Ruprecht

Seit dem ersten World Challenge Meeting in Melbourne (Australien), das bereits Ende März ausgetragen wurde, sind viele Trainingslagerwochen vergangen. Die deutschen Sprinter befinden sich in Florida (USA) und zwei von ihnen nutzen die Gelegenheit, um sich einem weiteren Formtest zu unterziehen: Julian Reus und Martin Keller haben die EM-Norm über 100 Meter bereits erfüllt und können in Kingston frei drauflos sprinten.

Julian Reus will auf den 200 Metern an den Start gehen. Messen muss sich der Deutsche Meister unter anderem mit dem WM-Dritten Curtis Mitchell (USA). Nickel Ashmeade, Weltmeister mit der 4x100-Meter-Staffel Jamaikas, hat verletzungsbedingt abgesagt. Martin Keller tritt über 100 Meter an. Dort trifft er auf die Amerikaner Justin Gatlin und Walter Dix und die Jamaikaner Nesta Carter und Warren Weir.

Jamaikanische Power

Der größte Star auf der Bahn ist Shelly-Ann Fraser-Pryce. Die schnelle Jamaikanerin beeindruckt nicht nur mit ihrer Dominanz über die letzten Jahre, auch ihre farbenfrohen Frisuren sind ein Blickfang. Die 27–Jährige ist die erste Frau, die Weltmeistertitel über 60, 100, 200 und 4x100 Meter sammeln konnte. Auf welcher Strecke sie starten wird, ist noch offen.

In ihrer Geburtsstadt Kingston könnte es über 100 Meter gegen die Amerikanerinnen English Gardner, Alexandria Anderson und Staffelkollegin Kerron Stewart gehen – alle drei sind letztes Jahr unter elf Sekunden geblieben. Auch ein Start über 200 Meter ist für Fraser-Pryce denkbar. Sie wolle diese Saison mehr Rennen über die längere Distanz bestreiten. Dort würde sie auf die 200-Meter-Olympiasiegerin Allyson Felix (USA) treffen, die nach ihrer Verletzung zurück ist.

Weltmeisterliche 400-Meter-Rennen

Das mit Spannung erwartete 400-Meter-Rennen der Frauen wird ohne Christine Ohuruogu stattfinden müssen. Die Britin hat ihren traditionellen Saisoneinstieg in Kingston kurzfristig abgesagt. Wegen Achillessehnenproblemen ist die Weltmeisterin im Trainingsrückstand. Für die 400 Meter-Olympiasiegerin Sanya Richards-Ross bedeutet das nach ihrer Verletzungsrückkehr eine starke Konkurrentin weniger. Hallenweltmeisterin Francena McCorory (beide USA) hält die Klasse des Feldes weiter hoch.

Über die Stadionrunde bei den Männern ist das Duell zwischen Olympia-Silbermedaillengewinner Luguelin Santos (Dominikanische Republik) und Weltmeister LaShawn Merritt (USA) die Attraktion. Zwei US-Talente kämpfen im Kugelstoßen um die Plätze: Weltmeister von 2007 Reese Hoffa und der dreimalige Hallenweltmeister Christian Cantwell. Der 33-Jährige hatte sich zuletzt in Kansas mit einer Weite von 21,36 Meter nach zwei Verletzungsjahren zurückgemeldet und Landsmann Ryan Whiting auf den zweiten Rang verwiesen.

Über 100 Meter Hürden will es die amerikanische Weltmeisterin Brianna Rollins nach ihrer hauchdünnen Niederlage gegen Kristi Castlin (beide USA) bei den Drake Relays nochmal wissen. Bei den Männern geht Hallenweltmeister Omo Osaghae (USA) in die Startblöcke, der in Sopot (Polen) mit einer Bestzeit von 7,45 Sekunden triumphierte. Paroli bieten wird ihm der WM-Silbermedaillengewinner Ryan Wilson (USA). Es kündigt sich einer von vielen hochkarätigen Wettbewerben in Kingston an.

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