Der US-Amerikaner Kyle Garland ist am Freitag und Samstag mit 6.639 Zählern nur um sechs Punkte am Weltrekord im Hallen-Siebenkampf vorbeigeschrammt. In einem Wettbewerb der Extraklasse konnten auch zwei deutsche Athleten mit starken Leistungen aufwarten.
Um ein Haar wäre bei den NCAA-Meisterschaften in Albuquerque der Weltrekord im Hallen-Siebenkampf nach fast exakt elf Jahren ausgelöscht worden. Lediglich sechs Punkte waren es, die in der auf 1.600 Metern Höhe gelegenen Stadt im US-Bundesstaat New Mexico zur Rekordmarke von Ashton Eaton (USA) fehlten. Hauptdarsteller im hochklassigen Siebenkampf war am Freitag und Samstag im Albuquerque Convention Center der US-Amerikaner Kyle Garland. 2:41,36 Minuten über die finalen 1.000 Meter reichten nicht, um die 6.645 Punkte des zweimaligen Zehnkampf-Olympiasiegers zu überbieten.
Mit 6,87 Sekunden über 60 Meter, 7,96 Metern im Weitsprung, 16,45 Metern mit der Kugel sowie 2,12 Metern im Hochsprung hatte sich Garland am ersten Tag einen 119-Punkte-Vorsprung auf Eatons Resultate des ersten Tages erarbeitet, den er am zweiten Tag nach und nach einbüßte. Wenngleich seine Marken von 7,74 Sekunden über die Hürden, 5,16 Meter im Stabhochsprung und 2:41,36 Minuten persönlichen Bestleistungen gleichkamen.
DLV-Duo auf Position drei und vier
Platz zwei bei den US-Collegemeisterschaften und Rang drei in der ewigen Weltbestenliste erkämpfte sich Ayden Owens-Delerme (Puerto Rico; 6.518 Pkt). Mehrere hundert Punkte hinter den Führenden spielte sich der Kampf um den dritten Podiumsplatz zwischen zwei Deutschen ab: Mit Hausrekord von 6.214 Punkten setzte sich Leo Neugebauer (LG Leinfelden-Echterdingen) knapp gegen Till Steinforth (SV Halle; 6.196 Pkt) durch. Hinter dem Deutschen Hallen-Rekordhalter Frank Busemann (6.291 Pkt) sowie dem Zehnkampf-Europameister von 2018 Arthur Abele (SSV Ulm 1846) und dem WM-Dritten von 2017 Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) nimmt er nun in der deutschen Allzeit-Bestenliste Rang vier ein, dahinter folgt als Fünfter Steinforth.
Neugebauer hatte es bereits im Vorjahr bei den NCAA Championships aufs Podest geschafft. In Albuquerque gelangen ihm neue Bestmarken im Weitsprung (7,76 m), mit der Kugel (16,23 m) und über 1.000 Meter (2:43,55 min). Seinen bisherigen Siebenkampf-Rekord von 6.148 Punkten steigerte er um 66 Zähler. Till Steinforth packte 114 Punkte auf seine Gesamt-Bestmarke drauf und erzielte darüber hinaus eine Einzel-Bestleistung im Weitsprung (7,79 m). Noch stärker war jedoch seine Verbesserung im Hochsprung von 1,94 auf 2,03 Meter.
Nur zwei Hundertstel über dem 60-Meter-Weltrekord blieb Sprinterin Julien Alfred aus St. Lucia, die in 6,94 Sekunden die Weltjahresbestleistung von Aleia Hobbs (USA) egalisierte und in 22,01 Sekunden auch die 200 Meter für sich entschied. Über 400 Meter rannte Britton Wilson (USA) mit 49,48 Sekunden schneller als einst Jarmila Kratochvilova (Tschechoslowakei), die ihren Weltrekord erst im Februar an die Niederländerin Femke Bol verloren hatte. Das erste 15-Meter-Ergebnis des Winters zeigte im Dreisprung Jasmine Moore (USA; 15,12 m), die tags zuvor bereits im Weitsprung geglänzt hatte. Bei den Männern gelang Jamaikas Jaydon Hibbert (17,54 m) ein Satz nahe an die Weltjahresbestleistung von Pedro Pichardo (Portugal; 17,60 m) heran – U20-Weltrekord.