Beim Kongress des Weltverbands IAAF in Doha (Katar) ist Präsident Sebastian Coe am Mittwoch einstimmig in seinem Amt bestätigt worden. DLV-Präsident Jürgen Kessing schaffte es nicht ins Council.
IAAF-Präsident Lord Sebastian Coe bleibt für weitere vier Jahre Chef des Weltverbandes. Der frühere Mittelstreckenläufer wurde am Mittwoch beim IAAF-Kongress in Doha, wo ab Freitag die Weltmeisterschaften stattfinden werden, mit 203 Stimmen einstimmig wiedergewählt. „Das war keine einfache Reise“, blickte der Brite auf seine ersten vier Jahre an der Spitze des Weltverbandes zurück. Nach den Korruptionsvorwürfen um seinen Vorgänger Lamine Diack und dem russischen Doping-Skandal hatte der 62-Jährige die IAAF grundlegend reformiert. Für seine zweite Amtszeit hat sich der zweifache Olympiasieger vorgenommen, seinen Kurs fortzusetzen: „Die ersten vier Jahre waren die Zeit der Veränderung, die nächsten vier werden eine Zeit des Aufbauens.“
Die erste weibliche IAAF-Vizepräsidentin ist mit Ximena Restrepo, der Olympia-Dritten über 400 Meter von 1992, eine Kolumbianerin. Weitere IAAF-Vizepräsidenten werden in den kommenden vier Jahren Stabhochsprung-Legende Sergey Bubka (Ukraine), der Australier Geoffrey Gardner und Prinz Nawaf Bin Mohammed Al Saud aus Saudi-Arabien sein.
Jürgen Kessing verpasst Sitz im Council
Jürgen Kessing, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), hat es unter 37 Bewerbern nicht unter die 13 Auserwählten geschafft, die für die kommenden vier Jahre als Mitglieder ins Council des Weltverbandes gewählt wurden. 45 Stimmen hatte der DLV-Präsident erhalten, „ein respektables Ergebnis“, wie Jürgen Kessing selbst fand. Bereits zuvor hatte der Oberbürgermeister von Bietigheim-Bissingen bekannt, die Chance ins Council einzuziehen sei nicht sehr groß, da er erst seit zwei Jahren DLV-Präsident und in der IAAF noch nicht so bekannt sei. „Mit der Kandidatur will ich aber ein klares Zeichen setzen, dass der weltgrößte Leichtathletik-Verband in der IAAF-Führung wieder vertreten sein sollte“, hatte der ehemalige Zehnkämpfer vor dem Kongress gesagt. Letzter deutscher Vertreter im IAAF-Council war von 2007 bis 2015 der einstige DLV-Chef Helmut Digel. Kessings direkter Vorgänger Clemens Prokop hatte sich 2015 vergeblich um einen Council-Sitz beworben.
Ins Council geschafft hat es mit Alberto Juantorena (Kuba) der bis heute einzige Athlet, der jemals bei Olympischen Spielen Gold über 400 und 800 Meter gewinnen konnte. Auch die Marokkanerin Nawal El Moutawakel, 1984 Olympiasiegerin über 400 Meter Hürden, und der ehemalige Dreisprung-Weltrekordler Willie Banks (USA) konnten sich bei der Wahl durchsetzen. Die Liste der neu gewählten Council-Mitglieder finden Sie hier.
Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)