| Halbmarathon

Yalemzerf Yehualaw fehlen in Neu-Delhi nur 15 Sekunden zum Weltrekord

Nur um 15 Sekunden hat Yalemzerf Yehualaw in Neu-Delhi am Sonntag den Halbmarathon-Weltrekord verpasst. Mit 1:04:46 Stunde lief die Äthiopierin die zweitschnellste je gelaufene Zeit über die 21,0975-km-Distanz.
Jörg Wenig

Es war eine absolute Weltklasse-Zeit von Yalemzerf Yehualaw (Äthiopien) beim Neu-Dehli-Marathon (Indien) am Sonntag. In 1:04:46 Stunde gewann die erst 21-jährige Athletin und blieb damit lediglich 15 Sekunden über dem bestehenden Weltrekord. Damit stellte sie neben einem neuen Veranstaltungsrekord auch die zweitschnellste jemals gelaufene Zeit über diese Distanz auf.

Auf Rang zwei kam die Kenianerin Ruth Chepngetich, die sich auf eine Zeit von 1:05:06 Stunde steigerte und damit auf Rang acht in der Liste der schnellsten Läuferinnen aller Zeiten kletterte. Rang drei belegte die aktuelle Weltrekordlerin Ababel Yeshaneh, die im Februar in Ras Al Khaimah (Vereinigte Arabische Emirate) 1:04:31 Stunde gelaufen war. In Neu-Delhi kam die Äthiopierin nach 1:05:21 Stunde ins Ziel.

Auch Männer-Rennen mit Weltklasse-Leistungen

Das Rennen in Neu-Delhi hatte in den vergangenen Jahren immer wieder eine Reihe von Weltklassezeiten produziert und gehört zu den hochkarätigsten Läufen der Welt über die Halbmarathondistanz. Doch noch nie waren die Resultate so überragend wie dieses Mal, als die Veranstaltung ohne das große Feld der Breitensportler stattfand und stattdessen aufgrund der Corona-Pandemie als reiner Elitelauf gestartet wurde.

Die Ergebnisse bei den Männern standen denen der Frauen nicht viel nach. Gleich drei Läufer blieben bei guten Wetterbedingungen auf einer neuen Strecke unter 59 Minuten. In einer Sprint-Entscheidung setzte sich dabei Amdework Walelegn mit einem Veranstaltungsrekord und einer neuen persönlichen Bestzeit von 58:53 Minuten mit nur einer Sekunde Vorsprung vor seinem äthiopischen Landsmann Andamlak Belihu durch. Der Titelverteidiger war nach 58:54 Minuten im Ziel. Dritter wurde knapp dahinter Stephen Kissa (Uganda) in 58:56 Minuten.

Ein glänzendes Debüt über die Halbmarathondistanz lief der zweimalige 5.000-Meter-Weltmeister Muktar Edris (Äthiopien) als Vierter in 59:04 Minuten. Diese Zeit bedeutete gleichzeitig das zweitschnellste Halbmarathon-Debüt aller Zeiten. Die Zeit des erst 21-jährigen Siegers Amdework Walelegn ist die drittschnellste Zeit auf der Welt in diesem Jahr. Bemerkenswert war auch die Leistung des zehntplatzierten Inders Avinash Sable, der mit 1:00:30 Stunde den Landesrekord um über drei Minuten steigerte.

Brigid Kosgei muss nach acht Kilometern aufgeben

Die Spitzengruppe der Frauen lief von Beginn an ein enorm hohes Tempo. Geführt von einem Tempomacher passierten Ruth Chepngetich, Yalemzerf Yehualaw und Ababel Yeshaneh und die am Ende viertplatzierte Kenianerin Irene Cheptai den 10-Kilometer-Punkt in 30:49 Minuten. Über diese Distanz waren in diesem Jahr weltweit nur vier Läuferinnen schneller. Zu diesem Zeitpunkt war eine der Favoritinnen schon nicht mehr im Rennen: Kenias Marathon-Weltrekordlerin Brigid Kosgei hatte nach gut acht Kilometern offenbar aufgrund einer Muskelverletzung aufgeben müssen.  

Während Irene Cheptai nach rund zwölf Kilometern zurückgefallen war, passierten die drei übrig gebliebenen Läuferinnen den 15-Kilometer-Punkt in schnellen 46:15 Minuten. Rund drei Kilometer vor dem Ziel fiel dann die Vorentscheidung: Nur noch die Halbmarathon-WM-Dritte Yalemzerf Yehualaw konnte dem Tempomacher folgen. „Das war schneller als ich erwartet hatte. Ich hatte gehofft, dieses Mal zu gewinnen, nachdem ich vor einem Jahr nur eine Sekunde hinter der Siegerin ins Ziel gekommen war“, zeigte sich Yalemzerf Yehualaw glücklich nach ihrem Sieg.

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