| London Marathon

Eliud Kipchoge bezwingt die Weltelite, Tigist Tufa überrascht

Der London Marathon hat am Sonntag das gehalten, was er versprochen hat: In einem spannenden Duell mit Ex-Weltrekordler Wilson Kipsang hat sich Eliud Kipchoge (beide Kenia) am Sonntag in 2:04:42 Stunden die Krone aufgesetzt und damit auch für eine geglückte Revanche gesorgt. Den Sieg in der Frauenkonkurrenz holte sich in 2:23:22 Stunden die Äthiopierin Tigist Tufa. Weltrekordlerin Paula Radcliffe verabschiedete sich vielumjubelt von ihren Fans und Wegbegleitern.
Silke Morrissey

Vier Marathons hatte Eliud Kipchoge vor London auf dem Konto. Nur einmal war er nicht als Erster ins Ziel gekommen: 2013 in Berlin musste er seinem Landsmann Wilson Kipsang den Vortritt lassen, der damals in 2:03:23 Stunden Weltrekord rannte. In der Hauptstadt Großbritanniens folgte jetzt die Revanche. Einen Kilometer vor dem Ziel schüttelte Kipchoge seinen Konkurrenten mit einer letzten Tempoverschärfung ab und überquerte schließlich fünf Sekunden vor ihm die Ziellinie.

Die Gratulation Kipsangs fiel herzlich aus, gemeinsam hatten die beiden mit einem pfeilschnellen letzten Fünf-Kilometer-Abschnitt den letzten Konkurrenten den Zahn gezogen. Weltrekordler Dennis Kimetto (Kenia; 2:05:50 h) hatte ebenso das Nachsehen wie der Sieger des Paris Marathons von 2012 Stanley Biwott (beide Kenia; 2:06:41 h) und Tilahun Regassa (Äthiopien; 2:07:16 h), der 2013 den Rotterdam Marathon für sich entschieden hatte.

Gar nicht ins Ziel kamen weitere hoch gewettete Athleten wie der Kenianer Geoffrey Mutai, der unter anderem Marathon-Siege in Boston und Berlin auf seinem Konto hat, oder Tsegaye Mekonnen (Äthiopien), der 2014 als 18-Jähriger in Dubai (Katar) gewonnen hatte.

Tigist Tufa nutzt die Gunst der Stunde

Ebenfalls spannend, aber nicht ganz so hochkarätig war das Rennen der Frauen, in dem in einer gemächlichen Zwischenphase sogar die Portugiesin Anna Dulce Felix (2:25:15 h; Platz 8) für das Tempo gesorgt hatte. In der Schlussphase des Rennens fasste sich schließlich Tigist Tufa ein Herz und zog der Konkurrenz davon. In 2:23:22 kam sie bis auf anderthalb Minuten an ihre Bestzeit heran und feierte nach dem Sieg 2014 beim Shanghai Marathon in London den nächsten großen Erfolg.

Die zweimalige London-Siegerin Mary Keitany (Kenia) kam in 2:23:40 Stunden knapp vor Tirfi Tsegaye (Äthiopien; 2:23:41 h) als Zweite ins Ziel. Hinter deren Landsfrau Aselefech Mergia (2:23:53 h), die zu Beginn des Rennens einen eher halbherzigen Vorstoß unternommen hatte, blieb Halbmarathon-Weltrekordlerin Florence Kiplagat (Kenia; 2:24:15 h) Rang fünf. Auch die Olympia-Zweite Priscah Jeptoo (Kenia; 2:25:01 h) spielte als Siebte keine Rolle in der Vergabe der vorderen Plätze.

Für das emotionale Highlight des London Marathons sorgte die mittlerweile 41 Jahre alte Weltrekordlerin Paula Radcliffe (Großbritannien), die am Sonntag ihre letzte Vorstellung auf großer Bühne gab. Mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht verabschiedete sie sich 42,195 Kilometer lang vielumjubelt von ihren Fans und schlug dabei ein beachtliches Tempo an: Zielankunft nach 2:36:55 Stunden. Die Plakate am Streckenrand sowie die Kommunikation der Medien, Athleten und Laufbegeisterten in den sozialen Netzwerken stand am Sonntag ganz unter dem Motto #thankspaula.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik…

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