Zwei IOC-Kommissionen sollen sich mit den Ergebnissen des zweiten McLaren-Reports zum Doping in Russland auseinandersetzen. Dies kündigte IOC-Präsident Thomas Bach in seiner Neujahrs-Botschaft an. Zudem sollen Dopingproben russischer Athleten aus Sochi und London erneut getestet werden.
IOC-Präsident Thomas Bach hat nach den Enthüllungen des McLaren-Reports zum russischen Dopingsystem "geeignete Maßnahmen und Sanktionen" angekündigt. "Die dringendste Herausforderung sind die schockierenden Ergebnisse des jüngsten McLaren-Berichts zu Doping und Manipulation in Russland, die Glaubwürdigkeit und Integrität des Sports beschädigt haben", schreibt der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am Freitag in seiner Neujahrs-Botschaft.
Der Chefermittler der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), Richard McLaren, hatte Russland in seinen Reports Staatsdoping vorgeworfen. Bach betonte, zwei IOC-Kommissionen sollten sich mit den Ergebnissen beschäftigen. "Sie werden den ausstehenden Prozess berücksichtigen und allen Seiten eine faire Chance geben, gehört zu werden."
Nach-Untersuchung der Doping-Tests russischer Athleten
Bach versprach, "die Arbeit von Professor McLaren" fortzuführen und zu erweitern. Daher sollten alle Proben russischer Sportler der Spiele in Sochi 2014 und London 2012 neu untersucht werden. "Es gibt viele Herausforderungen, deshalb können wir uns keinen Stillstand erlauben", schrieb Bach mit Blick auf den Jahreswechsel. "Wir müssen die Gelegenheit im neuen Jahr nutzen", schreibt er.
In den vergangenen Monaten war Thomas Bach eher aufgrund seiner zögerlichen Haltung gegenüber Russland aufgefallen, was ihm viel Kritik unter anderem vom Präsidenten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) Dr. Clemens Prokop eingebracht hatte.
Clemens Prokop hatte in einem <link news:52502>Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung aus juristischer Sicht dargelegt, dass das Nationale Olympische Komitee (NOK) Russlands anhand der vorliegenden Beweise sehr wohl gesperrt und damit russische Sportler von den Olympischen Spielen ausgeschlossen werden können. Thomas Bach habe mit seiner Ablehnung einer Kollektivstrafe in Rio "kein Signal zum Aufbruch im Kampf um die Rückgewinnung der Glaubwürdigkeit des Sports gebracht".
Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)