Am Sonntag nutzten mehrere DLV-Athleten das CMCM Indoor Meeting in Luxemburg, um früh in der Saison gegen internationale Konkurrenz zu starten. Bei einer der ersten Stationen der World Athletics Indoor Tour in der Bronze-Kategorie überzeugten Langsprinter Fabian Dammermann, Hürdensprinter Gregory Minoue und Vera Hoffmann, die international für Luxemburg startet, mit neuen Bestleistungen.
Das Indoor-Meeting in Luxemburg scheint Fabian Dammermann (LG Osnabrück) zu liegen. Gleich zum Saisoneinstieg steigerte er seine Hallenbestzeit über 400 Meter auf 47,41 Sekunden. „Meine alte Bestleistung bin ich 2018 auch hier gelaufen. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt nach Corona wieder hier her zu kommen. Die Zeit ist super. Da ist richtig was drin für diese Hallensaison“, strahlte er nach seinem Zeitlauf.
Dabei war der Rennverlauf noch alles andere als optimal. „Ich hatte nach 200 Metern beim Reinlaufen einen Stolperer und musste vor der letzten Kurve etwas abbremsen und bis auf Bahn zwei raus.“ Mit einem starken Finish sicherte er aber noch den zweiten Platz in seinem Lauf und verpasste in der Gesamtwertung als Vierter nur knapp das Podium. Der Tagessieg ging in 46,20 Sekunden an Alexander Doom, den belgischen Hallen-Weltmeister mit der 4x400-Meter-Staffel, vor Gustav Lundholm Nielsen (Dänemark; 46,57 sec).
Vera Hoffmann läuft nationalen Rekord über 1.500 Meter
Mittelstreckenläuferin Vera Hoffmann (LC Rehlingen) nutzte ihr Heimspiel für einen neuen luxemburger Hallenrekord. Hinter der Siegerin Josephine Chelangat Kiplangat (Kenia; 4:11,46 min) hatte sie im Fotofinish um den zweiten Platz zwar um eine Hundertstel das Nachsehen gegenüber Kristiina Mäki (Tschechische Republik), sie wurde aber dennoch vom Publikum für ihre Steigerung auf 4:12,52 Minuten gefeiert. „Das war sehr gut, und ich bin zufrieden“, strahlte sie.
„Bei 500 Metern waren wir gar nicht so schnell, aber dann hat es sich perfekt für mich entwickelt.“ Bevor sie bei der Hallen-DM in Dortmund (18./19. Februar) erneut die 1.500 Meter läuft, steht in den USA ein Rennen über die Meile an. Als Fünfte zeigte Vera Coutellier (ASV Köln) in 4:14,07 Minuten ihr zweitschnellstes Hallenrennen und verpasste nur um wenige Zehntelsekunden ihre Bestzeit. „Leider war das Rennen etwas unruhig. Ich hätte mir eigentlich eine schnellere Zeit gewünscht. Im Nachhinein war es aber ganz gut“, zeigte auch sie sich zufrieden.
Sprinterinnen müssen in die Verlängerung – Jennifer Montag wird Zweite
Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Lisa Nippgen (MTG Mannheim) mussten am Sonntag unfreiwillig nachsitzen. Ihr Finale über 60 Meter musste wegen fehlender Zeiten am Ende des Meetings wiederholt werden. Glück für Jennifer Montag, nachdem sie beim ersten Finale „am Start sitzen geblieben“ war. So kam sie bei der Wiederholung als Zweite am nächsten dran an einen deutschen Tagessieg. Sie steigerte ihre Saisonbestzeit auf 7,31 Sekunden und musste sich nur Patrizia van der Weken (Luxemburg) in 7,26 Sekunden geschlagen geben.
„Das erste Finale war dafür ein guter Trainingslauf. Insgesamt bin ich mit der Saisonbestzeit für heute zufrieden. Es darf aber noch schneller werden“, fand sie. Als Vierte schaffte auch Lisa Nippgen in 7,41 Sekunden eine Saisonbestzeit. „Ich bin zwar froh, dass es besser wird, die Wettkampfzeiten passen aber leider noch nicht zu den Trainingsleistungen“, haderte sie ein wenig.
Simon Bayer steigert sich
Kugelstoßer Simon Bayer (VfL Sindelfingen) steigerte sich gegenüber seinem Saisoneinstieg am Vortag im heimischen Glaspalast um 24 Zentimeter auf 19,79 Meter. „Heute habe ich mich schon besser gefühlt. Ich konnte zwar noch nicht ganz zeigen, was ich drauf habe, aber ich bin zufrieden und es hat Spaß gemacht heute“, verriet er in der Mixed-Zone. Den Sieg sicherte sich der Lokalmatador Bob Bertemes (Luxemburg) mit Meetingrekord von 20,78 Metern vor dem Hallen-Vize-Europameister Michal Haratyk (Polen; 20,20 m).
Noch nicht ganz rund lief es bei den DLV-Springerinnen. Jessie Maduka (TV Wattenscheid 01) kämpfte bei ihrem Saisoneinstand im Dreisprung mit dem Anlauf und brachte nur zwei gültige Versuche in die Grube. Mit 13,05 Metern wurde sie Siebte. Der Anlauf war auch das Problem von Bianca Stichling (TSV Bayer 04 Leverkusen; 1,76 m) im Hochsprung. „Ich bin deutlich schneller geworden und die Umsetzung fällt noch schwer“, analysierte sie. Beste Deutsche wurde Lea Halmans (SV GO! Saar 05 Saarbrücken) als Dritte mit übersprungenen 1,80 Metern. Der Sieg ging mit 1,87 Metern an die Französin Solène Gicquel.
Hürden-Bestzeit für Gregory Minoue
Einen überzeugenden Saisoneinstieg zeigte Gregory Minoue (TV Angermund) über 60 Meter Hürden. Im Vorlauf stellte er in 7,80 Sekunden eine neue Bestzeit auf und belegte im Finale in 7,84 Sekunden hinter Asier Martinez (Spanien; 7,65 sec), dem Europameister von München, und Mark Heiden (Niederlande; 7,78 sec) Rang drei. „Der Vorlauf hat mich richtig zufrieden gestellt. Im Finale habe ich dann das Ziel etwas aus den Augen verloren, weil ich Asier Martinez ärgern wollte. Der Lauf war dann nicht ganz sauber, aber alles in allem war es ein guter Einstieg“, bilanzierte er und freut sich nun aufs ISTAF Indoor in Düsseldorf (29. Januar).
Unglücklich verlief dagegen der Einstieg von Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01) über die Hürden. Gleich zweimal gab es im Vorlauf einen Kontakt mit der neben ihr laufenden Griechin Elisavet Pesiridou, so dass bei ihren 8,29 Sekunden „noch deutlich Luft nach oben“ war. Letztlich verpasste sie so als Neunte um einen Platz und eine Hundertstelsekunde den Finaleinzug. Der Sieg im Finale ging in hochklassigen 7,92 Sekunden an Natalia Christofi, damit auch einen Landesrekord für Zypern aufstellte. Eine Weltjahresbestleistung mit Meetingrekord gab es über 800 Meter durch den Belgier Tibo de Smet, der in 1:45,04 Minuten wie Christofi einen neuen Meetingrekord aufstellte.