| Olympiasieger lädt ein

Thomas Röhler holt Weltklasse-Speerwerfer nach Jena

Bei der offiziellen Pressekonferenz zum 2. Internationalen Speerwurf-Meeting Jena hat Olympiasieger Thomas Röhler einen Vorgeschmack auf ein ganz besonderes Speerwurf-Wochenende am 11./12. Juni in der Jenaer Oberaue gegeben. Erwarten können die Zuschauer nicht nur internationale Top-Athleten, sondern auch die besten deutschen Nachwuchswerfer und ein attraktives Rahmenprogramm.
Jane Sichting

Von Müdigkeit und Stress war am Donnerstagvormittag bei Thomas Röhler (LC Jena) nichts zu sehen. Obwohl er als festes Mitglied des Organisationsteams des 2. Internationalen Speerwurf-Meetings Jena tief in die Vorbereitungen involviert ist, führte der 25-Jährige gut gelaunt und frisch durch die Pressekonferenz. Ebenfalls zu Wort kamen auch 100-Meter-Werfer Uwe Hohn (mit dem alten Speer), die WM-Fünfte von 2013 aus Australien Kathryn Mitchell sowie die drei Jenaer Nachwuchstalente Tom Pabst, Marie Bertl und Marie-Theres Bergmann.

Im letzten Jahr eher kurzfristig aufgrund einer Lücke im internationalen Wettkampfplan ins Leben gerufen, zählt das Spezialmeeting auch international bereits zu einer Spitzenadresse. Viel Überredungskunst brauchte es deshalb nicht, die kroatische Olympiasiegerin von Rio, Sara Kolak, den US-Meister von 2016 Curtis Thompson sowie zahlreiche nationale Titelträgerinnen wie Anna Wessmann (Schweden) und Mathilde Arndraud (Frankreich) zu gewinnen.

"Spannende Felder"

„Das Besondere an solchen regionalen Meetings ist es, spannende Felder zu haben. Es geht vor allem auch um die Sichtbarkeit von jungen Talenten. Bei den Männern haben wir daher auch zwei Starterfelder", erzählte Thomas Röhler. „Spannend wird es vor allem im Spitzenfeld, da sitzt mir ja zum Beispiel Johannes Vetter als aktuell Zweiter der Weltjahresbestenliste im Nacken.“

Mit einer Bestweite von 89,69 Metern könnte es Vetter (LG Offenburg) bei guten Windbedingungen als viertem Deutschen überhaupt gelingen, die 90-Meter-Marke zu übertreffen. Über die Wurfbedingungen der Anlage in der Jenaer Oberaue sagte Röhler: „Ich bin eher ein bahnabhängiger und bevorzugter Stadionwerfer – allein wegen der Atmosphäre. Doch wenn die Bedingungen passen, sind auch auf der Wiese richtig weite Würfe möglich.“ Bereits im letzten Jahr konnte der Jenaer mit dem Erzielen einer  Weltjahresbestleistung eindrucksvoll beweisen, welch positive Wirkung auch die einzigartige Zuschauerkulisse hat.

„Nah dran, statt nur dabei“

Das Motto des Meetings „Nah dran, statt nur dabei“ wird entsprechend umgesetzt. „Die Fans sitzen bis zu 1,50 Meter nah an der Anlaufbahn und haben von den Tribünenplätzen super Sichtverhältnisse auf den Wurfplatz, wo die Speere einstechen. Auch haben wir erstmals eine drei Meter große Videoleinwand für Aufnahmen, die der Zuschauer so nicht sehen kann.“ Zudem wird es exklusive Interviews mit VIP-Gästen wie dem amerikanischen Vize-Weltmeister von 1983, Tom Petranoff, geben.

Trotz seiner Rolle als Mitorganisator freut sich Röhler auch auf seinen aktiven Einsatz als Werfer. „Ich bin selbst auf die Leistung gespannt. Ich habe, ähnlich wie Johannes, eine voll gepackte Wettkampfwoche. Erst geht es am 8. Juni nach Rom zum zweiten Diamond League-Meeting, dann werfe ich hier in Jena und direkt am nächsten Tag fliege ich traditionell wieder nach Finnland. In Turku soll man ja weit werfen können“, lachte er. Zweifel, dass sich der Stress negativ auf seine Leistungen auswirken könne, räumte Röhler mit einer klaren Ansage aus: „Fakt ist, ich bin gut drauf. Mehr will ich zu der Geschichte gar nicht sagen.“

Bevor sich jedoch am Sonntag die Weltelite trifft, steht der Samstag im Zeichen des Nachwuchses. Deutschlands beste U18- und U20-Athleten wollen sich wie Lokalmatadorin Marie-Theres Bergmann für die U20-EM in Grosseto (Italien; 20. bis 23. Juli) oder die U18-WM in Nairobi (Kenia; 12. bis 16. Juli) qualifizieren. Mit dem „Jenaer Javelin Kids Cup“ sollen Thüringer Schüler der 6. Klasse für den Speerwurf begeistert werden ("weg vom Handy, ab auf den Sportplatz“). Daneben wird für Zuschauer die noch sehr junge Sportart Disc Golf angeboten, die Röhler und Co. regelmäßig zur Erwärmung nutzen. Die Frisbee kann bis zu 150 Meter weit fliegen, also noch ein Stück weiter als die Speere.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024