| U23-DM Wesel

U23 männlich - Von Disziplin zu Disziplin

Von Disziplin zu Disziplin: leichtathletik.de berichtet am 14. und 15. Juni aus Wesel von den Deutschen U23-Meisterschaften. Hier finden Sie die Entscheidungen der männlichen Junioren vom Sonntag.
mh / hk / pr
200 METER

Zweiter Streich von Patrick Domogala

Augen zu und durch - nach dieser Devise setzte Patrick Domagala (MTG Mannheim) seinen am Vortag eingeschlagenen Erfolgskurs fort und rannte in 21,08 Sekunden mit deutlichem Vorsprung ins Ziel. "Es war heute mehr Arbeit. Die Beine waren von gestern schwer. Außerdem ist es nicht einfach zwei Tage die Konzentration hochzuhalten. Aber ich bin zufrieden, weil ich meine Titelsammlung ausbauen konnte", sagte der Sprint-Doppelmeister. "Ich dachte es wird ein bisschen schneller. Leider war die Kurve nicht so gut. Aber ich versuche gleich mit einem Staffelsieg aus einem sehr guten Wochenende ein perfektes Wochenende zu machen", schmunzelte der Mannheimer. Till Helbig (LG Wilhelmshaven; 21,27 sec) sprintete auf den Silberrang vor Robert Hind (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken; 21,35 sec). hk

400 Meter

Johannes Trefz nach Belieben

"Für mich hat nur der Titel gezählt. Ich habe nicht alles raus gekitzelt, was drin war, hab´ mich auf der Zielgeraden relativ sicher gefühlt", kommentierte Johannes Trefz (LG Stadtwerke München) sein verhaltenes Auftreten. Hintergrund: Der 22-Jährige, dessen Bestzeit bei 46,50 Sekunden steht, hofft auf einen Staffeleinsatz bei der Team-EM. Auf Bahn sechs agierend, musste er schon bald die Spitze übernehmen. "Weil ich relativ weit außen war, hatte ich schon bald niemanden mehr vor mir, auf den ich mich konzentrieren konnte", so der Viertelmeiler. "Hinzu kam, dass wir sehr starken Gegenwind auf der Gegengeraden hatten. Das hat Kraft gekostet." Niklas Müller (SG Johannesberg; 47,43 sec) und Lukas Hamich (LAC Erdgas Chemnitz; 47,61 sec) erkämpften mit Hausrekorden Medaillen. U20-Langhürdler Jonas Hanßen (SC Myhl LA) steigerte sich im Vorlauf auf 47,64 Sekunden, verzichtete aber auf das Finale. hk

800 METER

Dennis Krüger von der Spitze weg

Dennis Krüger (1. Vfl Fort. Marzahn) hat von Beginn an nichts anbrennen lassen und mit einem eindrucksvollen Start-Ziel-Sieg seine sehr gute Verfassung unter Beweis gestellt. "Ich bin einfach vorne weg, wollte mein Ding machen. Die Jungs haben ein bisschen gelauert, wollten sich reinhängen, aber das Spiel habe ich nicht mitgespielt", so der 21-Jährige. "Damit bin ich nicht so zufrieden, die hätte schneller sein müssen", kommentierte er seine Siegerzeit von 1:50,37 Minuten. "Bei mir gehts unter 1:46", machte er eine klare Ansage bezüglich seiner Perspektiven. Ulm werde sicher spannend, er freue sich darauf, meinte der Schützling von Hansi Stephan hinsichtlich der Deutschen Meisterschaften Ende Juli. Mit seiner Zeit von 1:46,56 Minuten fehlen auch nur noch 26 Hundertstel an der EM-Norm. Kevin Stadler (Erfurter LAC; 1:51,17 min) schob sich in Wesel auf der Zielgeraden noch an U20-Europameister Patrick Zwicker (LC Rehlingen; 1:51,80 min) vorbei. Er hatte 300 Meter vor Schluss verschärft, kam aber nicht am späteren Sieger vorbei. hk

1.500 METER

Marius Probst zündet den Turbo

Marius Probst (TV Wattenscheid 01) flog auf den letzten 200 Metern förmlich an die eigentlich schon enteilten Favoriten heran, um sie dann auf den finalen 50 Metern regelrecht abzufertigen und in 3:52,74 Minuten mit erhobenen Armen ins Ziel zu stürmen. "Es wurde viel geschubst, da bin ich erst einmal hinten geblieben. Als es schneller wurde, bin ich dran geblieben. Denn ich wusste, dass ich hintenheraus ein Pfund drauf habe", so der 19-Jährige, der vom Fußball kommt und erst im dritten Jahr Mittelstreckentraining betreibt. In Osterode und Mannheim nimmt er demnächst Kurs auf die 3:46,90 Minuten, die der DLV für einen Start bei der U20-WM verlangt. Nur zwei Hundertstel trennten den Zweiten und Dritten. Abdi Uya Hundesa (LC Mengerskirchen; 3:53,06 min), der 300 Meter vor Schluss im bis dato dicht beieinander befindlichen Feld das Tempo angezogen hatte, holte Silber vor Sebastian Schenk (VfV Spandau; 3:53,08 sec). hk

110 METER HÜRDEN

Jonas Christen glänzt

Jonas Christen (TSG Niefern) war im Finale eine Klasse für sich und stürmte in 14,09 Sekunden mit sicherem Vorsprung ins Ziel. "Der Start war extrem schlecht. Ich bin fast in die erste Hürde reingekracht, aber sonst war der Lauf akzeptabel", analysierte er. "Ich war im letzten Jahr die ganze Saison verletzt und Wesel erst mein dritter Wettkampf in dieser Saison. Es geht immer mehr bergauf." Ziel ist eine 13 vor dem Komma. "Die 14 fällt vielleicht noch dieses Jahr ", so der U23-Meister, der sich trotz dominanter Vorlaufleistung keineswegs als Favorit gesehen hatte. Die weitere Medaillenvergabe war überraschend. Marcel Jastrzembski (SCC Berlin; 14,44 sec) erkämpfte Silber, Lokalmatador Stephan Sanders (Weseler TV; 14,48 sec), der ältere Bruder des Hochsprung-Siegers Torsten Sanders, Bronze. hk

400 METER HÜRDEN

Felix Franz mit halber Kraft

"Der Titel war Ziel, von daher ist alles okay", sagte Felix Franz (LG Neckar-Enz) nach seinem Sieg in 50,45 Sekunden. "Ich habe es zwischen Hürde vier und sieben ein bisschen schleifen lassen. Und dann hintenheraus noch viel Kraft gehabt, noch einmal angezogen. Aber normal muss ich vorne schon mehr Druck machen", so der 21-Jährige, der die Norm für die EM in Zürich bereits erfüllt hat. "Ich hatte bisher nur diesen einen Lauf in München, den ich voll machen konnte. Ich war ziemlich eingeschränkt in meiner Wettkampfwahl war, weil mich mein Verein bei der Team-DM in anderen Disziplinen gebraucht hat." Dass er fünf Wochenenden am Stück im Einsatz war, habe Spuren hinterlassen. "Hinzu kommt, dass ich letzte Woche krank war." Einen starken Eindruck hinterließ der vom TV Wattenscheid 01 zur LG Kindelsberg Kreuztal zurückgekehrte Tobias Becker, der in 51,09 Sekunden Silber erkämpfte. Der dritte Podestplatz ging an Rico Thränert (Schweriner SC, 51,52 sec).  hk

3.000 METER HINDERNIS

Valentin Unterholzner holt den Titel

Valentin Unterholzner (LG Telis Finanz Regensburg) ragte über die Böcke heraus. Früh löste er sich von den Verfolgern, um ungefährdet zu seinem ersten nationalen Meistertitel auf der Bahn zu spurten. "Schade, dass ich so viel allein machen musste. Aber ich wollte nicht, dass es ein langsames, taktisches Rennen wird. Mein Ziel war eigentlich unter 8:50 Minuten zu laufen, was ich auch kann. Darauf haben meine 14:07 Minuten in Koblenz hingedeutet", so der vorjährige Vizemeister, der in Landshut groß geworden ist und sich im Herbst 2012 mit seinem Trainer Werner Forster der Regensburger Läufer-Hochburg angeschlossen hat. Auch Jost-Lennart Heese (SCB Berlin; 8:55,24 min) und Jan Lukas Becker (LG Region Karlsruhe; 8:55,98 min) blieben in Wesel unter der Neun-Minuten-Mauer. hk

4x100 Meter

Wattenscheid behauptet sich

Es hätte das perfekte Wochenende für Patrick Domogala (MTG Mannheim) werden können. Nach zwei Goldmedaillen über 100 und 200 Meter fehlte nur noch der Staffel-Titel zum vollkommenen Glück. Doch die starke Staffel des TV Wattenscheid 01 hatte etwas dagegen. In Führung liegend gingen die Blau-Weißen auf die Zielgerade. Dort behauptete sich mit Carlo Weckelmann der Jüngste des Quartetts und überquerte nach 40,26 Sekunden den Zielstrich als Erster. Dahinter liefen die Vorjahressieger der MTG Mannheim in 40,59 Sekunden zu Silber. Bronze ging an die Staffel der LG Stadtwerke München (41,05 sec). mh

4x400 Meter

Gold für die LG Unterlüß/Faßberg/Oldendorf

Sie waren mit der schnellsten Zeit angereist und durften sich am Ende auch über den U23-Titel freuen. Mit deutlichem Vorsprung überquerte Schlussläufer Jannik Rehbein nach 3:12,32 Minuten als Erster die Ziellinie und sicherte Gold für die Staffel der LG Unterlüß/Faßberg/Oldendorf. Die Silber-Staffel der TSG Bergdorf (3:14,76 min) trat mit gleich zwei U20-Athleten an, Startläufer Alexander Kessler und Schlussläufer Jakob Krempin. Mit der Staffel der StG Rhede-Sonsbeck-Wesel (3:15,00) sicherte sich ein weiterer Medaillen-Kandidat in einem packenden Finish Rang drei. mh

3x1.000 Meter

Klare Sache für den SC Magdeburg

Ohne annähernd an seine Grenzen gehen zu müssen, machte U20-Klassemittelstreckler Julius Lawnik als Schlussläufer des Magdeburg Trios den Titel klar. Dabei konnte er auf die solide Vorarbeit seiner ebenfalls noch der Jugendklasse angehörenden Teamkollegen Stephan Törmer und Marcel Ebel setzen. In 7:20,22 Minuten hatte das Trio gut sechs Sekunden Vorsprung auf Arthur Voigt sowie Bernhard und Martin Weinländer, die dem LAC Quelle Fürth (7:26,45 min) Silber bescherten. Platz drei ging an die Staffel des LSC Höchstadt/Aisch (7:28,21 min). Bastian Grau, Marco Kürzdörfer und Tobias Budde waren für die Bayern unterwegs. hk

STABHOCHSPRUNG

Marian Reichert fliegt zur Bestleistung

Marian Reichert (LAZ Salamander Kornwestheim-LB) hat sich nach seinem verletzungsbedingten Ausfall der Hallensaison mit einer neuen Bestleistung den Titel geholt. Als Einziger überquerte er 5,25 Meter und versuchte sich anschließend vergebens an der Normhöhe für die Deutschen Meisterschaften in Ulm. 5,36 Meter waren an diesem Tag noch zu hoch. „Nach dem Sieg war die Luft raus“, sagte er. „Ich bin mit dem Ziel eine Medaille zu holen angereist. Mit dem Titel habe ich nicht gerechnet.“ Die gleiche Höhe teilen sich dahinter Oleg Zernikel (ASV Landau) und Jonas Efferoth (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit übersprungenen 5,20 Meter. Der Silbermedaillengewinner Oleg Zernikel, einer der Jüngsten im Feld, war zufrieden. Aber: „Vom Gefühl her wäre schon noch eine Höhe mehr drin gewesen“, sagte der U20-Athlet. pr

DREISPRUNG

Felix Wenzel: „Der Titel ist Bombe!“

Ein winziger Zentimeter fehlte Felix Wenzel (SC Potsdam) zum doppelten Glück. Mit 15,99 Metern gewann er die Goldmedaille. Beachtlich: Als er bereits als Sieger feststand, steigerte sich der Potsdamer im abschließenden Versuch erneut. „Der eine Zentimeter hätte es aber schon noch sein dürfen“, scherzte der glückliche Sieger. Die Freude über den Sieg überwog indes eindeutig. „Ich bin gut in den Wettkampf gekommen. Die Atmosphäre war Bombe. Dass mein Teamkollege Silber geholt hat, macht den Tag noch schöner.“ Als nächste Mission steht für Felix Wenzel nun die Jagd nach dem fehlenden Zentimeter auf dem Plan. Silber gewann Max Pietza (SC Potsdam) mit 15,77 Metern. Auf den Bronzerang schob sich im sechsten Versuch der Vorjahressieger Marcel Kornhardt (ASV Erfurt). 15,60 Meter wurden für ihn gemessen. mh  

DISKUSWERFEN

Gold nach Verletzung für Benedikt Stienen

Vier Wochen hatte Benedikt Stienen (TSV Bayer 04 Leverkusen) aufgrund einer Verletzung im Vorfeld der U23-DM nicht werfen können. Trotz dieser ungünstigen Ausgangslage ging er zuversichtlich an den Start. „Ich war schmerzfrei und wusste, dass ich weit werfen kann.“ 57,47 Meter standen für ihn nach sechs Durchgängen im Ergebnisprotokoll. „Es hätte schon ein bisschen weiter gehen können“, sagte der Goldmedaillen-Gewinner und kündigte an, die 62-Meter-Marke Ende der Saison noch angreifen zu wollen. Vorerst gilt es, den Trainingsrückstand aufzuarbeiten und viele Trainingswürfe zu absolvieren. Für einen spannenden Wettkampf bis zum Ende sorgte Henning Prüfer (SC Potsdam; 57,40). Der U20-Athlet steigerte sich stetig und kam bis auf sieben Zentimeter an die Goldweite heran. Bronze sicherte sich aufgrund des bessern zweiten Versuches Tony Zeuke (LV 90 Erzgebirge; 54,03 m). mh

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