Die erste Auflage des Adidas Boost Athletic Meetings (ABAM) hat am Freitag mit einem stimmungsvollen Stabhochsprung-Wettbewerb der Frauen auf dem Outlet Plaza begonnen. Im Stadion fiel anschließend ein Startschuss nach dem anderen. Neben zwei Weltjahres-Bestleistungen über 10.000 Meter überzeugten aus deutscher Sicht vor allem die Viertelmeiler Ruth Sophia Spelmeyer und Alexander Gladitz mit einem starken Einstieg auf der Unterdistanz.
Bei strahlendem Sonnenschein wurden die Stabhochspringerinnen vom Publikum begrüßt. Es hatten sich viele Zuschauer eingefunden, um die Athletinnen zu bestaunen. Neben der Hallen-Weltrekordlerin Jennifer Suhr (USA), die aber schließlich wegen Achillessehnenproblemen gar nicht erst nach Deutschland gereist war, hatten sich Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken) gemeldet.
Auch Silke Spiegelburg musste passen. Wadenprobleme waren der Grund, warum sie nach dem Aufwärmen „lieber auf Nummer sicher“ ging und das Spektakel von außen betrachtete. „Seit ein paar Tagen laboriere ich an einer Wadenverhärtung und habe das Problem trotz Behandlung noch nicht ganz in den Griff bekommen“, erklärte die Deutsche Hallenmeisterin am Rande des Wettkampfes.
Der Wettkampf lief auch so. Am Ende entschied Regine Kramer (TSV Bayer 04 Leverkusen) den Wettbewerb mit 4,30 Metern für sich und lobte nach ihrem Sprung das besondere Flair der Veranstaltung. „Es war insgesamt ein guter Wettkampf heute, auch wenn ich meine Bestleistung von 4,40 Metern nicht überbieten konnte. Letztlich war es aber doch etwas Besonderes, bei der Premiere dieses Events den Sieg zu erringen.“
Nationale und internationale Spitze in einem Lauf
Die Lauf-Wettbewerbe waren nur einen Katzensprung von den Stabhochsprung-Wettbewerben entfernt. Auf der Bahn gab es ein Highlight nach dem anderen – und einen Eindruck davon, wie die Zukunft neuer deutscher Läufer-Meetings aussehen kann. Die Startfelder bei den Männern und Frauen waren mit deutschen Spitzen- und Weltklasse-Athleten gespickt.
Beim ersten Lauf-Wettbewerb des Tages zeigte der zweimalige Staffel-Weltmeister aus den USA David Verburg sein Können und gewann das 400-Meter-Rennen locker in 45,41 Sekunden vor seinem Landsmann Tony McQuay (46,11 sec) und dem Münchner Johannes Trefz, der sich in 46,63 Sekunden zu Beginn der Saison schon bestens aufgelegt zeigte. Langsprinter Kamghe Gaba (LG Eintracht Frankfurt) kam nach der ersten Kurve ins Straucheln, griff sich an den Oberschenkel und musste das Rennen abbrechen.
Die Stadionrunde bei den Frauen dominierte Jessica Beard, Staffel-Weltmeisterin 2009 und 2011 mit dem US-Team, in 52,78 Sekunden. Als schnellste Deutsche konnte sich Daniela Ferenz (LG Neckar-Enz) in 54,57 Sekunden auf Platz vier präsentieren.
Glanzrennen von Gladitz
Die 200 Meter der Männer boten einen unerwarteten Fight zwischen Edward Alonso (Panama; 20,73 sec; +0,1 m/sec) und Alexander Gladitz (Hannover 96). Frisch aus Trainingslagern in Belek (Türkei) und Lanzarote (Spanien) zurückgekommen, lief er mit 20,79 Sekunden schnell wie nie und zeigte sich nach dem Rennen begeistert. „Ich habe mich heute sehr frisch gefühlt, zusammen mit meinem Trainingsparter Alexander Juretzko [21,18 sec] bin ich Bestleistung gelaufen. Das war also ein perfekter Start in die Saison gleich beim ersten Rennen“, erklärte Gladitz.
Die Frauenrennen dominierte Trainingskollegin Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg) in 23,72 Sekunden. Sie blieb damit nur knapp über ihrer Bestmarke. „Das Ziel ist die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio über die Stadionrunde. Das will ich gleich am Pfingstmontag in Rehlingen versuchen, wäre schön, wenn es dort sofort klappt“, so Spelmeyer. Mit Josefina Elsler (LC Paderborn; 23,99 sec) blieb noch eine weitere Athletin unter der 24-Sekunden-Marke.
Zwei Weltjahres-Bestleistungen über 10.000 Meter
Um Punkt 19:35 Uhr wurde im Adi-Dassler-Stadion der 10.000-Meter-Lauf der Männer gestartet. Schon die Teilnehmerliste hatte ein hochklassiges, internationales Rennen versprochen. Die Äthiopier Leul Gebresilasie und Tebalu Zawude setzten sich mit dem Kenianer Emmanuel Kipsang vom restlichen Feld ab. Nach der Hälfte der Strecke holte der Stadionsprecher die Zuschauer auf die Tartanbahn, um die Läufer anzufeuern. Und das wirkte.
Nach einer sehr schnellen letzten Runde lief Gebresilasie in 27:19,71 Minuten neue Weltjahres-Bestleistung. Was für eine Zeit bei der Premiere des Boost Meetings. Danach sagte der Sieger, er habe das Rennen und die Stimmung genossen. „Die Bahn ist wirklich schnell. Ich bin überrascht, dass ich mich heute so gut gefühlt habe", schwärmte Gebresilasie.
Die Frauen standen im Anschluss dem Spektakel der Männer in nichts nach. Netsanet Gudeta aus Äthiopien lief in erstklassigen 30:56,26 Minuten vor ihrer Landsfrau Genet Yalew (30:58,26 min) ebenfalls Weltjahres-Bestzeit – zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison. Die schnelle Bahn verspricht auch für Samstag spannende Rennen. Vor allem dann, wenn der jamaikanische Sprinter Yohan Blake in der Königsdisziplin antritt.
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Der <link>ABAM-Livestream vom Samstag startet gegen 11:45 Uhr.