Ehrenamtliches Engagement für die Leichtathletik, fast ein Leben lang: 50 Jahre lang war Peter Middel als Pressewart das Sprachrohr im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW). Er hat dabei nicht nur die regionale, sondern auch die nationale Leichtathletik in der Zeitwende vom Analogen ins Digitale begleitet. Auch das leichtathletik.de-Team durfte über viele Jahre auf seine Expertise und Unterstützung zählen. Zum 30. April verabschiedet er sich nun von seinem Ehrenamt.
Auf dem Leichtathletik-Verbandstag des FLV Westfalen im März 1973 musste die Position „Pressewart“ im Vorstand neu besetzt werden. Vorgeschlagen wurde damals ein junger Dortmunder Student und Langstreckenläufer, der seit ein paar Jahren Lokalsportberichte für die Dortmunder Zeitungen geschrieben hatte: Peter Middel wurde gewählt – und seitdem auf jedem Verbandstag immer wieder gewählt. "Ich hatte damals in meinen kühnsten Träumen nicht damit gerechnet, dass ich dieses Amt ein halbes Jahrhundert lang ausführen werde", blickt er in einem Abschiedsschreiben zurück.
Inzwischen also 50 Jahre lang gehört der nun 73-jährige Rentner dem Leichtathletik-Führungsgremium des FLVW an und ist aus der westfälischen Leichtathletik nicht mehr wegzudenken. Sein Alter sieht man dem durch sein Hobby und seinen Beruf als Lehrer Junggebliebenen immer noch nicht an. Zwar kann er nicht mehr selbst wie früher joggen oder sogar an Straßenläufen teilnehmen, aber den direkten Kontakt zu den jungen Sportlerinnen und Sportlern hat er immer noch. Generationen von Talenten hat er als Erster interviewt und dann ihren Weg in die nationale und internationale Spitze medial begleitet.
Journalist, Fotograf, Pressesprecher – national wie international
Bei fast allen westfälischen und sehr vielen Deutschen Meisterschaften war Peter Middel Jahr für Jahr vor Ort und verfasste seine Berichte nicht nur für die Dortmunder Tageszeitungen sondern auch für Agenturen, Fachzeitschriften und später Internetportale. Zwangsläufig hat er dabei ein riesiges Daten- und Fotoarchiv gesammelt. Im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) war er als Dienstältester lange Zeit Sprecher der Medienwarte der Landeverbände. Bei internationalen Meisterschaften in Deutschland (u.a. zwei WMs und zwei EMs) holte ihn der DLV in das Team der Medienbetreuung.
Schon frühzeitig profitierte er als ehrenamtlicher Verbandsmitarbeiter von der Zusammenarbeit mit den „Großen“ der Leichtathletik-Fachjournalisten wie den verstorbenen Heinz Vogel, Gustav Schwenk und Christian Fuchs. Sie halfen ihm dabei, die großen Umwälzungen der Berichterstattung problemlos mitzugehen. Von den Printerzeugnissen hin zu digitalen Medien, von den 1:0-Berichten hin zu Personal Stories, von Schwarz-Weiß-Fotopapier zur Bildbearbeitung – Peter Middel erkannte schnell den Nutzen dieser Weiterentwicklung für seine Arbeit und setzte sie zügig um. So war er stets auch im leichtathletik.de-Team ein ebenso kompetenter wie zuverlässiger und hilfsbereiter Mitarbeiter.
Bundesverdienstkreuz und DLV-Ehrenschild
Die Verdienste von Peter Middel wurden von verschiedenen Seiten umfassend gewürdigt: Das Bundesverdienstkreuz, die Sportplakette NRW und der DLV-Ehrenschild sind nur einige der Auszeichnungen, die er als Dank für seine kompetente jahrzehntelange Mitarbeit überreicht bekam. "Ich blicke auf eine intensive Zeit mit vielen großartigen menschlichen Begegnungen zurück. Sie bilden einen Teil meines Lebens und werden mir immer in positiver Erinnerung bleiben – genauso wie die vielen Leichtathletik-Highlights, die ich oft hautnah miterleben durfte", sagt Peter Middel.
Ende April hört er auf eigenen Wunsch als Landes-Pressewart auf und übergibt die Leitung der Medienkommission des Verbandes in andere Hände. Auf der Frühjahrstagung der westfälischen Leichtathletik-Gremien soll er gebührend verabschiedet werden. Auch nach dem Abschied aus dem Amt des Landes-Pressewarts wird Peter Middel sicherlich noch bei einigen Meisterschaften auf regionaler und nationaler Ebene als Zuschauer vor Ort sein.
