| Mehrkampf-Meeting

Damian Warner will's in Talence noch mal wissen

Damian Warner aus Kanada und Anouk Vetter aus den Niederlanden führen nach dem ersten Tag die Mehrkampf-Felder des Meetings in Talence an. Kai Kazmirek kann trotz durchwachsener Leistungen mit den Top Drei liebäugeln, die zwei DLV-Youngster im Feld schlugen sich am Samstag achtbar.
Silke Bernhart

Damian Warner (Kanada) war einer der Pechvögel der WM von London (Großbritannien): Der Olympia-Dritte konnte aufgrund des Norovirus nicht im Vollbesitz seiner Kräfte an den Start gehen, mit fast 300 Punkten weniger als beim Saison-Einstieg wurde er Fünfter. In Talence (Frankreich) sinnt er auf Wiedergutmachung – und zeigt als Führender (4.369 Pkt) des ersten Tages noch einmal einen Mehrkampf auf hohem Niveau. Besonders 10,52 Sekunden über 100 Meter und 7,60 Meter im Weitsprung verschafften ihm einen ordentlichen Vorsprung, 8.400 Punkte sind am Sonntag noch drin.

Bei vielen anderen Athleten fehlen am Ende der Saison doch merklich die Kräfte. Gar nicht am Start: Weltmeister Kevin Mayer (Frankreich), der sich bei seinem Heimspiel nur unter die Zuschauer mischte. Der WM-Dritte Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied; 4.157 Pkt) hat zur Halbzeit fast 270 Punkte weniger auf dem Konto als in London, war aber dennoch der drittbeste Athlet des Tages, hinter "Monsieur Talence" und Vorjahressieger Oleksiy Kasyanov (Ukraine; 4.210 Pkt), der bereits zum neunten Mal beim "Décastar" Meeting zu Gast ist.

Besonders im Hochsprung (beide 2,02 m) und über 400 Meter lieferten sich Kazmirek (48,34 sec) und Warner (48,53 sec) einen Kampf auf Augenhöhe. Für sie geht es in Talence auch um einen ordentlichen Zuschuss für die Reisekasse: Ihnen fehlt noch ein Zehnkampf, um in die Combined Events Challenge des Weltverbands IAAF drei Mehrkämpfe einzubringen. Hinter Vize-Weltmeister Rico Freimuth (SV Halle; 25.592 Pkt) ist alles offen, insgesamt gibt es für die Top Acht der Wertung Preisgeld zwischen 5.000 (Platz acht) und 30.000 (Platz eins) US-Dollar.

Manuel Eitel unbekümmert mittendrin

Einen guten Eindruck hinterließen in dem Weltklasse-Feld die beiden weiteren deutschen Starter. Überraschend als Vierter noch ganz vorne mit dabei ist nach fünf Disziplinen der Youngster im Feld Manuel Eitel (SSV Ulm 1846; 4.124 Pkt). Der sprintstarke 20-Jährige hatte sich zu Tagesbeginn in 10,51 Sekunden sogar den Disziplinsieg über 100 Meter geholt, im Hochsprung feierte er mit 1,99 Meter eine neue Bestleistung, über 400 Meter war er in 49,62 Sekunden so schnell wie erst einmal zuvor.

Im Vergleich zum starken ersten Tag seines bisher einzigen Männer-Zehnkampfs im Juni in Bernhausen (4.138 Pkt) zeigte sich Manuel Eitel trotz Ausrutschern nach unten im Weitsprung und Kugelstoßen ähnlich gut aufgelegt. In diesem Wettkampf hatte er sich später mit Oberschenkel-Beschwerden ins Ziel gekämpft und unter anderem über 1.500 Meter mehr als 200 Punkte liegen gelassen. Das damalige Resultat von 7.446 Punkten ist in Talence am Sonntag deutlich drin.

Vereinskollege Tim Nowak war in 11,24 Sekunden in den Tag gestartet und ballte nach dem Weitsprung die Faust: 7,25 Meter – endlich war seine schon drei Jahre alte Bestmarke fällig. So ganz wollte der Knoten danach allerdings nicht platzen: 13,98 Meter mit der Kugel, 1,96 Meter im Hochsprung und 49,91 Sekunden über 400 Meter, das kann er alles besser. Mit 3.995 Punkten hat er als Sechster dennoch mehr Punkte gesammelt als zur Halbzeit in Bernhausen, wo er sich mit 7.781 Punkten für die U23-EM qualifiziert hatte. Seine ein Jahr alte Bestmarke (7.838 Pkt) bleibt in Reichweite.

Anouk Vetter souverän

Im Siebenkampf der Frauen liegt die WM-Dritte und Europameisterin Anouk Vetter nach dem ersten Tag als beste Hürdensprinterin (13,60 sec) und Kugelstoßerin (14,86 m) mit 3.740 Punkten in Führung. Weniger als 100 Punkte trennen sie von Platz fünf und Eliska Klucinova (Tschechien; 3.653), mit ihrem starken zweiten Tag wird die Niederländerin am Sonntag aber wohl souverän dem Sieg entgegen steuern. Enger wird es dahinter zwischen der WM-Vierten Yorgelis Rodriguez (Kuba; 3.690 Pkt) und der Ungarin Xenia Kriszan (3.669 Pkt).

Die drei Führenden schielen auch in der World Combined Events Challenge auf die vorderen Ränge, nur Vize-Weltmeisterin Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt) ist uneinholbar in Führung. Anouk Vetter (13.133 Pkt) und Yorgelis Rodriguez (13.040 Pkt) haben beide erst zwei Siebenkämpfe in die Wertung eingebracht. Schon mit 6.000-Punkte-Resultaten würden sie die derzeit zweitplatzierte Niederländerin Nadine Visser (18.908 Pkt) deutlich übertrumpfen. Xenia Kriszan (12.746 Pkt) braucht dafür rund 6.150 Punkte.

Die kompletten Resultaten finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

Tag 2:

<link news:60107>Platz zwei für Kai Kazmirek, Bestleistungen für Nowak und Eitel

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