| Wurfmeeting

Weltklasse-Weiten und WM-Normen der DLV-Diskuswerfer in Magdeburg

© Theo Kiefner
Kristin Pudenz und Henrik Janssen haben am Samstag beim Wurfmeeting in Magdeburg in hochklassigen nationalen Wettbewerben die Siege davongetragen. In vielen Altersklassen purzelten die Normen für die internationalen Höhepunkte.
Silke Bernhart

Optimale Bedingungen und starke Konkurrenz: Diese Ausgangslage konnten am Samstag in Magdeburg viele DLV-Diskuswerfer:innen für sich nutzen. Gleich vier Athletinnen und Athleten überboten beim Wurfmeeting des SC Magdeburg die Norm für die Weltmeisterschaften in Tokio (Japan; 13. bis 21. September). Großer Jubel herrschte besonders bei Siegerin Kristin Pudenz (OSC Potsdam), die mit 67,61 Metern ihr bestes Resultat seit EM-Silber 2022 in München feiern konnte: "Ein perfekter Saisonauftakt für mich, die nächsten Wettkämpfe können kommen", bilanzierte sie auf Instagram.

Dabei hatte die 32-Jährige in der Saisonvorbereitung noch mit Problemen zu kämpfen gehabt: Aufgrund einer Verletzung an Sehne und Kapsel im linken Mittelfuß konnte sie ein erstes Trainingslager auf Zypern nicht wie geplant gestalten. Erst zuletzt in Albufeira (Portugal) war wieder eine Wurfspitze möglich und Kristin Pudenz konnte die Turnschuhe gegen Wurfschuhe tauschen, wie ihr Trainer Jörg Schulte berichtet. "Daher hängen wir eigentlich eine Trainingsphase zurück. Dass das jetzt schon so geklappt hat, ist sehr erfreulich."

Hinter der Siegerin präsentierte sich auch die dreimalige EM-Dritte Shanice Craft (SV Halle; 66,23) in starker Frühform. Sie stieg mit dem zweiten Wurf ihrer Karriere über die 66-Meter-Marke in die Saison ein und hakte ebenfalls auf Anhieb die WM-Norm (64,50 m) ab. Platz drei ging an die Olympia-Vierte Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen; 63,98 m). Auf Platz vier konnte Antonia Kinzel (SV Halle; 62,49 m) ebenso eine Bestleistung verbuchen wie auf Platz fünf Joyce Oguama (TV Wattenscheid 01; 61,63 m). Katja Seng (Eintracht Frankfurt; 55,87 m) und Lea Bork (LV 90 Erzgebirge; 55,16 m) schlugen mit Bestleistungen den Weg zur U23-EM in Bergen (Norwegen; 17. bis 20. Juli) ein.

Henrik Janssen und Steven Richter über 68 Meter

Ein spannendes Duell gekrönt von zwei 68-Meter-Resultaten und zwei WM-Normen (67,50 m) gab es im Wettbewerb der Männer. Lokalmatador Henrik Janssen legte dafür einen Kraftakt hin, der mit dem Sieg belohnt wurde: Am Vorabend noch in der Diamond League in Doha (Katar) am Start, setzte er sich wenige Stunden später in den Flieger in Richtung Heimat, legte am Vormittag in Magdeburg auf der Couch eines Freundes noch zwei Stunden die Beine hoch und stand am Nachmittag wieder im Ring.

Bis auf 68,65 Meter segelte die Zwei-Kilo-Scheibe von Henrik Jassen dann. Und damit 19 Zentimeter weiter als die von Steven Richter (LV 90 Erzgebirge). Der 22-Jährige, der ebenso wie Janssen schon Ende April in Ramona (USA) die WM-Norm von 67,50 Metern abgehakt hatte, untermauerte seine WM-Ambitionen in Magdeburg mit dem nächsten Top-Resultat von 68,46 Metern. Auf den Plätzen drei und vier landeten mit Mika Sosna (TSG Bergedorf; 66,70 m) und Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01; 64,56 m) zwei weitere deutschen Spitzenathleten.

Das beste Resultat der Nachwuchs-Wettbewerbe ging auf das Konto von U20-Europameisterin Curly Brown (Eintracht Frankfurt): Die 19-Jährige steigerte ihre Bestleistung um mehr als einen Meter auf 58,99 Meter und überbot damit den Richtwert für die U20-EM in Tampere (Finnland; 7. bis 10. August) um satte neun Meter. Dahinter erfüllte auch Soraya Sprenger (SCC Berlin; 52,36 m) die Norm für Tampere. Die Sieger der U18-Wettbewerbe Matti Sosna (TSG Bergedorf; 60,37 m) und Chiara Wildner (SC Potsdam; 48,15 m) untermauerten ebenfalls mit neuen Bestleistungen ihre Ansprüche auf einen Start beim EYOF in Skopje (Mazedonien; 20. bis 26. Juli).

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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