Weltklasse-Felder mit nationalen und internationalen Stars, 14 Einzel-Wettbewerbe und Sprint-Entscheidungen mit Deutschlands Top-Talenten, ein stimmungsvolles Rahmenprogramm – und mittendrin zwei deutsche Olympiasiegerinnen, die vor ihrem Saisoneinstieg stehen: Das Goldene Oval Dresden wird am Sonntag vor der prächtigen Kulisse des neuen Heinz-Steyer-Stadions zu einem Leichtathletik-Fest der Extraklasse. Das Erste überträgt live im TV und im Livestream auf sportschau.de.
Erstmals mit dem Silber-Label von World Athletics ausgestattet, zählt das Goldene Oval Dresden zu den hochkarätigsten Leichtathletik-Veranstaltungen weltweit. So ist das Interesse an einem Start am 1. Juni im Heinz-Steyer-Stadion groß: Insgesamt 16 deutsche EM-, WM- und Olympia-Medaillengewinner:innen stehen in den Meldelisten, aus dem Ausland reisen unter anderen eine Olympiasiegerin und eine Doppel-Weltmeisterin an sowie drei weitere Athlet:innen, die schon auf dem Olympia-Podest standen.
Mit großer Spannung erwartet wird besonders der erste Auftritt der Freiluft-Saison von Malaika Mihambo (LG Kurpfalz; Weitsprung) und Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim; Kugelstoßen). Die ersten Sprünge und Stöße von Deutschlands Olympiasiegerinnen können am Sonntag nicht nur die Zuschauer in Dresden miterleben, sondern auch Leichtathletik-Fans weltweit: Dank der internationalen Vergabe der TV-Rechte wird das Goldene Oval in viele Ländern live übertragen, in Deutschland läuft das Meeting ab 15:30 Uhr im Live-TV im Ersten und bereits ab 13:00 Uhr im Livestream auf sportschau.de.
Malaika Mihambo gegen weitere Sieben-Meter-Springerin
Die Weitsprung-Olympiasiegerin von 2021 und zweimalige Weltmeisterin Malaika Mihambo wird bei ihrem Saison-Einstieg direkt von Top-Konkurrenz herausgefordert: Die EM-Dritte Agate de Sousa (Portugal) bringt ebenfalls eine Bestmarke jenseits der Sieben-Meter-Marke mit.
Auch für Yemisi Ogunleye wird der Heimsieg kein Selbstläufer: Doppel-Weltmeisterin Chase Jackson (USA) hat in dieser Saison in allen ihrer drei Auftritte die 20-Meter-Marke überboten und wird in Dresden die große Favoritin sein. Um die weiteren Podestplätze bewerben sich auch die WM-Sechste Maggie Ewen (USA), die Vierte der Hallen-WM Fanny Roos (Schweden) – und nach ihrem ersten 19-Meter-Stoß im Freien die deutsche Olympia-Teilnehmerin Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge).
Wiedersehen mit den Bronze-Staffeln
Mit vier der fünf Mitglieder von Deutschlands Olympia-Bronze-Staffel findet der 100-Meter-Sprint der Frauen statt: Alexandra Burghardt (Cologne Athletics) steigt ebenfalls in Dresden in die Saison ein, Lisa Mayer, Rebekka Haase (beide Sprintteam Wetzlar) und Sophia Junk (LG Rhein-Wied) haben bereits erste starke Rennen im Einzel oder mit der Staffel gezeigt, die zuletzt bei den World Relays den WM-Startplatz für Tokio (Japan) sichern konnte.
Mit Emil Agyekum (SCC Berlin) über 400 Meter Hürden gegen den WM-Finalisten Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt) sowie Jean Paul Bredau (VfL Wolfsburg) und Manuel Sanders (TV Wattenscheid 01) auf der Flachstrecke sind in Dresden auch drei Mitglieder der deutschen 4x400 Meter-Staffel am Start, die im Sommer 2024 mit EM-Bronze überrascht hatte.
Mit dem Rückenwind der WM-Qualifikation in der Mixed- und Frauen-Staffel steigen über 400 Meter der Frauen Johanna Martin (1. LAV Rostock), Jana Lakner, Mona Mayer (beide LG Telis Finanz Regensburg) und Annkathrin Hoven (TSV Bayer 04 Leverkusen) in den Startblock. In einem rein nationalen Rennen, für das auch die EM-Achte mit der Staffel Luna Bulmahn (VfL Wolfsburg) und die mehrmalige Deutsche Meisterin Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz) angekündigt sind, könnte es schon zu einem Vorgeschmack auf das DM-Finale Anfang August an selber Stelle kommen.
Diskuswurf der Extraklasse
Einen weiteren Leckerbissen versprechen die Entscheidungen im Diskuswurf – traditionell eine der stärksten Disziplinen der deutschen Leichtathletik. So braucht es schon eine Olympiasiegerin, um ein starkes DLV-Quartett herauszufordern – und die kommt nach Dresden! Ausnahme-Werferin Valarie Allman (USA) steigt im Heinz-Steyer-Stadion als Favoritin in den Ring, die Olympia-Vierte Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen), die Olympia-Zweite von 2021 Kristin Pudenz (OSC Potsdam) und die EM-Medaillengewinnerin Shanice Craft (SV Halle) werden sich im Wettstreit mit der Olympiasiegerin und um die deutsche Poleposition ganz sicher zu Höchstleistungen anspornen.
Hochklassig und spannend wird’s auch im Diskuswurf der Männer: Der Olympia-Dritte Matthew Denny (Australien) bringt Siege aus Doha und Halle/Saale mit und wird versuchen, einen Heimsieg der deutschen Diskus-Hünen zu vereiteln. Doch Clemens Prüfer (OSC Potsdam), Olympia-Sechster von Paris, der WM-Achte Henrik Janssen (SC Magdeburg), Mika Sosna (TSG Bergedorf), Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) oder der Olympia-Dritte von 2016 Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) haben allesamt das Potenzial, ihn vom Podest zu verdrängen.
Sechs Meter für Dresden?
Emmanouil Karalis aus Griechenland ist der Mann, den es im Stabhochsprung zu beachten gilt: Der Olympia-Dritte und Hallen-Europameister hat in diesem Jahr schon fünf Wettkämpfe mit Sechs-Meter-Sprüngen beendet – nicht ausgeschlossen, dass er auch dem Publikum in Dresden den ersten Sechs-Meter-Sprung im neuen Heinz-Steyer-Stadion schenkt. Aus deutscher Sicht ruhen die Hoffnungen auf dem Vize-Europameister von 2022 Bo Kanda Lita Baehre (Düsseldorf Athletics).
Nach seiner deutschen Bestleistung über 2.000 Meter Hindernis am zurückliegenden Samstag steht Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898), EM-Dritter über 3.000 Meter Hindernis, erneut für ein Heimspiel an der Startlinie. Er wird dieses Mal die 1.500 Meter in Angriff nehmen. Auch für Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics) ist dieser Wettbewerb nach seinem glänzenden Saison-Einstieg über 5.000 Meter ein Test auf der Unterdistanz. Die Namen weiterer deutscher Top-Athlet:innen verbergen sich zum Beispiel im 200-Meter-Feld mit dem Deutschen Rekordhalter Joshua Hartmann (ASV Köln), der auf den Tokio-Olympiasieger mit der 4x100-Meter-Staffel Eseosa Desalu (Italien) trifft, oder Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) und Alica Schmidt (SCC Berlin) über 800 Meter.
Talente auf dem Vormarsch
Die Hürden-Wettbewerbe stehen ganz im Zeichen der großen deutschen Talente, die sich anschicken, die Lücke zur Weltspitze wieder zu schließen – allen voran U20-Europameisterin Rosina Schneider (TV Sulz) und die Sechste der Hallen-EM Marlene Meier (TSV Bayer 04 Leverkusen). Mit Ricarda Lobe (MTG Mannheim) treffen sie auf eine Athletin, die diesen Schritt schon vor acht Jahren mit ihrer ersten Zeit unter 13 Sekunden geschafft hat, diese Klasse aber verletzungsbedingt immer wieder nur aufblitzen lassen konnte – wie 2024 beim Gewinn des deutschen Meistertitels.
Die „Jungen Wilden“ im Männer-Feld heißen Manuel Mordi (21; Hamburger SV) und Gregory Minoué (23; TV Kalkum-Wittlaer). Im Duell und im Wettstreit mit starker internationaler Konkurrenz wie dem Jamaikaner Campbell LaFranz, der windunterstützt schon mit Zeiten unter 13,40 Sekunden in die Saison gestartet ist, könnten sie sich gegenseitig zur Leistungsbestätigungsnorm für die WM (13,47 sec) antreiben.
Im Rahmenprogramm erhalten darüber hinaus auch Deutschlands Sprint-Talente die Chance, sich auf großer Bühne zu präsentieren: Geplant sind 100-Meter-Entscheidungen der U23, unter anderem mit den World-Relays-Teilnehmerin Nele Jaworski (VfL Wolfsburg) und Sina Kammerschmitt (MTG Mannheim), sowie Staffel-Rennen über 4x100 Meter mit Vereinsstaffeln sowie Nationalstaffeln der U23.