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Daniel Wanjiru knackt Streckenrekord in Amsterdam

Streckenrekord geknackt: In starken 2:05:21 Stunden hat der Kenianer Daniel Wanjiru am Sonntag den Marathon in Amsterdam (Niederlande) gewonnen. So schnell war vor ihm keiner auf dem Kurs durch die Stadt unterwegs. Bei den Frauen war die Äthiopierin Meselech Melkamu mit einer Siegerzeit von 2:23:21 Stunden als erste Läuferin im Ziel.
Jörg Wenig

Daniel Wanjiru sorgte mit einem Streckenrekord für die hochklassigste Leistung beim Amsterdam-Marathon. Der 24-jährige Kenianer gewann das Rennen in 2:05:21 Stunden. Das ist die zehntschnellste Zeit über die 42,195 Kilometer in diesem Jahr in der Welt. In einem starken Männerrennen blieben noch drei weitere Kenianer unter 2:06 Stunden. Sammy Kitwara wurde Zweiter in 2:05:45 Stunden vor Marius Kimutai (2:05:47 h) und Laban Korir (2:05:54 h). Nur ein Marathonrennen hat in diesem Jahr bezogen auf die Breite der Spitze Amsterdams Ergebnisse noch übertroffen: In Dubai blieben fünf Läufer unter 2:06 Stunden.

In einem spannenden Rennen lag die Spitzengruppe an der Halbmarathonmarke mit einer Zwischenzeit von 63:18 Minuten noch deutlich außerhalb des Streckenrekordes, den Wilson Chebet (Kenia) 2013 mit 2:05:36 Stunden aufgestellt hatte. Doch in der zweiten Hälfte wurde das Tempo deutlich schneller und Daniel Wanjiru lief diesen Abschnitt in einer beeindruckenden Zeit von knapp über 62 Minuten.

„Mister Amsterdam“ diesmal nicht in den Top Ten

Es war zunächst allerdings sein Landsmann Sammy Kitwara, der das Tempo bei rund 30 Kilometern verschärfte und zusammen mit Geoffrey Kirui (Kenia) und dem Äthiopier Mule Wasihun einen Vorsprung von rund 20 Metern auf die Verfolger herauslief. Doch einer schaffte wieder den Anschluss an die Spitze: Daniel Wanjiru. Nach rund 35 Kilometern fiel Wasihun zurück, bei 39 Kilometern konnte sich Wanjiru entscheidend absetzen. Bei Kilometer 40 hatte er dann einen Vorsprung von zehn Sekunden auf Kitwara.

„Ich war gut vorbereitet und nach meinen Trainingsleistungen hat mich meine Zeit heute nicht überrascht“, erklärte Daniel Wanjiru, der erstmals einen Marathon gewann. Obwohl er „nur“ mit einer Bestzeit von 2:08:18 Stunden ins Rennen gegangen war, hatte er sein starkes Potenzial über kürzere Strecken bereits angedeutet. So gewann er in diesem Frühjahr den Prag-Halbmarathon in hochklassigen 59:20 Minuten.

Während der dreimalige Sieger des Rennens Wilson Chebet, der den Spitznamen „Mister Amsterdam“ erhielt, nach rund 30 Kilometern den Kontakt zur Spitzengruppe verlor und sich nicht unter den Top Ten platzieren konnte, wurde es für Bernard Kipyego (Kenia) nichts mit dem anvisierten Hattrick in Amsterdam. Der Sieger der vergangenen beiden Jahre wurde dieses Mal Achter. 

Meselech Melkamu bei den Frauen vorne

Schnellste Frau war bei guten aber teilweise windigen Wetterbedingungen Meselech Melkamu. Die 31-jährige Äthiopierin, die im Frühjahr bereits den Hamburg-Marathon gewonnen hatte, lief 2:23:21 Stunden und hatte einen deutlichen Vorsprung vor ihrer Landsfrau Abebech Afework, die nach 2:24:27 Stunden im Ziel war. Dritte wurde Eunice Chumba (Bahrain) mit 2:25:00 Stunden glatt. Als Vierte folgte mit Priscah Jeptoo (Kenia; 2:25:57 h) eine der großen Favoritinnen.

Es wurde eine Endzeit von etwa 2:22 Stunden anvisiert. Entsprechend passierte die Spitzengruppe die Halbmarathonmarke nach 1:11:11 Stunden. Doch in der zweiten Hälfte konnte Meselech Melkamu das Tempo nicht mehr ganz halten. Nach rund 30 Kilometern setzte sie sich von ihren Rivalinnen ab. Hinter der souveränen Siegerin Meselech Melkamu wurde Abebech Afework Zweite.

Harte windige Bedingungen

Dritte wurde überraschend die frühere Kenianerin Eunice Chumba (Bahrain). Die 23-Jährige war mit einer Bestzeit von 2:31:13 Stunden ins Rennen gegangen und steigerte sich nun als Dritte gleich auf 2:25:00 Stunden. Während Priscah Jeptoo als Vierte folgte, lief die Amsterdamer Streckenrekordlerin Meseret Hailu (Äthiopien/2:21:09) auf Rang fünf mit 2:27:50.

„Es war hart, denn es war sehr viel Wind auf der Strecke. Es ging einfach nicht schneller, aber ich bin froh, dass ich gewonnen habe“, sagte Meselech Melkamu, die in diesem Jahr bereits zum dritten Mal eine überzeugende Leistung im Marathon zeigte: Zunächst war sie im Januar Dritte in Dubai mit 2:22:29 Stunden, dann gewann sie in Hamburg bei ebenfalls windigem Wetter in 2:21:54 Stunden.

Die kompletten Resultate finden Sie in <link>unserer Ergebnisrubrik...

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