| Studien-Ergebnis

Leichtathletik-EM Berlin 2018: Großer Gewinn für die Hauptstadt

Die Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin waren nicht nur sportlich ein großer Erfolg, sondern auch wirtschaftlich. Eine Studie (Event Impact Report), die der Europaverband EAA in Auftrag gegeben hat, zeigt, dass die Hauptstadt durch die größte Sportveranstaltung auf deutschem Boden in 2018 sozial und ökonomisch profitiert hat.
Pamela Lechner

<link https: www.european-athletics.org competitions european-athletics-championships news article="berlin-2018-event-impact-report-big-benefits-the-host-city/" _blank>Eine kürzlich veröffentlichte ökonomische Analyse, die die Schweizer Firma Rütter Soceco AG und die Universität für Angewandte Wissenschaften in Luzern im Auftrag des Leichtathletik-Europaverbandes EAA durchführten, berechnete auf mehreren Ebenen eine positive Bilanz für die Europameisterschaften 2018. Die Premiere des Multi-Sport-Events "European Championships", bei dem neben der Leichtathletik-EM in Berlin parallel in Glasgow (Schottland) kontinentale Titelkämpfe in sechs weiteren Sportarten stattfanden, brachten 144 Millionen Euro Umsatz für die deutsche Wirtschaft.

Im Rahmen der EM wurden in Berlin 1.000 zusätzliche Vollzeit-Stellen geschaffen und 300 weitere Jobs im übrigen Deutschland. Der Staat nahm dadurch fast elf Millionen Euro an zusätzlichen Steuern ein. Ein Teil dieser Einnahmen kam dadurch zustande, dass Gäste und Besucher rund um die Leichtathletik-EM insgesamt 270.000 Übernachtungen in Hotels und anderen Unterkünften verbuchten.

Weltweit 1.359 Stunden TV-Übertragung

Der wirtschaftliche Effekt des Events war auch außerhalb von Deutschland messbar. Insgesamt 1.359 Stunden TV-Übertragungen (Live-Sendungen, Wiederholungen und Highlights) wurden im Zeitraum von einer Woche vor bis zwei Wochen nach der EM ausgestrahlt. Mit sämtlichen anderen Medien (Zeitung, Magazine, Radio und Online) zusammengenommen, hat die Berichterstattung rund um Berlin 2018 einen Werbewert von 91,5 Millionen Euro generiert.

Abgesehen von den kurzfristigen finanziellen Gewinnen erwartet die Studie auch signifikante Langzeit-Effekte. Denn 98 Prozent der Berlin-Besucher, die aus dem Ausland kamen, würden Familie und Freunden eine Reise in die Hauptstadt empfehlen. 72 Prozent der EM-Besucher waren mit der Veranstaltung sehr zufrieden, weitere 25 Prozent zufrieden. Etwa 95 Prozent der Athleten und Delegierten der Mitgliedsverbände gaben in sämtlichen Bewertungen sehr hohe Zufriedenheitswerte an. Kulturell und sozial waren die Championships also ebenfalls ein Erfolg.

In den fünf Jahren Vorlaufzeit bis zur EM Berlin 2018 wuchs die Mitgliederzahl von Jugendlichen in Berliner Leichtathletik-Clubs um 30 Prozent. Die Stadt nutzte das Groß-Event aktiv, um in Kooperation mit den regionalen Vereinen und dem lokalen Organisationskomitee der EM die Teilhabe an der Sportart zu erhöhen.

München bewirbt sich um European Championships 2022

"Die Ergebnisse der Studie haben uns nicht überrascht, da ich bereits gesagt hatte, dass es die beste Leichtathletik-EM der Geschichte war. Dennoch ist es erfreulich, dass sich unsere Eindrücke nun durch die Zahlen bestätigen", kommentierte der norwegische EAA-Präsident Svein Arne Hansen die Analyse. "Der Report zeigt – dank Berlins exzellenter Organisation und Durchführung einer großartigen Meisterschaft – auch, dass die Leichtathletik noch immer eine attraktive und aufregende Sportart für ein breites Publikum ist."

Die Resultate sollen Städte ermutigen, sich in Zukunft um die Austragung von europäischen Leichtathletik-Veranstaltungen zu bewerben. Für die Austragung der nächsten European Championships 2022 – 50 Jahre nach den Olympischen Spielen – <link news:68417>bewirbt sich München.

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