Ohne einen Vorbereitungs-Wettkampf will Speerwerfer Thomas Röhler (LC Jena) am 15. Mai gleich in Doha (Katar) in die Diamond League starten. Ganz oben in der Saisonplanung des Gewinners des Diamond Race 2014 stehen aber die Weltmeisterschaften in Peking (China; 22. bis 30. August).
Thomas Röhler pendelt zwischen dem portugiesischen Albufeira und Jena - jedenfalls in diesem April. Nach zehn Tagen in Thüringen schlägt er noch in dieser Woche sein Trainingslager im Werfer-Mekka in der Algarve auf, im Süden Portugals. "Ziel ist es, bei stabilen Bedingungen dort weiter an der Technik zu feilen. Entscheidend in unserer Disziplin sind zu 80 Prozent die technischen Fertigkeiten", meint der Speerwerfer.
Der Deutsche Meister zählt zu den aussichtsreichsten Anwärtern auf einen Startplatz bei den diesjährigen Weltmeisterschaften im Pekinger "Vogelnest". Auf die WM-Vorbereitung legt der Jenaer seine volle Konzentration. "Dafür will ich bereits früh in der Saison international konkurrenzfähig sein und wie alle anderen Jungs versuchen, peu à peu die Leistung im Saisonverlauf zu steigern", erklärt er.
Priorität liegt auf Peking
Bisher hat Röhler in diesem Jahr neben dem dritten Platz bei den Thüringer Hallenmeisterschaften im Hochsprung mit überquerten 1,86 Meter nur einen Speerwurf-Wettkampf bestritten. Mit 81,83 Meter belegte er Platz zwei beim Winterwurf-Europacup im portugiesischen Leiria. Den Wettbewerb bestritt er aus dem vollen Training heraus, mit viel Risiko und vier Fehlversuchen bei sechs Würfen. "So gesehen war's eine gute Standortbestimmung", meint er. Bis zum Saisonauftakt beim Start der diesjährigen Diamond-League-Serie in Doha werden keine weiteren Wettkampfwürfe folgen.
Der Schützling von Trainer Harro Schwuchow, der ohne nennenswerte Verletzungsausfälle über den Winter gekommen ist, empfindet es nicht als zusätzlichen Druck, dass er als Vorjahressieger der hochkarätigsten Leichtathletik-Serie der Welt startet. "Der vorjährige Gesamtsieg ist ungeplant passiert. Mein vorrangiges Ziel ist es auch nicht, den Sieg zu wiederholen. Mit meinen 23 Jahren bin ich immer noch ein 'frischer' Speerwerfer. Mein Ziel in der neuen Saison ist es, noch mehr Stabilität in die Würfe zu bekommen", erklärt er.
Ziel 88 Meter
Der Auftakt in Katar eröffnet eine kleine Wettkampfserie mit Starts des Studenten der Wirtschafts- und Sportwissenschaften im tschechischen Ostrava (26. Mai), in Dessau (29. Mai) und zwei Tage später im heimischen Abbe-Sportfeld. Dort stellte der Tscheche Jan Zelezny an Pfingsten 1996 mit 98,48 Metern den noch heute gültigen Weltrekord auf.
Eine Weite über 88 Meter und damit eine Verbesserung seines persönlichen Rekords von 87,63 Meter ist ein erstes Ziel. "Auch wenn ich keiner bin, der Rekorde jagt", formuliert Röhler, der in diesem Jahr neben den sportlichen Zielen auch sein Bachelor-Studium abschließen will. Wo er dann seine berufliche Zukunft sieht, ist noch offen. "Sicher ist nur, dass es nach dem Bachelor mit dem Studium weitergehen soll, Richtung Master-Abschluss", legte sich der 1,91 Meter große und 90 Kilogramm schwere Jenaer fest.
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)