Die erst 21-jährige ukrainische Hallen-Weltmeisterin Yaroslava Mahuchikh hat dem Springermeeting in Cottbus mit 1,98 Metern im Hochsprung die Krone aufgesetzt. Den Stabhochsprung-Wettbewerb der Männer gewann der zweimalige Weltmeister Sam Kendricks mit 5,82 Metern. Die 19. Ausgabe der Veranstaltung bot mit Top-Präsentation, Zuschauer-Begeisterung und sportlichen Leistungen Leichtathletik vom Feinsten.
2.500 begeisterte Zuschauer, darunter auch der Deutsche Rekordhalter und viermalige Cottbus-Sieger Björn Otto sowie die Eisschnelllauf-Legende und dreifache Olympiasiegerin Gunda Niemann-Stirnemann, feierten am Mittwoch in der restlos gefüllten Lausitzarena das Comeback des Cottbuser Meetingklassikers nach zwei Jahren Corona-Pause. „Es ist schon Klasse, mit welcher Stimmung und auf welchem Niveau unser Meeting aus den Corona-Zeiten zurückgekommen ist“, genoss Chef-Organisator Uli Hobeck „sein“ 19. Hallen-Meeting.
Einen herausragenden Hochsprung-Wettkampf der Frauen sah das Publikum. Bei 1.93 Metern waren noch vier Springerinnen im Wettbewerb. Heta Tuuri (Finnland) hatte ihre Bestleistung um zwei Zentimeter auf 1,90 Meter verbessert und wurde Dritte vor Vize-Europameisterin Maia Vukovic (Montenegro). Die Olympia-Vierte Irina Gerashchenko (Ukraine) forderte mit 1,96 Metern die Hallen-Weltmeisterin Yaroslava Mahuchikh heraus, wurde am Ende Zweite.
DLV-Athletinnen steigen mit 1,80 Meter ein
Die 21-jährige Ukrainerin Mahuchikh demonstrierte jedoch ihre Ausnahmestellung und gewann nach einem hauchdünn gerissenen Versuch bei 2,02 Meter. Die Vize-Weltmeisterin von Eugene (USA) geht als „Königin in der Lausitz“ in die Hallen-EM- und WM-Saison. Sie hatte in Cottbus ihre Erwartungen erfüllt und war sichtlich zufrieden. „Es war ein langer Wettkampf heute, die Atmosphäre mit diesem Publikum war jedoch außergewöhnlich“, sagte sie hinterher.
Die beiden deutschen Springerinnen Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) und Imke Onnen (Hannover 96) mussten sich mit 1,80 Meter und den Plätzen acht und neun begnügen. „Ich bin schon ein bisschen enttäuscht", sagte Onnen, war nach ihrem langen coronabedingten Ausfall jedoch froh, wieder dabei zu sein. Sie war seit den Deutschen Meisterschaften in Berlin außer Gefecht.
Sam Kendricks mit erfolgreichem Comeback
Beim Stabhochsprung der Männer setzte sich der zweimalige Weltmeister Sam Kendricks (USA) mit 5,82 Metern, Weltjahresbestleistung in der noch jungen Hallensaison, vor dem WM-Dritten Ernest Obiena (Philippinen, 5,77 m) durch. Der US-Amerikaner, für den es der erste Wettkampf seit April 2022 war, verzichtete aus Rücksicht auf sein Knie nach zwei Operationen auf weitere Versuche. „Ich bin total glücklich, vor diesem tollen Publikum springen zu dürfen“, strahlte der Sieger am Ende mit Blick auf die Lausitz-Arena. „Eine Medaille in Budapest ist mein Ziel“, blickte er voraus auf den Sommer.
Vize-Europameister Bo Lita Kanda Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) musste sich nach seinem längeren Trainingsaufenthalt in Stellenbosch (Südafrika) zum Saisonauftakt mit 5,40 Metern begnügen. „Heute hat technisch noch einiges nicht gestimmt. Aber es hat unheimlich Bock gemacht, nach fünf Monaten Wettkampfpause wieder zu springen“ sagte der 23-Jährige. Dafür wuchs ein anderer deutscher Athlet über sich hinaus. Gillian Ladwig (Schweriner SC) steigerte als Vierter seine Hallenbestleistung um 22 Zentimeter auf 5,72 Meter. „Ich weiß nicht, aber es lief heute einfach“, staunte der 23-Jährige über sich selbst und ergänzte: „So macht Stabhochsprung richtig Spaß“. Ladwigs nächstes Ziel: die nächste Barriere von 5,80 Meter zu überwinden.
„100 Sponsoren im Rücken, ein tolles Team und sportlich herausragende Athleten machen großen Spaß, ein solches Meeting zu organisieren“, bilanzierte Meetingmacher Uli Hobeck sein Lebenswerk.
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