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DLV-Sprint- und Hürdenteam für Messplatztraining in Kienbaum zu Gast

Bewegungsanalysen und Feedback-Kontrolle auf höchstem Niveau: Ein Großteil der deutschen Kaderathlet:innen im Sprint und Hürdensprint hat im Dezember das neue Messplatz-System in Kienbaum für eine Optimierung der individuellen Technikausprägung genutzt.
oly/sb

Das Sprint-/Hürden-Team unter der Leitung des Leitenden Bundestrainers Ronald Stein war bis zum vergangenen Wochenende mit einem Großteil der Kaderathlet:innen für ein Messplatztraining im Olympischen und Paralympischen Sportzentrum von Kienbaum zu Gast. Mit dabei waren beispielsweise der Deutsche Rekordhalter über 60 Meter Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar), die Europameisterin über 4x100 Meter Lisa Mayer (beide Sprintteam Wetzlar) sowie die Hürden-Finalistin der U20-WM Hawa Jalloh (Wiesbadener LV).

Auf dem neu installierten Messplatz haben die Sprinter:innen unter sportwissenschaftlicher Aufsicht von Dr. Antonis Ekitos (OSP Berlin), Timo Pelzer (OSP Hannover) und Dr. Vladimir Muravev (OSP Thüringen) kinetische als auch kinematische Daten erfasst. Dazu sind während des Sprints die Bodenreaktionskräfte mit 13 aufeinanderfolgenden Kistler-Kraftmessplatten erfasst worden. Zusätzlich hat ein Achtkamerasystem der Firma Simi Motion die Körperbewegungen ohne die Verwendung von Markern ausgewertet.

Individuellere Analyse, verbessertes Feedback

Die Bundestrainer arbeiteten mit den persönlichen Trainer:innen an individuellen Reserven der Athlet:innen im Start- und Beschleunigungsabschnitt, sowie an der Technik des Maximalsprints und der Hürdenüberquerung. „Wir haben mit dem Messplatz jetzt die Möglichkeit, individuelle technische Anweisungen durch die gelieferten Daten zu analysieren und dem Athleten ein direktes Feedback zu geben. So können die Trainer-Teams sehen, ob die Anweisungen an die Sportler auch den Effekt erzeugen, der gewünscht ist“, beschreibt David Corell die Arbeitsweise mit dem Messplatz.

Parallel zur Erfassung der kinetischen und kinematischen Daten, führte die Humboldt-Universität Berlin eine Analyse der Sehnensteifigkeit von Achillessehne und Patellasehne und deren Einfluss auf die Beschleunigung durch. Begleitet wurde diese Maßnahme zudem von der Verbandspsychologin des DLV, Tanja Damaske. Im Rahmen eines Workshops mit den Trainern der Kurz- und Langsprint-Staffeln ging es um die Optimierung der Begleitung von Staffeln im Laufe des Jahres hin zum Saisonhöhepunkt.

Das DLV-Sprintteam erhofft sich für die Zukunft bei einer kontinuierlichen Nutzung des Messplatzes eine Optimierung der individuellen Technikausprägung der Flach- und Hürdensprinter:innen. Die Arbeit auf höchstem wissenschaftlichen Niveau ist eine Grundvoraussetzung für sportlichen Erfolg. Hierzu kann der Messplatz einen großen Beitrag leisten.

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