Die Geher haben am Mittwoch den Auftakt gemacht, am Donnerstag geht's bei der U23-EM im Stadion weiter: Tag eins im Siebenkampf sowie Vorentscheidungen in elf Wettbewerben mit deutscher Beteiligung stehen auf dem Programm. Wie sich die DLV-Starterinnen und -Starter im Leppävaara Stadion im Vergleich mit der internationalen Konkurrenz präsentieren? Lesen Sie hier!
Live-Ergebnisse Livestreams Das DLV-Team
WEIBLICHE U23
100 Meter Vorläufe
Zwei dritte Plätze, zweimal Halbfinale!
„Großes Q. Das war das Ziel“, befand Antonia Dellert (Sprintteam Wetzlar), nachdem sie im ersten Vorlauf die Ziellinie als Dritte überquert hatte. Ihre Zeit: 11,62 Sekunden bei 0,9 Metern pro Sekunde Gegenwind. Ihre vier Wochen alte Bestzeit: 11,45 Sekunden. „Historisch gesehen ist der erste Lauf für mich immer einer zum Reinkommen. Alles in allem bin ich zufrieden, Luft nach oben ist immer. Ich würde hier gerne noch mal Bestzeit laufen.“
Auch Lilly Kaden (LG Olympia Dortmund; 11,67 sec; -1,1 m/sec) konnte das Vorlauf-Resultat – Platz drei mit großem Q – zumindest ein kleines Lächeln abringen. Die U23-Europameisterin von 2021 kämpft nach einer schwierigen Verletzungszeit um die Rückkehr in Europas U23-Spitze. „Ich bin froh, dass ich hier überhaupt dabei bin“, sagte sie. „Es ist eine wichtige Herausforderung für mich, hier zu stehen, obwohl ich weiß, dass ich noch nicht so viel Form habe.“ Für das Halbfinale am Abend wünscht sie sich „weniger Brimborium“: Ihr Vorlauf musste gleich zweimal zurückgeschossen werden, einmal erschien auch die Dortmunderin kurzzeitig mit einem Fehlstart auf den Bildschirmen – zum Glück ein Fehlalarm.
100 Meter Halbfinals
Ordentlicher Abschluss für Kaden und Dellert
Aus dem Einzug ins Finale wurde nichts. Aber die beiden DLV-Sprinterinnen waren auch mit anderen Zielen nach Espoo gekommen: Die Vorleistungen bestätigen und auf dem Weg (zurück) in Europas Spitze den nächsten Schritt machen. Und das ist geglückt! Lilly Kaden kann auf Platz vier ihres Halbfinals eine Saison-Bestzeit von 11,42 Sekunden mit nach Hause nehmen, nur einmal war sie seit ihrem U23-EM-Titel vor zwei Jahren besser. „Im Warm-up hatte ich wieder muskuläre Probleme. Der Start war dann aber richtig gut und der Lauf viel besser“, befand sie. „Schade, dass es nicht fürs Finale gereicht hat, aber die Zeiten waren echt krass. 11,42 Sekunden, SB – mehr traue ich mir im Moment noch nicht zu.“
Antonia Dellert sprintete in 11,48 Sekunden bis auf drei Hundertstel an ihre Bestmarke heran und verbuchte damit die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere. „Das Feld war unglaublich stark“, stellte sie fest – 11,36 Sekunden waren fürs Finale gefordert, vier Athletinnen blieben unter 11,30 Sekunden, und an der Spitze stürmte Boglárka Takács (Ungarn) in 11,14 Sekunden in die Rolle der Favoritin. „Ich habe hintenraus noch Verbesserungspotenzial und weiß jetzt, woran ich arbeiten musste“, erklärte die Hessin, die sich dafür in ihrer Trainingsgruppe beim Sprintteam Wetzlar bestens aufgehoben fühlt: „Das Besondere ist, dass dort die besten Talente aus Hessen gebündelt sind, wir verstehen uns alle sehr gut und befruchten uns gegenseitig. Das ist sowohl sportlich als auch privat eine Bereicherung.“
800 Meter Vorläufe
Lucia Sturm überglücklich, Sophia Volkmer todtraurig
Es war ihr erster Einsatz bei einer internationalen Meisterschaft – und den meisterte Lucia Sturm (TSV Moselfeuer Lehmen), als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Mit forschem Schritt an die Spitze des Feldes. Mit einer Tempoverschärfung nach der ersten Runde. Und mit genug Reserven, um auf der Zielgeraden nur noch zwei Athletinnen vorbeizulassen. In 2:06,30 Minuten machte sie das Finale am Freitag perfekt. „Für mich ist es schon eine Ehre, hier überhaupt starten zu dürfen. Ich bin überglücklich!“ berichtete sie. „Ich habe mich schon beim Aufwärmen super gefühlt. Im Rennen habe ich mir zwischendurch gedacht: ‚Mist, jetzt ziehen sie bestimmt gleich richtig an.' Da habe ich ab 400 Metern noch mal selbst Tempo gemacht.“
Die gegenteilige Welt der Emotionen musste im Rennen darauf Sophia Volkmer (TV Wetzlar) erleben. Auch sie hatte in ihrem Rennen alles richtig gemacht, sich auf Position zwei aus Rangeleien herausgehalten, in der letzten Kurve ihre Position verteidigt – und dann in einem engen Zieleinlauf um jeden Zentimeter gefightet. Schließlich reichte es in 2:05,09 Minuten – der fünftbesten Zeit ihrer Karriere – jedoch nur zu Platz sechs. 16 Hundertstel fehlten zum Weiterkommen über die Zeit, 56 zu Platz eins des engen Rennens.
3.000 Meter Hindernis Vorläufe
Harter Kampf und lockerer Lauf
Die Eine reckte den Finger in die Luft, der Anderen huschte ein Lächeln über die Lippen: Im Ziel quittierten Kim Bödi (VfL Sindelfingen; 10:13,81 min) und Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien; 10:06,11 Minuten) den gleichen Erfolg – beide stehen am Samstag im Finale über 3.000 Meter Hindernis!
Kim Bödi gelang dies mit Platz acht und dem letzten großen Q im ersten Vorlauf. „Das Ziel war das Finale, ich habe es geschafft – geil! Aber es war ein unglaublich harter Kampf“, bilanzierte sie. Denn: "Es war ein relativ schnelles Rennen, das hatte ich mir anders erhofft. Auf dem ersten Kilometer bin ich mitgegangen, der war unter 3:20 Minuten, dann habe ich den Anschluss verloren. Jetzt bin ich happy, und k.o. Dass ich übermorgen nochmal laufen muss, kann ich mir gerade nicht vorstellen.“
Olivia Gürth, in diesem Jahr auf 9:29,99 Minuten verbessert und damit in Europas U23 die Nummer Drei, lief kontrolliert in der Spitze mit und musste als Dritte noch längst nicht alle Karten aufdecken. „Pflicht erfüllt“, lautete ihr erstes Fazit, und: „Das auf der letzten Runde war kein Schlussspurt, das war Kräftesparen fürs Finale.“ Dort hat sie die stärkste Konkurrenz genau im Blick und klare Erwartungen an das Rennen: „Ich glaube, dass es sehr schnell wird. Ich muss dranbleiben und am Ende meinen starken Schlussspurt ausspielen.“ Eine neue Bestzeit traut sie sich zu.
Stabhochsprung Qualifikation
Zitterpartie mit Happy End
Sarah Vogel (Eintracht Frankfurt) machte es in der Stabhochsprung-Qualifikation spannend. Gleich zweimal fiel die Latte bei 4,10 Metern, eine Höhe, die die U20-Europameisterin von 2021 eigentlich fest im Griff hat – konnte sie sich doch zuletzt bei der Team-EM in Chorzów (Polen) gar auf 4,40 Meter steigern. Doch die 21-Jährige blieb cool: Im dritten Versuch meisterte sie 4,10 Meter, und bei 4,20 Metern blieb die Latte auf Anhieb liegen. „Das war eine sehr knappe Nummer“, befand auch Sarah Vogel. „Aber ich bin glücklich und freue mich jetzt, im Finale alles zu geben!“
Noch nach dem Wettkampf blieb dieser Finalstart zunächst aufgrund einer vorläufigen Disqualifikation der Hessin eine Zitterpartie. Ein Protest der deutschen Mannschaftsleitung war jedoch erfolgreich. Und so wartet auf Sarah Vogel am Samstag um 15:35 Uhr deutscher Zeit ein weiterer Auftritt, und das als Nummer drei der Meldeliste. Auch die noch vor ihr platzierten Elien Vekemans (Belgien) und Marleen Mülla (Finnland) kamen nicht fehlerfrei, aber erfolgreich durch die Qualifikation. Allein Ana Carrasco (Spanien) und Karlij Schouten (Niederlande) leisteten sich in einer langwierigen Ausscheidung keinen Fehlversuch.
Dreisprung Qualifikation
Geschlossen ins Finale
Wie die Weitspringer hatten die Dreispringerinnen am Donnerstag mit teils starkem Gegenwind zu kämpfen. Wie die Weitspringer taten sie sich mit der direkten Qualifikationsweite schwer – letztlich konnten nur Maja Askag (Schweden; 13,81 m) und Maria Vicente (Spanien; 13,60 m) sie überbieten. Und dann? Sortierte sich schon die Deutsche U23-Meisterin Aliena Juliette Heinzmann (TV Eppingen; 13,37 m) auf Platz drei der Ergebnisliste ein! Sie führte damit ein DLV-Trio an, das geschlossen ins Finale einzog, denn auch Caroline Joyeux (LG Nord Berlin; 13,20 m) und Anna Gräfin Keyserlingk (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 13,19 m) zählten zu den Top Ten der Qualifikation.
„Das ist mein erster internationaler Start. Ich wusste überhaupt nicht, wie ich mit dem Stress umgehen würde“, verriet Aliena Juliette Heinzmann, die sich in dieser Saison von Wettbewerb zu Wettbewerb auf zuletzt 13,76 Meter verbessern konnte. „Die Sprünge haben sich nicht so gut angefühlt – und dann trotzdem 13,37 Meter. Ich bin zufrieden! Jetzt ab zur Physio, und dann bin ich hoffentlich morgen wieder frisch.“
Auch Caroline Joyeux war mit dem Finaleinzug zufrieden, weniger jedoch mit der Weite. „Ich hoffe, es wird morgen besser – meine besten Sprünge habe ich meistens erst im dritten, vierten Versuch“, erklärte die Berlinerin, die nach einer Verletzungspause in Espoo erst ihren dritten Wettkampf der Saison absolviert. Trotz Finaleinzug zunächst unglücklich war Anna Gräfin Keyserlingk: „Das Training war echt gut, ich kann es mir nicht erklären“, sagte die 19-Jährige, die in diesem Sommer bisher immer zwischen 13,44 und 13,73 Meter gesprungen ist. „Die Saison hat echt gut angefangen. Und bisher habe ich es immer geschafft, zum Saison-Höhepunkt noch mal Bestleistung zu springen.“ Die Chance darauf hat sie erneut am Freitag.
Kugelstoßen
Zwei starke Weiten und ein kleiner Schockmoment
Die ersten zwei Versuche von Sina Prüfer (SC Neubrandenburg) misslangen. Und der dritte? Wurde zunächst mit einem X vermerkt. Ungültig?! Zum Glück nicht, denn die Kugel schlug sogar jenseits der direkten Qualifikationsmarke von 15,50 Metern ein. „Ich konnte den Stoß kaum halten und habe ein bisschen Faxen gemacht. Da sah es wohl so aus, als wäre ich auf den Ring getreten“, versuchte Sina Prüfer die Situation zu erklären. „Aber ich habe gesagt, der Versuch war nicht ungültig, und zum Glück kam gleich eine Frau, die das bestätigt hat.“ So wurde der Stoß gemessen, und mit 16,13 Metern konnte die Neubrandenburgerin gar die drittbeste Weite der Qualifikation verbuchen.
Weniger spannend macht es Milaine Ammon (LG Staufen), die schon in Runde eins mit einem „Sicherheitsstoß“ von 15,15 Metern locker das Finale klargemacht hätte. Im zweiten Versuch zeigte sie, was sie draufhat: 16,14 Meter bedeuteten hinter der Britin Serena Vincent (16,35 m) die zweitbeste Weite im Feld – und das bei ihrer Premiere bei internationalen Meisterschaften. „Ich bin richtig happy“, stellte die 19-Jährige fest, und: „Normalerweise bin ich eigentlich eher hektisch und aufgeregt, aber hier ging’s. Bei der DM war es viel schlimmer! Der Wettkampf hat sich ja um 20 Minuten nach hinten verschoben. Da sind die anderen alle im Callroom rumgerannt. Und ich bin einfach sitzengeblieben.“
Hammerwurf Qualifikation
Eine souverän, eine zittert
Der erste ungültig. Der zweite: saß! Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg), die zuletzt bei der U23-DM mit neuer Bestleistung von 68,71 Metern überzeugen konnte, glückte auch in Espoo ein starker Auftritt. Mit 66,10 Metern machte die 19-Jährige direkt den Einzug ins Finale klar. „Am Anfang war’s in den letzten Wettkämpfen für mich immer schwierig mit ungültigen Versuchen, daher hat mich das heute auch nicht aus der Ruhe gebracht“, berichtete sie. „Der 66er war dann eigentlich gar nicht so gut, den habe ich ein bisschen zu hoch angesetzt.“ Als Nummer fünf der Meldeliste angereist, will sie im Finale mindestens in die Top Acht und wieder eine 68er Weite erzielen.
In Gruppe A hatte Esther Imariagbee (Berliner TSC) zwei Stunden zuvor die Stadion-Wettbewerbe von Espoo eröffnet. Ihr Hammer flog bis auf 62,75 Meter – Maßarbeit, denn als Zwölfte reichte das gerade noch zum Finale. „Mit der Weite bin ich nicht so zufrieden, der erste und dritte Versuch waren technisch aber schön. Aus dem Ring sehen die Würfe viel weiter aus als dann im Sektor“, erklärte die 21-Jährige, die nach einer Bestleistung von 67,48 Metern schon jetzt auf eine ebenso erfolgreiche wie aufregende Saison zurückblicken kann: „Ich habe eine Ausbildung zur Erzieherin angefangen, ich arbeite Teilzeit, zweimal in der Woche habe ich Schule“, berichtete sie. So galt es in den zurückliegenden Monaten auch, Ausbildung und Leistungssport miteinander zu verbinden.
MÄNNLICHE U23
100 Meter Vorläufe
Einer weiter, zwei raus
„Verdammt eng“, befand Robin Ganter (MTG Mannheim) nach seinem Vorlauf. Und tatsächlich war es das Rennen, in dem neben dem großen Q für die drei Erstplatzierten auch drei weitere Halbfinal-Plätze über die Zeit vergeben wurden. Der Team-EM-Starter musste darauf nicht hoffen: Er wurde in 10,40 Sekunden Dritter. „Es war ziemlich entspannt – ich habe ja noch was vor“, verriet der Mann, der sich in dieser Saison schon auf 10,16 Sekunden gesteigert hat. So musste er im Vorlauf noch nicht alle Karten ausspielen.
Leider nicht zu den Halbfinalisten über die Zeit zählten Felix Frühn (MTG Mannheim; 10,53 sec), dem nur eine Hundertstel fehlte, und Chidiera Onuoha (THC Brühl; 10,70 sec). „Ich bin super enttäuscht. Ich bin gar nicht gut aus dem Block gekommen“, erklärte der Deutsche U23-Meister Felix Frühn. „Ich hatte nach den Deutschen zehn Tage Probleme mit dem Beuger.“ Eine große Portion Druck und Aufregung lief bei Chidiera Onuoha mit: „Ich war ja letztes Jahr schon bei der U20-WM dabei und hatte gedacht, es wird besser, aber das war nicht so“, erklärte er, und: „Den Start hätte ich etwas besser machen können. Hintenraus habe ich mir gesagt: zieh durch!“ Es reichte jedoch nur vor bis auf Rang vier.
100 Meter Halbfinals
Ab ins Finale!
Nach den Sprinterinnen fackelten auch die Sprinter in den Halbfinals ein kleines Feuerwerk ab. Hatten dabei aber auch mächtig Rückenwind. Bei regulären 1,0 Metern pro Sekunde stürmte Jeremiah Azu (Großbritannien) in 10,04 Sekunden zu einem neuen Meisterschaftsrekord. Bei 2,5 Metern pro Sekunde kam der Niederländer Raphael Bouju schon nach 10,01 Sekunden ins Ziel. In diesem Vorlauf mit dabei: Robin Ganter.
Der Mann von der MTG Mannheim lieferte in Espoo das nächste starke Rennen einer Saison ab, die ihn auf Anhieb in die nationale Spitze und auf Tuchfühlung zu den Besten Europas katapultierte. In 10,25 Sekunden verfehlte er zwar das große Q der Top Drei, zog aber als einer von zwei Zeitschnellsten in sein erstes internationales Finale ein. „Das Halbfinale war viel besser als der Vorlauf“, stellte er fest, „vor allem fliegend viel besser. Hinten bin ich noch rangelaufen, nicht ganz vorbei, aber es hat gereicht.“ Die starke Konkurrenz im Finale motiviert ihn: „Ich will mitgehen und mich an die anderen dranhängen, solange es geht. Mal schauen, was dann dabei rumkommt!“
Weitsprung Qualifikation
Windlotterie mit zwei Final-Tickets
Mit bis zu 3,8 Metern pro Sekunde blies der Wind den Weitspringern entgegen. Doch der Deutsche Meister Simon Batz (MTG Mannheim) bewies, dass er sich nicht nur in neue Sphären vorgearbeitet hat, sondern auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren kann: Mit 7,63 Metern machte er in Runde zwei das Finalticket perfekt, es war zusammen mit Mátyás Németh (Ungarn) der beste Sprung der Konkurrenz. „Es war brutal schwierig“, erklärte Simon Batz. „Ich glaube, so einen Gegenwind hatten die meisten von uns noch nicht. Jetzt bin ich super happy!“ Auf den dritten Versuch verzichtete er, „es ist alles super so weit, ich wollte mir nur Kräfte sparen. Mal schauen, wie weit es morgen geht, nach heute bin ich positiv gestimmt!“
Oliver Koletzko (VfB Stuttgart) tat sich deutlich schwerer, doch auch für ihn reichten schließlich 7,26 Meter, um als Zehnter ins Finale einzuziehen. „Das war das erste Ziel. Aber die Weite ist enttäuschend“, bilanzierte er. „Wenn ich so springe wie heute, bin ich für morgen nicht so zuversichtlich, aber ich hoffe, die Spannung ist morgen da und dass ich es dann besser mache. Es sind auf jeden Fall mehr drin als 7,26 Meter.“ Die Ausgangssituation sei für ihn dieses Mal eine ganz andere als noch 2021, als er als Mitfavorit ins Finale gegangen und dann U20-Europameister geworden war. „Dieses Mal muss ich mir das Selbstvertrauen anders aufbauen als durch gute Sprünge“, stellte er fest.
DIskuswurf Qualifikation
Pflichtaufgabe souverän erfüllt
Bei 58,50 Metern lag im Diskuswurf die direkte Qualifikationsweite für das Finale. Nur einmal mussten beide DLV-Athleten in den Ring steigen, um die gelbe Marke im Sektor zu übertreffen. 59,32 Meter für Marius Karges (Eintracht Frankfurt) in Gruppe A. Und 59,52 Meter für Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) in Gruppe B – damit war der erfolgreiche Auftakt perfekt. Auch der große Favorit Mykolas Alekna (Litauen) gab sich keine Blöße: Der Europameister beförderte die Scheibe ebenfalls im ersten Versuch auf 61,42 Meter.
„Das Einwerfen war echt schlecht“, musste zwar U20-Weltmeister Marius Karges feststellen, aber auch: „Ich wusste, dass ich das ganz easy im ersten Versuch werfen kann.“ Und er ist sich sicher, dass er auch im Finale noch draufpacken kann. „Ich denke, 61 bis 63 Meter sind schon für Platz drei notwendig“, blickte er voraus. Seine Bestmarke im ersten Männer-Jahr: 63,74 Meter. Die von Steven Richter: 65,88 Meter. „‘Besonders schön war’s nicht‘, hat mein Trainer anschließend gesagt“, verriet der Sachse, der aber am Donnerstag auch nur eines im Sinn hatte: die Qualifikation „so schnell wie möglich abhaken.“ Im Finale am Samstagvormittag ist dann hinter Favorit Mykolas Alekna alles möglich.
Hammerwurf Qualifikation
Finaleinzug auch ohne 70-Meter-Würfe
Die ganz großen Weiten blieben in der Hammerwurf-Qualifikation aus – das galt sowohl für das deutsche Duo als auch für die Konkurrenz, die zwei Werfer mit 72 und ein Werfer mit 71 Meter anführten. Weiten, die auch Sören Klose (Eintracht Frankfurt) und Merlin Hummel in dieser Saison schon reihenweise geworfen haben, weshalb sie auch in ihrer Altersklasse zu den Besten Europas zählen. Noch konnten sie das am Donnerstag nicht zeigen.
Sören Klose machte als Zweiter der Qualifikationsgruppe A mit 69,85 Metern dennoch recht souverän das Finale klar. „Es hätte mehr sein können. Mein zweiter Einwurf war auf 72, 73 Meter“, berichtete der Deutsche Meister. „Aber der erste Versuch war dann ungültig, der zweite hat das Netz touchiert.“ Im Finale geht’s bei Null wieder los, dort hofft er auf die Top Fünf, „und wenn du schon im Finale stehst, willst du wenn möglich auch um die Medaillen kämpfen.“
Weniger zuversichtlich klang da Merlin Hummel nach seinen 68,66 Metern. „Ein absolutes Armutszeugnis“, lautete sein Fazit. „Das waren Anfängerfehler, das macht mir Sorgen fürs Finale.“ Schon zu Beginn der Wurfbewegung passt die Technik nicht, ein Problem, das der 76-Meter-Werfer mehr auf den Kopf als auf den Körper zurückführt. „Ich muss locker im Kopf bleiben, ich kann’s ja, ich hab’s ja nicht verloren.“
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