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Gotha am Freitag | Barbara Gähling krönt DM-Auftakt mit Weltrekord

Porträt von Masters-Athletin Barbara Gähling im Vereinstrikot mit Urkunde und Blumen in der Hand © Dirk Gantenberg
Barbara Gähling hat am Freitag bei den Deutschen Masters-Meisterschaften im Volkspark-Stadion in Gotha für einen glänzenden Auftakt gesorgt: Über 300 Meter Hürden rannte sie neuen W60-Weltrekord. Im Hochsprung scheiterte sie erst an der neuen Weltrekordmarke von 1,55 Metern. Die deutsche Bestleistung im Hammerwurf der M90 verbesserte Lothar Huchthausen.
Sandra Arm

Drei Starts, drei Medaillen und einen Weltrekord: Barbara Gähling (LT DSHS Köln) ist eine der erfolgreichsten Athletinnen ihrer Altersklasse. Zum DM-Auftakt gab es gleich die erste Spitzenzeit über 300 Meter Hürden. Ihren alten Weltrekord in der W60 von 47,79 Sekunden verbesserte sie auf 47,63 Sekunden und sieht dabei noch reichlich Potenzial für mehr.

„Auf jeden Fall. Es fühlte sich so an, dass da noch was geht. Es war noch nicht das Ende. Aber das Ende für dieses Jahr. Ich bin nach diesem Wochenende und für dieses Jahr durch mit Wettkämpfen. Die Hürden gibt es dann erst wieder nächstes Jahr. Ich stand jetzt vor jeder Hürde, das Rennen lief nicht optimal. Im Training ist das immer was anderes, dann hat man hier ein bisschen mehr Adrenalin und mehr Druck im Schritt, und dann steht man vor den Hürde“, blickte sie auf ihren Auftakt zurück. 

Starts in insgesamt sieben Disziplinen geplant

Anschließend folgte der Hochsprung, wo Barbara Gähling sehr lange warten musste, ehe sie bei 1,35 Meter einstieg. „Ich habe erstmal eine Stunde da rumgesessen, und dann musste ich mich neu aufwärmen. Damit habe ich einfach nicht gerechnet. Ich dachte, dass ich mit einem Aufwärmen durch alles komme. Das ist mir dann nicht gelungen“, sagte sie. Sie meisterte alle Höhen bis 1,45 Meter ohne Fehlversuch. Bei 1,50 Meter brauchte sie drei Anläufe und ließ im Anschluss die neue Rekordmarke von 1,55 Meter auflegen. „Im dritten Versuch habe ich die Latte ganz knapp runtergerissen. Das war auf jeden Fall spannend.“

Auf Hochsprung folgte nur wenige Minuten später das Kugelstoßen. Da hätte die Kölnerin gern die Zwölf-Meter-Marke übertroffen. Für sie gingen 11,94 Meter ins Protokoll ein. „Mit der Weite bin ich nicht zufrieden – und ehrlich, ich bin total kalt, durchfroren vom Hochsprung noch. Die Luft war dann einfach raus.“ Doch das war erst der Auftakt. In den nächsten zwei Tagen sind weitere vier Starts über 200, 400 Meter, Weitsprung und Speerwerfen angepeilt. „Ich mache hier einen kleinen Siebenkampf, aber an drei Tagen. Das ich auch mal ganz schön“, freut sie sich bereits auf ihr weiteres Programm.

Seine eigene deutsche M90-Bestleistung im Hammerwurf steigerte Lothar Huchthausen (SV Rot-Weiß 1868 Arneburg) auf 27,97 Meter. Deutlich vor der Konkurrenz holte sich Hermann Huppertsberg (Deutsche Turnerschaft Ronsdorf) mit dem Hammer den deutschen M80-Meistertitel mit neuer Bestmarke von 45,86 Metern. Doppel-Gold gewann in der W85 Ingrid Holzknecht (LG Elmshorn). Zunächst war sie mit dem Hammer und 21,19 Meter erfolgreich. Im Anschluss ging sie mit der Zwei-Kilo-Kugel auf Weitenjagd und setzte sich mit 7,43 Metern durch. 

Spannende Mittelstrecken-Entscheidungen

Packende Rennen gab es unterdessen über 1.500 Meter, wo teilweise neue Bestleistungen purzelten. Wie in der W40: Siegerin Claudia Valix (LG Stolberg) kam in neuer Bestzeit von 5:08,87 Minuten ins Ziel. Gefolgt von Judith Weber (Post-Sportverein Trier; 5:15,29 min) und Nina Windhausen (OSC Waldniel; 5:17,52 min), die ebenfalls ihre Bestzeiten steigern konnten.

In der M45 sah bei dem Deutsche Rekordhalter über 1.500 Meter Danny Schneider (TSG Schwäbisch Hall) alles nach einem Start-Ziel-Sieg aus. Er hatte sich auf den ersten zwei Runden einen ordentlichen Vorsprung herausgelaufen. Von hinten kam Arthur Kramer (LG Röthenbach), der den Rückstand immer weiter verkürzte. Doch Danny Schneider brachte den knappen Vorsprung in 4:16,16 Minuten vor Arthur Kramer in 4:18,85 Minuten über die Ziellinie.

In der M50 gab es ebenfalls ein packendes wie schnelles Rennen über 1.500 Meter: Den deutschen Meistertitel erlief sich Tim Gollisch (LG Göttingen) in neuer Bestzeit von 4:32,30 Minuten. Sein weibliches Pendant Tanja Saretzki (LG Hohenfels) holte sich den Titel ebenfalls in neuer Bestzeit von 5:07,01 Minuten. Weitere Topzeiten liefen Brigitte Rupp (TSG 08 Roth) in der W65 in 6:09,96 Minuten. In der M75 durfte sich Heinz Schwarz (LG Rhein-Wied) über eine neue Bestzeit wie den Titel in 6:12,14 Minuten freuen.

Spitzenleistungen über die Hürden

Ebenfalls zum Auftakt im Programm standen die Langhürden. Dort gab es ebenfalls einige Spitzenleistungen, die mit Titeln und neuen Bestzeiten einhergingen. In der M50 war es Tobias Roese (KSV Hoheneck), der die 400 Meter Hürden in 63,54 Sekunden als Schnellster zurücklegte. Markus Stiegler (SSV Ulm 1846) gelang dies in der M55 in 71,24 Sekunden. In der M65 war Thomas Michael (SC Magdeburg) über 300 Meter Hürden in 50,58 Sekunden der Schnellste. Bernhard Grißmer (TV St. Wedel) war in der M70 in 54,52 Sekunden am erfolgreichsten.

Für ein schnelles Resultat in der W45 über 400 Meter Hürden sorgte Martina Meissner (LAC Essingen) in 71,11 Sekunden. In der W50 war auf den verkürzten 300 Meter Hürden die Schnellste Tina Schulz (LG Nord Berlin) in 54,26 Sekunden. 

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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