| Para-Leichtathletik

Floors steigert eigenen Weltrekord, Europarekorde für Lacin und Schäfer

Die deutschen Para Leichtathleten haben beim Grand Prix in Paris starke Leistungen gezeigt: Johannes Floors verbesserte über 200 Meter seinen Weltrekord auf 21,12 Sekunden. Ali Lacin und León Schäfer sprinteten über die gleiche Distanz jeweils zu Europarekorden in ihren Startklassen.
pm/mbn

Der Kracher kam fast zum Schluss des Para-Grand Prix in Paris: Johannes Floors hatte schon am Donnerstag über 100 Meter (10,66 sec) und 400 Meter (46,78 sec) flotte Rennen gezeigt, gerade über die Stadionrunde fehlte ihm aber die Konkurrenz. Über 200 Meter zog der beidseitig unterschenkelamputierte Leverkusener auf der blauen Mondobahn im Stade Charléty dann am Freitag alleine voll durch und freute sich über einen Weltrekord: 21,12 Sekunden zeigte die Uhr trotz Gegenwind (-1,0 m/sec) an, eine Zehntelsekunde schneller als beim Integrativen Sportfest in Leverkusen Mitte Juni. „Das war beeindruckend“, sagte Bundestrainerin Marion Peters mit Blick auf die Weltmeisterschaften, die vom 7. bis 15. November in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) stattfinden.
 
Für Ali Lacin stoppte die Uhr nach 200 Metern bei 24,73 Sekunden – Europarekord. Sofort streckte er die Arme in die Höhe und jubelte Trainer Ralf Otto zu. Schon am Vortag hatte der Berliner mit 12,90 Sekunden über 100 Meter einen Europarekord bei den beidseitig oberschenkelamputierten Sprintern aufgestellt. Ein Beweis für seine starke Form auf dem Weg zur WM.

Auch Léon Schäfer darf sich über 200 Meter Europarekordhalter bei den einseitig Oberschenkelamputierten nennen, nachdem er im selben Rennen nach 27,22 Sekunden ins Ziel gekommen war. Allerdings konnte er sich vor Erschöpfung kaum darüber freuen, schließlich war der Weitsprung-Weltrekordhalter in der prallen Sonne nur zwei Stunden zuvor 6,60 Meter weit gesprungen – das hatte Kraft gekostet.

Irmgard Bensusan verpasst eigenen Weltrekord nur knapp

Irmgard Bensusan blieb über 200 Meter in 26,15 Sekunden nur sieben Hundertstel über ihrem Weltrekord, über 100 Meter sprintete sie schnelle 12,91 Sekunden und blieb erneut unter der 13-Sekunden-Marke. „Sie ist unfassbar stabil geworden auf einem höheren Niveau als in der Vorsaison, genau das möchte man im Jahr vor den Paralympics sehen“, sagte Marion Peters und fügte an: „Man darf nicht vergessen, dass wir in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung sind, da ist nicht immer mit Topleistungen zu rechnen. Umso mehr freue ich mich.“

Niko Kappel musste als letzter deutscher Athlet ran. Während vormittags viele Zuschauer vor Ort waren, war abends nach einer Verzögerung deutlich weniger los. Der Paralympics-Sieger fand vor leeren Rängen nicht richtig in den Wettkampf, konnte im letzten Versuch mit 13,62 Metern die Kugel aber noch einmal weit stoßen.

Alexander Kosenkow als Guide Richtung Para-WM

Auch die Jagd nach den WM-Normen spielte eine große Rolle, zumal der Grand Prix in Paris die letzte Möglichkeit auf ein Dubai-Ticket war. Stark verkaufte sich dabei Maria Tietze, die ihre 200-Meter-Bestzeit auf 28,59 Sekunden drückte und somit die Norm nur knapp verfehlte.

Eine neue Bestleistung gab es auch für Marcel Böttger mit seinem neuen Guide Alexander Kosenkow mit 11,36 Sekunden über 100 Meter. Damit unterstrich das Duo, dass es sich in Richtung Tokio auf einem guten Weg befindet. Im Weitsprung folgte mit 6,09 Metern ebenfalls eine Bestleistung, doch Kosenkow ist sicher, dass da noch mehr geht: „In Zukunft wollen wir mehr Akzente Richtung Weitsprung setzen, für einen Weitsprunganfänger war das eine gute Leistung.“

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024